16.01.2009 13:06:00
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UPDATE: Gerüchte um Interessenten für HeidelbergCement halten an
(NEU: Hintergrund, Analysten, Aktienkurs)
Von Natali SchwabDow Jones NEWSWIRES
FRANKFURT (Dow Jones)--Am Freitag sorgen Spekulationen um das Interesse von Private-Equity-Firmen an der HeidelbergCement AG für einen Kurssprung der Aktie des hoch verschuldeten Baumaterialienherstellers. Das "Wall Street Journal" (WSJ) hatte berichtet, dass es offenbar einige Interessenten für das Unternehmen gäbe. HeidelbergCement wollte dies nicht kommentieren.Die Aktie legte in der Spitze auf 31,80 EUR zu und notierte am Mittag bei 30,97 EUR, ein Plus von noch 7,6%. Bereits vergangene Woche hatten Spekulationen die Runde gemacht, die Holcim Ltd könnte sich für HeidelbergCement interessieren, nachdem das schweizerische Unternehmen erklärt hatte, nach potenziellen Übernahmezielen Ausschau zu halten. Holcim wollte sich dazu nicht äußern.
Zu den Interessenten an HeidelbergCement sollen nun laut "WSJ" auch Private-Equity-Unternehmen gehören, darunter die Buyout-Sparte von Goldman Sachs. Die Zeitung beruft sich dabei auf mit dem Vorgang vertraute Personen. Die US-Bank habe Interesse an einer Beteiligung an der Gesellschaft bekundet, möglicherweise gemeinsam mit der US-Buyout-Gesellschaft TPG. Der französische Beteiligungskonzern PAI Partners erwäge separat ebenfalls einen Einstieg.
Ein Anteil von 20% an dem MDAX-Unternehmen mit Sitz in Heidelberg könnte rund 1 Mrd EUR kosten, schreibt das Blatt. Der Kurs der HeidelbergCement AG, die zu den größten Baumaterialienherstellern der Welt zählt, ist im vergangenen Jahr um 70% eingebrochen. Der Marktwert liege bei etwa 3,6 Mrd EUR.
Die Gesellschaft, die durch die Übernahme des britischen Baustoffherstellers Hanson im Jahr 2007 für rund 14 Mrd EUR derzeit noch auf einem Schuldenberg von knapp 12 Mrd EUR sitzt, hatte angekündigt, ihre Finanzierungsstruktur bis zum Sommer neu ordnen. Bis 2010 muss HeidelbergCement etwa 6 Mrd EUR refinanzieren.
Im Fokus stehen die Stärkung der Eigenkapitalbasis und die Verlängerung der Laufzeiten. Auch der Verkauf von Randgeschäften ist vorgesehen. Dafür hat das Unternehmen die US-Bank Morgan Stanley mandatiert. Zu Einzelheiten will sich HeidelbergCement-Sprecherin Brigitte Fickel derzeit nicht äußern und lehnte auch einen Kommentar zu einem möglichen Einstieg neuer Investoren ab.
Die Ratingagenturen Moody's, Standard & Poor's (S&P) und Fitch hatten die Bonität von HeidelbergCement aus Sorge um die Liquidität des Unternehmens Ende des Jahres herabgestuft, S&P Anfang Januar bereits zum zweiten Male innerhalb weniger Wochen auf "B+". Das erschwert die Refinanzierung des Unternehmens.
HeidelbergCement gehört zu knapp 80% zum Firmenimperium des jüngst verstorbenen Adolf Merckle. Dabei liegen 53,6% bei Spohn Cement und knapp 25,5% bei der VEM Vermögensverwaltung. Die VEM-Sprecherin Vivien Kremer wollte sich zu einem möglichen Einstieg von Private-Equity-Gesellschaften ebenfalls nicht äußern. "Wir beteiligen uns nicht an solchen Spekulationen."
Hingegen hält Analyst Marc Gabriel vom Bankhaus Lampe einen Einstieg von Private-Equity-Unternehmen bei HeidelbergCement derzeit für eher unwahrscheinlich. Er verwies dabei darauf, dass potenzielle Interessenten sich mit den 30 Gläubigerbanken Merckles auseinandersetzen müssten. Seiner Einschätzung nach werden zunächst die Gläubigerbanken eine Rolle spielen. Er könne sich vorstellen, dass die beteiligten Institute die Anteile zunächst selbst übernehmen und später bei einer Erholung des Marktes verkaufen würden.
Auch die LBBW geht in einer Studie davon aus, dass im Zuge der Rettung der Merckle-Gruppe die Anteile an HeidelbergCement den Banken übereignet werden.
Die in einem Liquiditätsengpass geratene VEM Vermögensverwaltung hatte Anfang Januar kurz nach dem Freitod Merckles nach wochenlangem Ringen eine Einigung mit den Gläubigerbanken über einen Überbrückungskredit erzielt und muss im Gegenzug den Generikahersteller Ratiopharm verkaufen. Der Verkauf von weiteren Beteiligungen gilt als wahrscheinlich.
Webseite: http://www.heidelbergcement.com
-von Natali Schwab, Dow Jones Newswires; +49 (0)69-29725 119, consumer.de@dowjones.com DJG/nas/brb Besuchen Sie unsere neue Webseite http://www.dowjones.de (END) Dow Jones Newswires
January 16, 2009 06:33 ET (11:33 GMT)
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