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18.05.2014 21:18:33

UPDATE: Deutsche Bank erhöht Kapital und kappt Prognosen

   -- Kapitalquote soll auf 11,8 Prozent steigen

   -- Königsfamilie Katars steigt als Ankerinvestor ein

   -- Ziele für 2015 reduziert

   (Durchgehend neu)

   Von Madeleine Nissen

   Die Deutsche Bank erhöht ihr Kapital um acht Milliarden Euro, um kein Risiko bei dem bevorstehenden Stresstest einzugehen. Zudem senkten die Vorstände Anshu Jain und Jürgen Fitschen mehrere Prognosen für 2015. Die anhaltend niedrigen Zinsen und hohen Prozesskosten machen ihnen einen Strich durch die bisherige Rechnung.

   Auf der Kapitalseite versuchen Jain und Fitschen den Befreiungsschlag. Mit dem neu eingesammelten Kapital soll die Kernkapitalquote (Core Tier 1) von derzeit 9,5 Prozent auf 11,8 Prozent steigen. Ratingagenturen wie Moody's hatten direkt nach Bekanntgabe der Stresstest-Kriterien gewarnt, es könnte eng werden für die Deutsche Bank. Um einer Blamage beim Testergebnis vorzubeugen, ist die Bank nun die Flucht nach vorn angetreten und bittet nach langem Widerstand die Investoren um frisches Geld. Das Wall Street Journal hatte zuvor über eine geplante Kapitalerhöhung berichtet.

   Insgesamt gibt die Bank 360 Millionen neue Aktie aus. Dabei hat sie sich abgesichert: Sie hat bereits 60 Millionen Aktien im Volumen von 1,75 Milliarden Euro bei der Paramount Services Holding der Königsfamilie von Katar platziert. Sollten sich nicht genug Käufer für die restlichen Aktien im Wert von 6,3 Milliarden Euro finden, werden die begleitenden Investmentbanken kaufen.

   Ein Kauf der Aktien wäre ein weiterer Vertrauensvorschuss für die Deutsche Bank. Die Aktie hat sich seit Beginn der Krise Mitte 2007 deutlich schwächer als der Gesamtmarkt entwickelt. Kostete damals ein Papier noch deutlich mehr als 100 Euro, bekommen Investoren heute nur noch 30 Euro für ihren Anteilsschein.

   Grund für die schwache Entwicklung ist der magere Gewinn. Zum einen schwächelt das ehemalige Zugpferd, das Investmentbanking. Zum anderen fressen die vielen Klagen einen großen Teil des Gewinns auf.

   Schon seit längerem zweifeln Insider daran, ob Jain und Fitschen ihre Ziele für 2015 erreichen werden. Nun haben sie die Katze aus dem Sack gelassen:

   Im Zahlungsverkehr und Verwahrungsgeschäft rechnen sie nun mit einem Gewinn vor Steuern von 1,6 Milliarden Euro bis 1,8 Milliarden Euro. Zuvor waren sie von 2,4 Milliarden Euro ausgegangen. Im Privatkundengeschäft hatte die Bank bislang einen Vorsteuergewinn von 3 Milliarden Euro erwartet. Nun gibt sie eine Spanne von 2,5 Milliarden Euro bis 3 Milliarden Euro an. Die gesenkte Prognose begründet die Bank mit dem niedrigen Zinsumfeld.

   Zudem haben die Co-Chefs ein weiteres Kriterium an ihre Erwartungen für das Investmentbanking gehängt. Die Rendite soll weiter bei 13 bis 15 Prozent liegen, allerdings bereinigt um Rechtsstreitigkeiten. Das Gleiche gilt für die gesamte Eigenkapitalrendite nach Steuern, die bei 12 Prozent liegen soll.

   Spätestens seitdem die Kapitalanforderungen an Banken stetig steigen, scheint das Management das Ruder nicht mehr in der Hand zu halten.

   Bereits im vergangenen Jahr hatte sich die Bank frisches Geld von den Investoren besorgt. Doch schon damals zweifelten Analysten daran, ob das reicht. Co-Vorstand Anshu Jain erklärte gleichwohl den Hungermarsch für beendet.

   Die Bank versuchte zunächst, es aus eigener Kraft mit einer Verschlankung der Bilanz zu schaffen. Gewinne behält sie ein. Auch Verkäufe treibt die Bank stärker voran. Ihr Kasino in Las Vegas hat sie kürzlich verkauft. Ende April verbesserte das Institut zudem durch Hybridkapital die Verschuldungsquote.

   Mit der Mega-Kapitalerhöhung in Höhe von acht Milliarden Euro soll nun der Befreiungsschlag gelingen.

   Zu diesem Schritt hat sich die Bank wohl auch auf Druck von Investoren durchringen müssen. Zwei der zwanzig größten Anteilseigener sagten dem Wall Street Journal, eine vergleichsweise kleinere Kapitalerhöhung wäre nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Die Gründe liegen auf der Hand: Die Gewinne werden wegen der anhaltend schwierigen Bedingungen mit festverszinslichen Wertpapieren nicht sprudeln. Das erschwert es, Kapital organisch aufzubauen. Gleichzeitig erwarten die Regulatoren von den Banken, immer mehr Geld zur Absicherung des Geschäfts auf die Seite zu legen.

   Ein Hoffnungsschimmer ist laut einem Investor die Aussicht auf einen größeren Marktanteil. Wettbewerber wie UBS, Barclays und Credit Suisse ziehen sich zurück und überlassen der Deutschen Bank ihren Platz.

   Mitarbeit: Eyk Henning und David Enrich

   Kontakt zur Autorin: madeleine.nissen@wsj.com

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   May 18, 2014 14:45 ET (18:45 GMT)

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