Verschärfter Sparkurs |
18.03.2014 17:19:00
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voestalpine will 900 Millionen Euro einsparen
"Wir werden keine Mitarbeiter unter dem Titel des Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungsprogramms abbauen", kündigte Eder am Dienstag an. "Wir sehen keinen Grund für kurzfristige Abbaumaßnahmen - eventuell wird bei Nachbesetzungen oder Neueinstellungen gebremst."
"Wir haben als Konzern bis 2020 jährlich ein Aufwandsvolumen für Investitionen und Akquisitionen von jeweils eine Milliarde Euro - die wollen wir uns dauerhaft leisten können", meinte Eder in Anspielung auf das Umsatzziel von 20 Milliarden Euro in sechs Jahren. In China und Südostasien sollen sich die Verkaufserlöse von zuletzt rund 700 Mio. auf zwei Milliarden Euro verdreifachen. Im Geschäftsjahr 2012/13 hatte die Voest rund 11,5 Milliarden Euro umgesetzt.
"Wir werden in allen vier Divisionen umfassende Effizienzsteigerungen und Kostenreduktionen verabschieden - das ist festgelegt", so der voestalpine-Chef. Beim Einsparungsziel von 900 Mio. Euro soll ein Anteil von 40 bis 45 Prozent aus der Steel Division kommen, 55 bis 60 Prozent aus den anderen drei Unternehmensbereichen. Vor allem am Standort Linz, wo die Voest rund 10.800 Mitarbeiter beschäftigt, soll es zu massiven Veränderungen in der Organisation kommen. "Wir werden erhebliche Teile der Steel Division in Linz neu organisieren - das wird wesentlich anders aussehen als heute."
Zu Details hielt sich Eder vor den Medien aber noch bedeckt, er will zuerst die Belegschaft informieren: "Die Mannschaft wird es in den nächsten vier Wochen erfahren - umgesetzt wird das sehr rasch mit Wirkung per Jahresende." Es werde auch in Donawitz (Steiermark) die eine oder andere Veränderung geben - "aber nicht in dem Ausmaß".
Von den rund 500 Standorten weltweit seien etwa 150 Produktionsstandorte. "An den großen Produktionsstandorten wird sich nichts ändern. Bei den 350 Service-Einheiten und Vertriebsstandorten würden "sicher eine zweistellige Ziffer wegfallen, aber gleichzeitig neue dazukommen". Weltweit beschäftigte die Voest im ersten Geschäftshalbjahr 2013/14 über 47.000 Arbeitnehmer (Vollzeitäquivalente) - rund 21.000 davon in Österreich.
25 Prozent der fast 1 Mrd. Euro schweren Einsparsumme will Eder durch gesteigerte Effizienz und geringere Rohstoffkosten erzielen, weitere 25 Prozent durch die Neuordnung und Straffung der Organisation. "Das sind die zwei größten Einzelbrocken", so Eder. Grob geschätzt zumindest 15 Prozent sollen aus der Optimierung des Working Capitals und der Logistik kommen, etwa 10 Prozent aus Instandhaltungs- und Anlagenmanagement.
Parallel zu den Einsparungen kämen aber auch höhere Belastungen auf die Voest zu, verwies Eder etwa auf um mindestens 120 Mio. Euro höhere Personalkosten und um 100 Mio. Euro höhere Aufwendungen unter dem Titel CO2. "Das heißt, wir fahren dieses Sparprogramm, um unser heutiges Ergebnis abzusichern." Im Laufe der kommenden drei Jahre könnte es aber gelingen, 25 bis 30 Prozent der Einsparsumme "ins Ergebnis überzuleiten, das heißt, 200 bis 250 Mio. Euro, die letztlich in das Ergebnis wandern", sagte Eder. In das Sparprogramm würden 60 bis 70 Mio. Euro investiert.
"Wir sind mit zunehmender Wettbewerbsintensität und zunehmendem Preisdruck konfrontiert", erklärte der voestalpine-Chef. Seit 2008 habe der Konzern permanent die Themen Druck vom Markt, sinkende Preise und steigende Rohstoffkosten.
Der Aufsichtsrat soll das neue Sparprogramm am 27. März durchwinken. Zwischen 2009 und 2012 hat der Konzern bereits 600 Mio. Euro eingespart. Eders Konjunktureinschätzung ist nicht pessimistisch, aber "sehr vorsichtig". "Wir stellen uns jedenfalls auf einige weitere schwierige Jahre ein."
kre/tsk
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