01.08.2013 11:52:31

UPDATE2: Conti bleibt skeptisch für europäischen Markt

   -- Conti schätzt die Nachfrage auf europäischem Reifenmarkt geringer ein

   -- Umsatzausblick deshalb etwas vorsichtiger

   -- Durch niedrigere Rohstoffpreise Entlastung von 300 Millionen Euro erwartet

   (NEU: weitere Details, verschiedene Stimmen)

   Von Ilka Kopplin

   Der Automobilzulieferer Continental bleibt trotz positiver Entwicklungen im zweiten Quartal vorsichtig. Die Hannoveraner steigerten zwar Umsatz und operatives Ergebnis. Da aber der Ersatzreifenmarkt nicht recht in Schwung kommt, schätzt der DAX-Konzern die Umsatzaussichten für das Gesamtjahr nun etwas verhaltener ein. Die Margenprognose bekräftigte Conti.

   Die bisherige Prognose des europäischen Ersatzreifenmarktes ist aber "nach der verhaltenen Entwicklung des ersten Halbjahres nicht mehr erreichbar", heißt es im Zwischenbericht des Konzerns. War Conti zuvor von einem Nachfragewachstum bei Ersatzreifen in Europa von 3 Prozent ausgegangen, so rechnet das Unternehmen jetzt nur noch mit einem Plus von etwa 1 Prozent.

   Denn im ersten Halbjahr habe die Reifennachfrage in Europa mit minus 4 Prozent "unter unseren Erwartungen" gelegen, heißt es weiter. Das zweite Quartal sei zwar besser gelaufen als erwartet, "allerdings kann dies nicht als Trendwende gesehen werden", sagte Vorstandschef Elmar Degenhart. Es sei erfreulich, dass sich die Nachfrage auch im zweiten Halbjahr weiter stabilisiere, sagte er weiter. Im Gegensatz zu anderen Unternehmen aus der Autmobilbranche spricht man in Hannover jedoch eher von einer "Seitwärtsbewegung" denn von einer Bodenbildung.

   Dass der europäische Reifenmarkt nicht richtig in Schwung kommt, hat aber auch positive Seiten. Die Rohstoffpreise für Kautschuk sinken weiter, Conti rechnet in der Reifensparte dadurch mit einer Entlastung von 300 Millionen Euro.

   Das Ziel einer bereinigten operativen EBIT-Marge von über 10 Prozent bestätigte das Unternehmen deshalb. Beim Umsatzausblick ist der DAX-Konzern mit Blick auf den europäischen Reifenmarkt dagegen etwas vorsichtiger. 2013 rechnet das Unternehmen nun mit einem Anstieg des Konzernumsatzes auf "rund" 34 Milliarden Euro, während Conti zuvor von "über" 34 Milliarden ausgegangen war.

   Im dritten Quartal erwarte Conti gegenüber dem Vorjahresquartal ein "stabiles Wachstum des Konzernumsatzes, aber keine weitere Belebung gegenüber dem zweiten Quartal", sagte Degenhart.

   Das abgelaufene zweite Quartal lief für den Hersteller von Reifen und Autoelektronik aber sehr gut. Umsatz, operatives Ergebnis sowie der Gewinn nach Steuern und Dritten konnten gesteigert werden, sogar stärker als zuvor von Analysten geschätzt.

   "Die Zahlen sind sehr gut. Dass die Markterwartungen im Reifengeschäft nun reduziert wurden, kam nicht unerwartet", sagt Jürgen Pieper, Autoanalyst der Metzler Privatbank. Zuvor habe Conti den europäischen Markt sehr positiv eingeschätzt.

   Auch bei der Konkurrenz zeigte sich ein ähnliches Bild. Beim US-Reifenhersteller Goodyear Tire & Rubber wuchsen die Gewinne in allen Regionen. In Europa kletterte der operative Gewinn trotz der Konjunkturflaute auf 51 Millionen von 19 Millionen Dollar im Vorjahr. Der Konkurrent Michelin musste zwar einen Gewinneinbruch verkraften, die Franzosen glauben aber an eine Erholung der darbenden Automärkte und hielten an ihrer Prognose für 2013 fest.

   Kontakt zum Autor ilka.kopplin@dowjones.com

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   August 01, 2013 05:21 ET (09:21 GMT)

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