27.05.2014 13:10:31
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UPDATE: BASF will Forschung in Nordamerika und Asien ausbauen
-- BASF will 2020 Hälfte der Forschung außerhalb Europas durchführen
-- BASF auf der Suche nach neuen Wachstumsfeldern
-- Europa bleibt starke Forschungsbasis für BASF
(NEU: Weitere Details von der Pressekonferenz)
Von Heide Oberhauser-Aslan
Der Chemiekonzern BASF will künftig deutlich mehr Forschung außerhalb Europas betreiben. Im Jahr 2020 werde der DAX-Konzern die Hälfte seiner Forschung außerhalb Europas durchführen, bekräftigte Forschungsvorstand Andreas Kreimeyer bei einem Pressegespräch. Damit wollen die Ludwigshafener stärkeren Zugang zu Kunden, Talenten und Innovationszentren in den jeweiligen Regionen bekommen. Im vergangenen Jahr ist BASF seinem Ziel bereits näher gekommen. Der Forschungsanteil außerhalb Europas hat sich auf 28 Prozent nach 27 Prozent im Jahr zuvor erhöht.
Unter anderem hat BASF sechs neue Labore an verschiedenen Standorten in Asien und den USA eröffnet. So hat das Unternehmen etwa am US-Standort Triangle Park bei Raleigh in North Carolina die Forschung im Arbeitsgebiet Agricultural Solutions deutlich gestärkt. Unter anderem sind dort neue Laboratorien für die Forschung in den Bereichen Pflanzenbiotechnologie und Insektizide entstanden.
An der amerikanischen Westküste forscht BASF mit Universitäten auf den Gebieten der Biowissenschaften und neuen anorganischen Materialien für die Bereiche Energie, Elektronik und erneuerbare Ressourcen. Auch in Asien war der Konzern nicht untätig. In Mumbai wurde eine neue Forschungsplattform geschaffen, in der organische Synthesen und bessere Leitstrukturen für den Pflanzenschutz mit Wissenschaftlern aus der Region entwickelt werden. Mit sieben Universitäten in China, Japan und Korea hat BASF zudem ein Forschungsnetzwerk gegründet, das neue Materialien für eine Vielzahl von Anwendungen zum Beispiel an Produkten für die Automobil-, Bau- und Wasserindustrie geforscht wird.
Trotz des geplanten massiven Ausbaus der Forschung außerhalb Europas geht Kreimeyer davon aus, dass Europa auch künftig eine starke Position in der Forschung der BASF einnehmen wird. Allein am Standort Ludwigshafen forschen 5.700 Mitarbeiter für die BASF. "Diese Mitarbeiter werden wir nicht zum großen Teil nach Asien oder Nordamerika verlagern", erklärte der Manager. BASF werde aber darüber nachdenken, ob bestimmte Forschungsbereiche, die es heute in Europa gebe, künftig auch in Asien und Nordamerika aufgebaut würden, erläuterte er. "Für unsere Mitarbeiter würde das bedeuten, dass wir in internationalen globalen Kompetenznetzwerken effektiv zusammenarbeiten müssen", beschrieb er die künftige Forschungsstrategie. Europa und insbesondere der Standort Ludwigshafen habe exzellente Naturwissenschaftler. Auf dieser Kompetenz werde BASF aufbauen, um eines Tages auch einmal die Qualifikation und Leistung in den anderen Regionen in allen wichtigen Arbeitsgebieten zu haben, sagte der Manager.
Heute schon arbeitet BASF in einem globalen Netzwerk mit mehr als 600 Universitäten, Forschungsinstituten und Unternehmen zusammen. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung hat BASF im Vorjahr auf 1,8 von 1,7 Milliarden Euro im Jahr davor erhöht und sieht sich damit in einer Spitzenposition. In diesem Jahr erwartet Kreimeyer eine ähnliche Steigerung. Insgesamt arbeitet BASF mit rund 10.650 Mitarbeitern in internationalen und interdisziplinären Teams an etwa 3.000 Forschungsprojekten.
Erste Erfolge sind bereits sichtbar. Im vergangenen Jahr erzielte BASF mit Produkten, die innerhalb der vergangenen fünf Jahre am Markt eingeführt wurden, Erlöse von rund 8 Milliarden Euro. Allein 2013 seien mehr als 300 neue Produkte auf den Markt gekommen, hieß es.
Der Chemiekonzern hat sich schon länger zum Ziel gesetzt, im Jahr 2015 mit neuen und verbesserten Produkten sowie Anwendungen, die dann weniger als fünf Jahre auf dem Markt sind, einen Umsatz von rund 10 Milliarden Euro und ein operatives Ergebnis (EBITDA) von rund 2,5 Milliarden Euro zu erzielen. Im Jahr 2020 sollen die Erlöse mit Produkten die dann nicht länger als zehn Jahre auf dem Markt sind, auf rund 30 Milliarden Euro steigen und das EBITDA rund 7 Milliarden Euro erreichen.
Als Wachstumsfelder hat BASF unter anderem Batteriematerialien und Komponenten für die Mobilität der Zukunft für sich entdeckt. Weitere vielversprechende Gebiete sind etwa Enzyme für die Tierernährung, Wasch- und Reinigungsmittel, Nahrungs- und Backindustrie sowie Wasseraufbereitung, Wärmedämmmaterialien, Leichtbaumaterialien und die Pflanzenbiotechnologie.
Die Fortschritte in den Wachstumsfeldern sind dabei eng an branchenübergreifende Querschnittstechnologien wie etwa die weiße Biotechnologie oder die Nanotechnologie gebunden. Mit Hilfe der Nanotechnologie forscht BASF etwa an neuen Materialien. So hat BASF im vergangenen Jahr eine Hochleistungsdämmplatte auf Polyurethan-Basis entwickelt, die bei gleicher Dämmleistung nur halb so viel Platz benötigt wie herkömmliche Materialien. "Viele Innovationen in Bereichen wie Klimaschutz, Automobil, Energie, Elektronik, Bau oder Medizin sei ohne die Nanotechnologie nicht möglich", sagte Kreimeyer. So arbeitet die Industrie mit Hilfe der Nanotechnologie an einer neuen, deutlich leistungsfähigeren Generation an Photovoltaikelementen, OLEDS, Lihium-Ionen-Batterien oder Membranen für die Brennstoffzelle.
Kontakt zum Autor: heide.oberhauser@wsj.com
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May 27, 2014 06:37 ET (10:37 GMT)
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