24.07.2014 08:51:32

UPDATE: BASF zeigt kräftigen Gewinnanstieg im Quartal

   --BASF steigert Gewinn im Quartal deutlich

   --Ungünstige Währungskurse belasten

   --Jahresprognosen bestätigt

   (NEU: Weitere Details)

   Von Heide Oberhauser-Aslan

   Der weltgrößte Chemiekonzern BASF hat im zweiten Quartal trotz nur schwachem Rückenwind von der Weltkonjunktur den Gewinn deutlich gesteigert. Dabei geholfen haben ein gutes Chemiegeschäft und höhere Erträge im Öl- und Gasgeschäft sowie weitere Einsparerfolge. Wegen ungünstiger Wechselkurse und niedrigeren Verkaufspreisen hat es trotz höherer Absatzmengen aber nur zu einem leichten Umsatzplus gereicht. Die Jahresprognosen bestätigte der Dax-Konzern aus Ludwigshafen. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen schätzt BASF jetzt aber etwas ungünstiger ein. So wird das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in diesem Jahr jetzt nur noch bei 2,5 statt bislang 2,8 Prozent gesehen.

   "Die erwartete leichte Belebung des Wachstums der Weltwirtschaft und wichtiger Abnehmerbranchen im Jahr 2014 wirkt sich positiv auf unser Geschäft aus. Deshalb halten wir trotz noch ungünstigerer Währungsentwicklungen und gestiegener politischer Risiken an unserem Ausblick für 2014 fest", sagte BASF-Chef Kurt Bock.

   Im zweiten Quartal legten die Erlöse im Konzern angetrieben von höheren Absatzmengen in den Chemiesegmenten und im Öl und Gasgeschäft um 1 Prozent auf 18,5 Milliarden Euro zu. Negative Währungskurseinflüsse machten dem Konzern weiter zu schaffen und schmälerten den Umsatz um 4 Prozent. Das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen (EBIT) kletterte kräftig um 12 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro. Unter dem Strich verdienten die Ludwigshafener mit 1,3 Milliarden Euro 142 Millionen Euro mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Mit den Zahlen für Umsatz und Nettoergebnis blieb der Konzern dennoch leicht unter den Analystenerwartungen.

   Größter Gewinntreiber war die Öl- und Gassparte, die das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen im Quartal um 54 Prozent auf 587 Millionen Euro verbesserte. Zu verdanken war dies dem Bereich Exploration & Produktion, der deutlich mehr absetzen konnte. Hier macht sich auch der Gewinnbeitrag der vom norwegischen Energiekonzern Statoil übernommenen lukrativen Erdöl- und Erdgasfelder in der norwegischen Nordsee bemerkbar. Im entsprechenden Vorjahresquartal waren sie noch nicht bei BASF konsolidiert. Das Gashandelsgeschäft blieb dagegen wegen den niedrigen Gaspreisen in Europa unter Vorjahr.

   Besser als im Vorjahr lief es auch in den Chemiesparten unter anderem dank guter Geschäfte mit Kunden aus der Automobilindustrie und Einsparerfolgen. Die Sparte Functional Material & Solutions, die unter anderem Chemikalien für die Automobilindustrie wie Katalysatoren Spezialkunststoffe und Lacke herstellt, konnte das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen dank höherer Mengen und gesunkener Fixkosten um 22 Prozent auf 356 Millionen Euro verbessern.

   Auch die Basischemiesparte Chemicals zeigte höhere Absatzmengen, zudem haben sich die Margen vor allem bei Crackerprodukten in Nordamerika verbessert. BASF hat inzwischen ihren Cracker in Port Arther/Texas auf billiges US-Gas umgerüstet. Darüber hinaus sind im zweiten Quartal 2014 Belastungen wegen Wartungsarbeiten an Großanlagen, die noch im Vorjahr angefallen waren, weggefallen. Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis verbesserte sich in der Sparte um gut 15 Prozent auf 570 Millionen Euro.

   Der Sparte Performance Products, die Chemikalien für unterschiedliche Branchen wie die Kosmetik-, Pharma-, Papier-, und Kunststoffindustrie herstellt, kamen weiter Einsparerfolge aus umfangreichen Restrukturierungsmaßnahmen zugute. Hier legte der bereinigte operative Gewinn um gut 10 Prozent zu.

   Ein Wermutstropfen war die Landwirtschaftssparte, die im Quartal stark unter ungünstigen Wechselkursen litt. Das bereinigte operative Ergebnis (EBIT) fiel um 11 Prozent auf 433 Millionen Euro zurück. Neben der Währung wurde die Sparte auch von höheren Forschungsaufwendungen stark belastet. Im Gesamtjahr rechnet BASF weiter mit einem leichten Anstieg des bereinigten operativen Ergebnisses (EBIT). Deutlicher soll der unbereinigte operative Gewinn zulegen, da BASF einen Sonderertrag aus der Abgabe des Gashandels- und Speichergeschäfts an die russische Gazprom erzielen wird. Zudem rechnet der Konzern mit einem Buchgewinn aus dem Verkauf des BASF-Anteils an dem Joint-Venture Styrolution an Ineos. Der Umsatz wird wegen der Abgabe des Erdgashandels- und Speichergeschäfts an Gazprom weiter unter Vorjahr gesehen.

   Mit dem russischen Energieriesen Gazprom hat BASF im Dezember 2013 ein milliardenschweres Tausch Geschäft vereinbart. Zur Jahresmitte sollte das Geschäft eigentlich vollzogen werden. Jetzt erwartet der Konzern den Abschluss des Tausch Geschäfts im Herbst 2014 mit wirtschaftlicher Wirkung April 2013. Der komplexe juristische Entscheidungsprozess dauere länger als zunächst angenommen, gab BASF als Grund für die Verzögerung an. Dann sollen die altersschwachen Gas Handel- und Speicher Aktivitäten an Gazprom abgegeben werden. Im Gegenzug sichert sich BASF Zugriff auf riesige Öl- und Gas Vorhaben in Sibirien. Der Chemiekonzern erhält Anteile an zwei Förderquellen, die beide Konzerne gemeinsam ausbeuten werden.

   Kontakt zum Autor: heide.oberhauser@wsj.com

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   July 24, 2014 02:21 ET (06:21 GMT)

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