Auftritt voraus |
23.01.2025 18:12:00
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US-Präsident Trump beim WEF: Erwartungen an Rede und Zollpolitik
Trump und Davos, das passt auf den ersten Blick gut zusammen. Schließlich gilt der US-Präsident als ausgemachter Dealmaker, der eher einen Instinkt fürs harte Geschäft als für feinfühlige Diplomatie hat. Es ist auch nicht Trumps erster Auftritt in Davos: Schon 2018 und 2020, während seiner ersten Präsidentschaft, nahm er an dem prestigeträchtigen Treffen im Schweizer Wintersportort teil - und er fühlte sich sichtlich wohl unter den Mächtigen.
Doch zugleich könnten Trump und das Weltwirtschaftsforum unterschiedlicher kaum sein. Er ist kein "Davos Man", wie Politikwissenschaftler Samuel Huntington einmal genau die politische Elite nannte, die beim WEF die Vorteile einer integrierten Weltwirtschaft predigt. Trumps "America first"-Einstellung ist so ziemlich das Gegenteil. Wie also geht das Weltwirtschaftsforum mit einem Mann um, der sein politisches Comeback auch dem Wettern gegen die global denkenden Eliten zu verdanken hat, die hier hauptsächlich vertreten sind?
Äußert sich Trump zu Importzöllen?
Besonders werden viele Topmanager in Davos darauf hören, was der US-Präsident zu den von ihm angekündigten Zöllen auf Importe aus Ländern wie China, Mexiko, Kanada, aber auch der EU sagt. Oder zu seinen Ambitionen mit der KI-Branche, die beim Weltwirtschaftsforum ihre große Bühne hat.
Ob Alphabet, Microsoft, Palantir oder asiatische Firmen, Entwickler von Anwendungen künstlicher Intelligenz sind auf der Davoser Promenade allgegenwärtig. Und die Stimmung ist gut, wie fast überall in der Tech-Branche. Das dürfte auch damit zu tun haben, dass sich Trump in seinem Kabinett und Umfeld auffällig mit Superreichen aus der Finanz-, der Tech- und der Kryptowelt umgibt. In diesen Branchen erhoffen sich viele eher Vorteile durch Steuersenkungen und den Abbau von Vorschriften, als dass sie Zölle fürchten.
"Oberflächlich betrachtet ist Trump gut für die Wirtschaft. Trump hat die meisten seiner Entscheidungen in seiner ersten Amtszeit buchstäblich durch das Prisma des Aktienmarktes getroffen", sagte Anthony Scaramucci, einst Wallstreet-Banker und 2017 für wenige Tage Trumps Kommunikationschef, in einem Interview mit "Politico". Doch die außenpolitischen Äußerungen zu Grönland und zum Panamakanal sorgten zugleich dafür, dass die Menschen das Urteilsvermögen der amerikanischen Regierung infrage stellten. Das könne die Märkte schwächen.
Trump droht in Davos mit Zöllen - 'Amerika ist zurück'
US-Präsident Donald Trump hat beim Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos erneut mit Zöllen gedroht und Unternehmen aufgefordert, in den USA zu produzieren. "Amerika ist zurück und offen für Geschäfte", sagte der Republikaner, der per Video zugeschaltet war. "Wenn Sie Ihr Produkt nicht in Amerika herstellen, was Ihr gutes Recht ist, dann werden Sie ganz einfach einen Zoll zahlen müssen." Dieser könne unterschiedlich hoch sein, aber werde letztlich die US-Wirtschaft stärken.
Trump sagte weiter: "Unter der Trump-Regierung wird es keinen besseren Ort auf der Welt geben, um Arbeitsplätze zu schaffen, Fabriken zu bauen oder ein Unternehmen zu vergrößern." Trump betonte erneut, er werde Öl und Gas fördern. "Dies wird nicht nur die Kosten für praktisch alle Waren und Dienstleistungen senken, sondern die Vereinigten Staaten auch zu einer Supermacht in der Produktion und zur Welthauptstadt für künstliche Intelligenz und Kryptowährungen machen", kündigte er an.
Die USA waren auch unter Ex-Präsident Joe Biden, der sich Klimaschutz auf die Fahne geschrieben hatte, der weltgrößte Produzent und Verbraucher von Öl. Trump wendet sich nun offiziell vom Klimaschutz ab und leugnet die Krise.
Trump fordert Zinssenkung und drängt OPEC zur Senkung der Ölpreise
US-Präsident Donald Trump hat Teilnehmern des Weltwirtschaftsforums in Davos erklärt, er werde eine "sofortige" Senkung der Zinsen fordern und Saudi-Arabien und die OPEC auffordern, den Ölpreis zu senken.
"Wenn der Preis sinken würde, würde der Russland-Ukraine-Krieg sofort beendet", sagte Trump. "Man muss diesen Krieg beenden."
Zu den Zinsen sagte Trump, er werde eine Senkung der Zinssätze fordern und "ebenso werden sie in der ganzen Welt sinken. Sie sollten uns folgen."
Der US-Präsident, der am Montag sein Amt antrat, sagte auch, dass die USA die Welthauptstadt der Künstlichen Intelligenz und der Kryptowährung sein würden, kündigte Zölle auf außerhalb des Landes hergestellte Produkte an und forderte die NATO-Staaten auf, die Verteidigungsausgaben zu erhöhen.
Trump spricht zudem in einem Dialog mit dem Gründer und geschäftsführenden Vorsitzenden des Weltwirtschaftsforums, Klaus Schwab, dem Präsidenten des Weltwirtschaftsforums, Borge Brende, Blackstone-CEO Stephen Schwarzman, Bank of America-CEO Brian Moynihan, Banco Santanders Verwaltungsratschefin Ana Botin, und dem Totalenergies-CEO Patrick Pouyanne.
DAVOS (dpa-AFX)/DOW JONES
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