25.03.2009 14:15:00
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UPDATE: Rheinmetall leidet zunehmend unter Krise in Autobranche
Dow Jones NEWSWIRES
DÜSSELDORF (Dow Jones)--Belastet von der Krise der Automobilbranche rechnet die Rheinmetall AG nach einem Ergebnisrückgang 2008 auch im laufenden Gesamtjahr mit einem niedrigeren Gewinn. Die Auswirkungen des schwachen Umfelds werden schon im laufenden ersten Quartal zu einem Konzernverlust führen. Der Gewinnrückgang im gebeutelten Automotive-Bereich kann nicht voll vom Hoffnungsträger, dem Defence-Geschäft, kompensiert werden. Gegensteuern will der Düsseldorfer Konzern nun mit weiteren Personaleinschnitten.Für das abgelaufene Jahr bestätigte der Konzern am Mittwoch den bereits Mitte Februar genannten Umsatz von 3,87 (Vorjahr 4,01) Mrd EUR und das EBIT von 246 (270) Mio EUR. Wie das Unternehmen anlässlich der Bilanzpressekonferenz weiter mitteilte, soll die Dividende wie im Vorjahr bei 1,30 EUR je Aktie liegen. Die Aktionäre sollen auf der Hauptversammlung am 12. Mai darüber abstimmen.
Mit einer Umkehr der rückläufigen Entwicklung beim Ergebnis rechnet der Rüstungskonzern und Automobilzulieferer angesichts des schwierigen Umfelds zunächst nicht. So erwartet Rheinmetall in den ersten drei Monaten 2009 im Automotive-Bereich ein negatives Ergebnis. Beim Umsatz erwartet der MDAX-Konzern einen "erheblichen" Rückgang.
Bessere Aussichten präsentierte Rheinmetall für seine Defence-Sparte: Hier soll der Wachstumskurs der Vorjahre fortgesetzt werden. Im Gesamtjahr soll demnach der Umsatz 1,9 Mrd EUR erreichen nach 1,81 Mrd EUR 2008. Die EBIT-Rendite soll 2009 mit 10% etwas unter dem Niveau des Vorjahres liegen, 2008 hatte Rheinmetall hier mit 10,7% erstmals einen zweistelligen Wert erreicht. Der Bereich übertraf damit 2008 das mittelfristige Ziel einer EBIT-Rendite von 10%, dieses Ziel wurde damit zudem zwei Jahre früher erreicht als geplant.
Trotz des schwierigen Umfelds zeigt sich Rheinmetall insgesamt zuversichtlich: "Mit unserer Ertragsstärke bei Defence, unserer Kosteneffizienz bei Automotive und der Finanzkraft im Konzern sind wir für die anstehenden Herausforderungen der Weltwirtschaftskrise gut gerüstet", sagte Klaus Eberhardt, Vorstandsvorsitzender des Düsseldorfer Konzerns.
Optimismus schöpft Rheinmetall dabei aus den Erwartungen an den Defence-Bereich. Hier hoffen die Düsseldorfer im Gesamtjahr auf "wichtige Großaufträge" der Bundeswehr. So erwartet der Konzern noch im ersten Halbjahr 2009 mit einem Auftrag für seinen Schützenpanzer "Puma". Das Auftragsvolumen für den Konzern würde bei 1,35 Mrd EUR liegen, sagte Eberhardt.
Der Automotive-Bereich bereitet dem Unternehmen dagegen weiterhin Sorgen. Nachdem bereits im Rahmen der in den vergangenen Monaten eingeleiteten Sparmaßnahmen bis Februar 1.500 Stellen gestrichen wurden - davon 570 Zeitarbeitskräfte - sollen nun weltweit weitere 1.000 Stellen abgebaut werden. Seit Januar 2009 seien insgesamt 6.000 Mitarbeiter weltweit in Kurzarbeit.
Trotz der Probleme im Automotive-Bereich hat das Unternehmen aber keine Pläne, sich von dem Geschäft zu trennen. Die Frage einer Trennung stelle sich nicht. "Bei Automotive sehen wir uns in einer guten Position, um nach der Krise an frühere Erfolge anknüpfen zu können", sagte Eberhardt.
Trotz der teilweise angespannten Lage an den Finanzmärkten hat der Düsseldorfer Konzern keine finanziellen Schwierigkeiten. Rheinmetall sei solide finanziert, sagte der Vorstandsvorsitzende. Insgesamt verfüge der Konzern über fest zugesagte und ungenutzte Bar- und Avalkreditlinien von rund 1 Mrd EUR.
Angesprochen auf die Gespräche mit der MAN AG über eine mögliche Kooperation im Bereich militärischer Radfahrzeuge konnte der Manager keine Details nennen, die über die bereits getätigten Aussagen hinausgehen. Beide Unternehmen hätten Stillschweigen vereinbart, so Eberhardt. Der Vorstandsvorsitzende hatte vor wenigen Wochen in einem Zeitungsinterview gesagt, dass es zwischen beiden Unternehmen Gespräche über eine mögliche Zusammenarbeit auf dem Gebiet der militärischen Radfahrzeug gibt.
Der Lkw-Hersteller MAN ist unterdessen nicht das einzige Unternehmen, mit dem Rheinmetall Gespräche über Kooperationen führt. Die Düsseldorfer sprechen demnach mit Unternehmen über mögliche Kooperationen, die vor allem den Bereich Heerestechnik betreffen. Rheinmetall sei hier in einer "Pole Position", um von einer möglichen Konsolidierung zu profitieren, sagte der Vorstandsvorsitzende.
Am Aktienmarkt wurden die Aussagen mit Skepsis aufgenommen. Die Rheinmetall-Aktie verliert in einem insgesamt leichteren Markt im Mittagshandel rund 1,4% auf 25,31 EUR.
Webseite: http://www.rheinmetall.de
- Von Markus Klausen, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 29725 110, markus.klausen@dowjones.com
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March 25, 2009 08:43 ET (12:43 GMT)
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