11.04.2020 11:19:48

Vonovia rechnet mit vorläufigen Mietausfällen in Millionenhöhe - Medien

FRANKFURT (Dow Jones)--Der größte deutsche Wohnungskonzern Vonovia rechnet im Zuge der Corona-Krise mit vorläufigen Mietausfällen in zweistelliger Millionenhöhe. Er erwarte "maximal 40 Millionen Euro" an gestundeten Mieten, sagte der Vorstandsvorsitzende des DAX-Konzerns, Rolf Buch, im Gespräch mit der Welt. "Allerdings vorläufig im Ergebnis, nicht insgesamt, weil wir davon ausgehen, die gestundeten Mieten irgendwann nachgezahlt werden, so wie es das Gesetz vorsieht." Zwischen dem 1. April und dem 30. Juni dürfen Vermieter ihren Mietern nicht kündigen, wenn diese ihre Miete wegen krisenbedingter Einnahmeausfälle nicht zahlen können. Das sieht ein kurzfristig geänderte Regel im Mietrecht vor.

Ob es finanzschwachen Haushalten tatsächlich gelingt, nach dem Ende des Shutdowns Mietrückstände von mehreren Monaten aufzuholen, sei "schwer zu sagen", so Buch. Der Manager bekräftigte deshalb die Forderung von Immobilienwirtschaft und Deutschem Mieterbund nach einem staatlichen "Sicher-Wohnen-Fonds", der Mieter und teilweise auch Vermieter finanziell unterstützen solle. "Wir als großes Unternehmen sind finanziell gut ausgestattet, aber bei den Kleinen wird das Liquiditätsproblem einfach verlagert, vom Mieter auf den Vermieter", sagte Buch zu Welt. "Dann können die zum Beispiel ihre Handwerkerrechnungen nicht mehr bezahlen, und wir haben einen Dominoeffekt. Wenn am Ende sogar Kredite ausfallen, bekommen wir vielleicht auch noch ein Banken-Problem."

2019er Dividende bestätigt

Vonovia bleibe bei der für das vergangene Geschäftsjahr vorgeschlagenen Dividende: "Ohne Not einen Dividendenvorschlag zurückzuziehen, würde dem Vertrauen schaden. Wir haben im Moment die Liquidität, die vorgeschlagene Dividende zu leisten. Es gibt keinen Grund den Vorschlag zu ändern, der ja auf dem Ergebnis 2019 basiert", so Buch. Der Vonovia-Chef geht davon aus, dass der Staat wegen der krisenbedingten Neuverschuldung künftig weniger Mittel für sozialen Wohnungsbau aufbringen könnte. In die entstehende Lücke könnten Unternehmen wie Vonovia mit Zugang zum Kapitalmarkt stärker eingebunden werden.

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl

(END) Dow Jones Newswires

April 11, 2020 05:20 ET (09:20 GMT)

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