20.10.2015 17:28:46

UPDATE/UFO sieht Gespräche mit Lufthansa als gescheitert an

   -- Flugbegleitergewerkschaft will nicht mehr mit Lufthansa sprechen

   -- Lufthansa spricht von Top-Angebot und will weiter verhandeln

   (NEU: Stellungnahme der Lufthansa)

   Von Archibald Preuschat

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Lufthansa kommt bei der Lösung ihrer schwelenden Tarifkonflikte nicht voran. Die Gewerkschaft UFO, die die Interessen der Flugbegleiter vertritt, hat die Verhandlungen mit der Airline "für völlig gescheitert" erklärt.

   "Das wird nichts", sagte UFO-Chef Nicoley Baublies in einem Video, das auf der Homepage der Gewerkschaft zu sehen ist. Der Gewerkschafter fügte hinzu: "Wir werden nicht weiter verhandeln." Gleichzeitig forderte er das Management auf, den Mitarbeitern entgegenzukommen. Er sagte weiter, dass UFO den Dialog mit der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit, in der die Piloten organisiert sind, weiter intensivieren wolle. Die Pilotengewerkschaft hatte wegen ähnlicher Forderungen bereits mehr als ein Dutzend Arbeitskämpfe durchgeführt.

   UFO hatte dem Management der Fluggesellschaft in der vergangenen Woche Forderungen zugestellt und sich eine Antwort bis zum Montagabend auserbeten. Die Lufthansa reagierte zwar fristgerecht. Doch stellten die Vorschläge der Konzernführung teilweise noch eine Verschlechterung gegenüber dem vorherigen Verhandlungsstand dar, so UFO. Beispielsweise sei das Unternehmen auf die UFO-Forderung nach Kündigungsschutz gar nicht mehr eingegangen.

   Eine Lufthansa-Sprecherin widersprach am Dienstag: "Wir haben gestern ein Top-Angebot für unsere Kabinenmitarbeiter abgegeben und gehen davon aus, dass dies eine gute Grundlage für eine Einigung ist und möchten die Gespräche fortführen."

   Einzelheiten hatte Deutschlands größte Airline bereits öffentlich gemacht. Sie habe angeboten, dass Kabinenmitarbeitern, die nicht mit 55 Jahren aus dem Flugdienst ausscheiden, sondern länger fliegen, ihre betriebliche Altersversorgung in Zukunft deutlich erhöhen könnten. Dabei solle die Übergangsversorgung, die durch längeres Fliegen nicht in Anspruch genommen wird, genutzt werden können, um die individuelle Rente zu erhöhen. Alternativ sei es auch möglich, sich die nicht in Anspruch genommene Übergangsversorgung einmalig auszahlen lassen.

   Lufthansa habe der UFO außerdem einen einmaligen Betrag von 20 Millionen Euro angeboten, bei dem sie gemeinsam mit UFO beschließen möchte, wie er am sinnvollsten für die Alters- und Übergangsversorgung der Kabinenmitarbeiter verwendet werden könnte, hieß es in einer Mitteilung.

   Bei der Vergütung bot Lufthansa den Flugbegleitern für 2015 eine Einmalzahlung von 2.000 Euro an. 2016 und 2017 sollen dann die Gehälter für Mitarbeiter, die vor dem 1. Januar 2013 eingestellt wurden, nochmals um jeweils 1,7 Prozent steigen. Lufthansa sei außerdem bereit, wie von der UFO gefordert für ihr Kabinenpersonal einen Mitarbeiterfonds einzurichten. Dieser böte zusätzliche finanzielle Mittel unter anderem für Umzüge, Weiterbildungsmaßnahmen und Ergebnisbeteiligungen.

   Im Gegensatz zur Vereinigung Cockpit haben sich die Flugbegleiter mit Arbeitskämpfen bislang zurückgehalten. "Wir haben keine Show-Veranstaltung gemacht und Forderungen aufgestellt, die das Unternehmen eh nicht erfüllen kann", sagte der Funktionär. UFO vertritt eigenen Angaben zufolge mehr als 10.000 Flugbegleiter bei deutschen Airlines.

   Kontakt zum Autor: archibald.preuschat@wsj.com

   DJG/apr/sha

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   October 20, 2015 10:57 ET (14:57 GMT)

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