Sebastian Steyer-Kolumne |
29.04.2013 15:45:10
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Ist der Apfel doch faul? - Apple macht Schulden für die Dividende
Nicht erst seit dem Fall Uli Hoeneß ist das Thema der Steuerhinterziehung durch eine Geldanlage in sogenannten Steueroasen eine Angelegenheit, die die Menschen bewegt. Aber man kann die Vorteile dieser Steueroasen auch ganz legal nutzen, wie es uns viele große US-Firmen vormachen. Dazu werden Tochterunternehmen im Ausland gegründet, welche die Gewinne erwirtschaften, die wiederum durch die dortige Steuergesetzgebung nur minimal versteuert werden müssen. Solche Steueroasen sind für US-Konzerne zum Beispiel die Bermudas, Irland, Luxemburg, die Niederlande und die Schweiz. Viele der großen US-Konzerne nutzen diese Möglichkeit ganz legal aus und parken Gewinne in Milliardenhöhe in eben diesen Ländern - und so auch Apple.
Sollen diese Gewinne dann aber wieder zurück zur Mutterfirma transferiert werden, um beispielsweise Dividenden an die Aktionäre zu zahlen, würde durch die US-Steuergesetze eine enorme Steuerlast fällig werden. Von einem Dollar Gewinn der Tochterfirma im Ausland bliebe unterm Strich deutlich weniger übrig.
Um dies zu vermeiden hat sich Apple nun entschieden, sich am Kapitalmarkt Geld zu besorgen, um die angekündigten erhöhten Dividendenzahlungen und das Aktienrückkaufprogramm finanzieren zu können. Dieser Gang an den Kapitalmarkt dürfte aufgrund des niedrigen Zinsumfeldes und der sehr guten Bonität für Apple - Standard & Poor's bewertet den Konzern mit "AA+" - nicht sehr teuer werden. Auf jeden Fall billiger als in den USA hohe Steuern zahlen zu müssen.
Was sollen wir nun davon halten? Als Aktionäre von Apple werden Sie sicher nichts dagegen haben, denn schließlich ist auch durch das Sparen von Steuern eine solch gewaltige Cash-Reserve entstanden, die aktuell knapp 40 Prozent des Kurses der Apple-Aktie abdeckt. Auf der anderen Seite würden wir uns als Privatperson wünschen, auch solch eine Möglichkeit des Steuersparens zu haben - im Gegensatz zum Aufsichtsratsvorsitzenden von Bayern München ganz legal natürlich.
Sollten Sie sich nun indirekt am Steuersparmodell von Apple beteiligen, indem Sie die Aktie kaufen? Bevor Sie das tun, gilt es, das Thema Steuern völlig beiseite zu schieben und sich rein auf die fundamentalen Daten des Papieres zu konzentrieren. Denn aus rein steuerlichen Gründen eine Anlageentscheidung zu treffen, war noch nie eine gute Idee. Schließlich sollte eine solide Anlage auch ohne Steuervorteile attraktiv sein. Attraktiver als bei 700 USD ist der Kurs der Apple Aktie bei rund 420 USD zurzeit allemal. Und wem der Apfel trotzdem nicht schmeckt, für den gibt es ja vielleicht in Kürze die Möglichkeit, die Anleihe zu kaufen. Aber auch hier sollten einzig und allein die Konditionen entscheiden.
Viel Erfolg bei Ihrer Anlage wünscht Ihnen
Sebastian Steyer
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Sebastian Steyer hat seine erste Aktie nach Abschluss seines Studiums zum Betriebswirt im Jahr 1996 gekauft. Zwei Jahre später gründete er den Investmentclub Radebeuler Actien Club GbR. Im Jahre 2001 begann er parallel dazu mit dem Trading, zuerst mit DAX-Futures, später mit CFDs. Seit 2010 arbeitet er auch als freiberuflicher Autor und persönlicher Coach im Bereich Finanzen und Trading. Bekannt ist er aus zahlreichen Interviews im Deutschen Anleger Fernsehen (DAF). Im Dezember 2010 erschien mit "Crashkurs Trading" sein erstes Börsenbuch. Seit September 2012 ist sein neues Buch, "Risiko- und Money-Management - der Schlüssel für erfolgreiche Trader und Anleger" auf dem Markt. Kontakt über www.sebastiansteyer.de.
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