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ATX oder DAX? 29.12.2012 03:00:00

Welcher Index hat 2013 das größere Potenzial?

Kolumne

Zum Jahreswechsel versuchen sich wie immer viele Analysten und Bankhäuser an einer Prognose für 2013. Zum Teil geben sie sehr genaue Vorhersagen für die Kursstände der Indizes am Ende des kommenden Jahres ab. Doch in aller Regel sind diese Voraussagen ihr Papier nicht wert, denn wer kann schon verlässlich zwölf Monate in die Zukunft blicken? Wenn wir realistisch bleiben, lautet die ehrliche Antwort: Niemand!

Ein Blick auf die Charts kann aber zumindest bei der Analyse der derzeitigen Ist-Situation helfen und eine grobe Indikation geben, wie hoch der aktuelle Kursaufschwung sowohl den österreichischen als auch den deutschen Leitindex noch treiben könnte. Sowohl der ATX (Bild 1) als auch der DAX (Bild 2) befinden sich in einer intakten Aufwärtsbewegung. Dies zeigt sich unter anderem darin, dass beide Indizes schon fast lehrbuchmäßig über ihren gleitenden Durchschnitten (20/50/200-Tage-Linie) notieren und diese auch selbst in einer Aufwärtsbewegung sind.

Beim ATX könnte es aber schon demnächst einen ersten Rücksetzer geben, denn mit dem Abwärtstrend aus den Jahren 2007/2008 wartet ein unter Umständen hartnäckiger Widerstand auf den ATX, aktuell verläuft dieser bei rund 2.460 Punkten. Sollte diese Marke geknackt werden, dann ist der Weg frei bis in den Bereich von 2.800 bis 3.000 Punkten. Die Marke von 3.000 Punkten stellt das Hoch aus dem Jahre 2011 dar und wäre sicherlich auch psychologisch ein ernstzunehmender Widerstand. Immerhin entspräche eine solche Bewegung einem Aufwärtspotenzial von rund 25 Prozent in der Spitze!


Bild 1: Österreichs Leitindex ATX

Der DAX dagegen hat sein Hoch bei rund 7.600 Punkten aus dem Jahre 2011 bereits überboten, wenn auch nicht signifikant (Bild 2). Und genau dies könnte der erste Schwachpunkt im DAX sein. Erst wenn der DAX diese Marke wirklich deutlich hinter sich lässt, ist der Weg frei bis zum Allzeithoch bei rund 8.150 Punkten. Danach könnte mit der Rallye vorerst Schluss sein. Wenn alles gut läuft, sind dies noch knapp sieben Prozent Kurspotenzial, die durchaus in den ersten beiden Handelswochen im Januar erreichbar sind.


Bild 2: Deutschlands Leitindex DAX

Der österreichische Leitindex ist dagegen vom seinem Allzeithoch sehr weit entfernt, hier würde selbst eine Kursverdoppelung noch nicht ausreichen. Allein dies zeigt, was für eine Rallye der ATX benötigt, um langfristig mit dem DAX wieder gleichzuziehen. Aber die schlechtere langfristige Performance des ATX gegenüber dem DAX heißt ja nicht, dass sich dies auch in 2013 so fortsetzen muss.

Fazit: Sowohl DAX als auch ATX haben kurzfristig mit Widerständen zu kämpfen; werden diese überwunden, besteht weiteres Kurspotenzial, wobei der DAX schon deutlich eher auf einen starken Widerstand in Form des Allzeithochs trifft. Der ATX hat dagegen prozentual ein deutlich höheres Aufwärtspotenzial - aber warum sollte der ATX weiter stark ansteigen, wenn der DAX schwächelt? Erst wenn die Mehrheit der Marktteilnehmer hier eine plausible Antwort findet und auch danach handelt, könnte der ATX den DAX in 2013 womöglich hinter sich lassen. Aber genau wissen wir es wohl doch erst in zwölf Monaten - oder?

Einen guten Start in ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2013 wünscht Ihnen Sebastian Steyer

Sebastian Steyer hat seine erste Aktie kurz nach Abschluss seines Studiums zum Betriebswirt im Jahr 1996 gekauft. Zwei Jahre später gründete er den Investmentclub Radebeuler Actien Club GbR, welchen er seitdem als Geschäftsführer und Anlagestratege erfolgreich managt. Im Jahre 2001 begann er parallel dazu mit dem Trading, zuerst mit DAX-Futures, später mit CFDs. Von seinem Tradingstil her gehört er zu den Trendfolgern, ein konsequentes Risiko- und Money-Management ist die Basis seines Tradingerfolgs. Seit 2010 arbeitet er auch als freiberuflicher Autor und persönlicher Coach im Bereich Finanzen und Trading. Bekannt ist er ebenfalls aus zahlreichen Interviews im Deutschen Anleger Fernsehen (DAF). Kontakt können Interessierte über seine Homepage unter www.sebastiansteyer.de aufnehmen.

Sebastian Steyer hat seine erste Aktie nach Abschluss seines Studiums zum Betriebswirt im Jahr 1996 gekauft. Zwei Jahre später gründete er den Investmentclub Radebeuler Actien Club GbR. Im Jahre 2001 begann er parallel dazu mit dem Trading, zuerst mit DAX-Futures, später mit CFDs. Seit 2010 arbeitet er auch als freiberuflicher Autor und persönlicher Coach im Bereich Finanzen und Trading. Bekannt ist er aus zahlreichen Interviews im Deutschen Anleger Fernsehen (DAF). Im Dezember 2010 erschien mit "Crashkurs Trading" sein erstes Börsenbuch. Seit September 2012 ist sein neues Buch, "Risiko- und Money-Management - der Schlüssel für erfolgreiche Trader und Anleger" auf dem Markt. Kontakt über www.sebastiansteyer.de.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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Bildquelle: Sebastian Steyer, Sebastian Steyer
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