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12.04.2010 13:27:11

UPDATE: Gläubiger stimmen über Karstadt-Insolvenzplan ab

   (NEU: Details, Hintergrund)

   Von Natali Schwab

   Dow Jones NEWSWIRES

   ESSEN (Dow Jones)--In Essen sind am Montagvormittag die Gläubiger der Karstadt Warenhaus GmbH zusammengekommen, um über den Insolvenzplan des Unternehmens zu entscheiden. Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg warb auf der Versammlung noch einmal für den Plan. "Unsere erste Aufgabe ist es, Karstadt zum Weiterleben zu bringen", sagte er. Ziel ist es, Karstadt als Ganzes zu verkaufen und zu sanieren. Scheitert der Insolvenzplan, droht dem Warenhauskonzern, der zur insolventen Arcandor-Gruppe gehört, die Zerschlagung.

   Laut Insolvenzplan sollen die Gläubiger 3% auf den Rest ihrer Forderungen erhalten. Die Sanierungsbeiträge der verschiedenen Gläubigergruppen - insbesondere der Arbeitnehmer, Vermieter, Logistik- und IT-Dienstleister oder des Pensions-Sicherungs-Vereins - belaufen sich insgesamt auf einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag. Allein die Arbeitnehmer hatten sich bereit erklärt, 150 Mio EUR durch Verzicht auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie tarifliche Vorsorgeleistungen beizusteuern.

   Der Insolvenzplan kalkuliert mit Forderungen von 2 Mrd EUR. Insgesamt wurden bislang Forderungen im Volumen von 2,7 Mrd EUR angemeldet. 480 Mio EUR haben die Finanzbehörden angemeldet. Die Voraussetzung für eine Rettung Karstadts sind nach Aussagen des Insolvenzverwalters günstiger als bei dem ebenfalls zum Arcandor-Konzern gehörenden Versandhändler Quelle, dessen Rettung gescheitert war. So fließe bei Karstadt im Gegensatz zu Quelle jeden Tag Geld in die Kassen, sagte Görg.

   Es sei gelungen, Karstadt sowohl beim Umsatz und Ergebnis zu stabilisieren, sagte der Insolvenzbeauftragte für Karstadt, Rolf Weidemann. Karstadt geht mit 120 Häusern und rund 25.000 Mitarbeitern in den Insolvenzplan. 13 Filialen wurden bis zum Ende des ersten Quartals geschlossen, rund 900 Mitarbeiter entlassen. Das Unternehmen schreibe schwarze Zahlen, fügte der Sprecher des Insolvenzverwalters, Thomas Schulz, hinzu.

   Der Insolvenzplan sieht den Verkauf der Karstadt Warenhaus GmbH als Ganzes bis zum 30. April vor. Seit Februar ist der Datenraum geöffnet. In den letzten Wochen habe es "aussichtsreiche Gespräche" mit potenziellen Investoren gegeben, erläuterte Görg. Angebote werden nach der Zustimmung zum Insolvenzplan erwartet. Wie viele Interessenten einen Kauf von Karstadt in Erwägung ziehen, wollte Görg nicht kommentieren. Er sprach lediglich von "einer Handvoll".

   In der Vergangenheit war von sechs Interessenten, alles Private-Equity-Gesellschaften, die Rede. Früheren Spekulationen zufolge soll es sich um Apollo, Pamplona, dem Neckermann-Eigner Sun Capital sowie die Texas Pacific Group, Permira oder Blackstone handeln. Wie ernsthaft das Interesse der Investoren wirklich ist, ist unbekannt.

   Deutschlands größter Handelskonzern, die METRO AG, ist nicht im Bieterprozess vertreten, da die Düsseldorfer an einer Komplettübernahme nicht interessiert sind. Görg äußerte sich nicht darüber, ob es Kontakt zur Metro gebe. Derzeit wird darüber spekuliert, ob es nach einem Verkauf von Karstadt doch noch zu einer bereits mehrfach angedachten Fusion mit der ebenfalls zum Verkauf stehenden Metro-Tochter Kaufhof kommen könnte.

   Das Inkrafttreten des Insolvenzplans hat der Insolvenzverwalter mit dem Verkauf von Karstadt verknüpft. Findet sich bis Ende April kein Investor, wäre der Insolvenzplan hinfällig und Görg dürfte nichts anderes übrig bleiben, als Karstadt zu zerschlagen und in Einzelteilen zu verkaufen. Im schlechtesten Fall könnte am Ende auch eine Liquidation stehen.

-Von Natali Schwab, Dow Jones Newswires; +49 (0)69-29725 119, consumer.de@dowjones.com DJG/nas/cbr Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de (END) Dow Jones Newswires

   April 12, 2010 06:54 ET (10:54 GMT)

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