26.05.2015 13:46:42
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Versorger leiden unter politischem Linksruck in Spanien
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Energiekonzerne haben am Dienstag wegen Sorgen um die politische Entwicklung in Spanien zu den größten Verlierern am deutschen Aktienmarkt gezählt: RWE-Papiere rutschten mit minus 2,17 Prozent auf 22,045 Euro ans DAX-Ende. E.ON büßten 1,92 Prozent an Wert ein. Der deutsche Leitindex DAX musste wegen der Unsicherheiten auch um die weiter ungelöste Griechenland-Krise ein Minus von 0,45 Prozent hinnehmen.
Nach dem Sieg der linken Parteien bei den Regionalwahlen am Wochenende, fürchten manche Anleger einen Politikwechsel im Herbst, wenn das neue Parlament gewählt werden soll. Die derzeit regierende konservative Volkspartei (PP) von Ministerpräsident Mariano Rajoy hatte bei bei den Abstimmungen drastische Stimmeinbußen hinnehmen müssen. "Versorger dürften - neben den Finanztiteln - in Spanien besonders unter einem Politikwechsel leiden. Das antizipieren die Marktteilnehmer bereits", sagte Aktienhändler Andreas Lipkow vom Vermögensverwalter Kliegel & Hafner.
Dieser Verkaufsdruck lasse dann auch den Dax nicht unbeeindruckt und belaste insbesondere diese Branchen. Die Aktie des spanischen Versorgers Endesa stand in Madrid mit minus 1,43 Prozent auf 16,93 Euro weit oben auf den Verkaufslisten. Der europäische Branchenindex Stoxx 600 Utilities verzeichnete mit einem Minus von 0,12 Prozent die größten Verluste bei den Hauptsektoren.
"Die Wahlergebnisse erhöhen die politischen Risiken für spanische Versorger", meinte auch Analyst Jorge Alonso von der Bank Societe Generale. In vielen Regionen könnte eine Koalition der Mitte-Links-Partei PSOE mit der radikal-linken Podemos die Macht übernehmen. Rechne man die aktuellen Ergebnisse hoch, deute das auf einen Regierungswechsel in Madrid bei den Wahlen im November hin. Insgesamt könnten die politischen Veränderungen den Druck auf spanische Versorger erhöhen.
Für den Fall eines Machtwechsels rechnet Alonso mit gravierenden Veränderungen für die Versorger. So müsste mit einer Energiewende hin zu erneuerbaren Energien bei gleichzeitiger Einschränkung der Atomkraft gerechnet werden. Außerdem könnten die Margen unter Druck geraten, weil eine linke Regierung einkommensschwächere Bevölkerungsgruppen im Energiebereich entlasten könnte./fat/fbr
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