14.12.2023 17:53:40
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XETRA-SCHLUSS/EZB-Entscheid bremst DAX -17.000er-Marke touchiert
FRANKFURT (Dow Jones)--Leicht im Minus hat sich der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag aus dem Handel verabschiedet. Die Euphorie über eine taubenhafte US-Notenbank löste sich nach dem EZB-Zinsentscheid wieder in Luft auf. Sie hatte den DAX sogar kurzfristig über die 17.000er-Marke getrieben. Der DAX schloss um 0,1 Prozent tiefer bei auf 16.752 Zählern.
Für einen Paukenschlag am Vorabend hatte die Fed gesorgt: Sie war den Markthoffnungen deutlich entgegengekommen und hat bereits drei Zinssenkungen avisiert. Damit ist der erhoffte Pivot, der obere Wendepunkt der Zinsen, für die USA signalisiert worden.
Eine Hausse-Stimmung zeigte sich aber in allen zinsempfindlichen Branchen wie Immobilien mit Kursgewinnen bis fast 8 Prozent bei Vonovia. Leidtragende waren unter anderem Versicherer, die sichere Zinserträge für ihre Anlagepapiere wünschen. Hier ging es bis 5,7 Prozent abwärts wie bei Hannover Rück und Munich Re.
Der Euro sprang in der Spitze auf 1,10 Dollar. Er profitiert vom steigenden Zinsunterschied zwischen Europa und den USA.
Fed sorgt für Paukenschlag - EZB dämpft Zinssenkungshoffnungen
Zum EZB-Entscheid meinte Ulrike Kastens vom Vermögensverwalter DWS, sie habe den Zins unverändert gelassen und betont, die Leitzinsen müssten weiter auf dem derzeitig hohen Niveau bleiben, um das Inflationsziel von 2 Prozent zu erreichen: "Dies kann als eine Absage gegen die aktuell sehr optimistischen Zinssenkungserwartungen des Marktes gewertet werden."
Die US-Notenbank sorgte dagegen für eine "geldpolitische Sensation", meinte Eckhard Schulte von MainSky Asset Management. Die Notenbank habe den Wendepunkt in den Leitzinsen nun offiziell gemacht und die Märkte auf Zinssenkungen um 75 Basispunkte 2024 eingestellt. Mit "dieser Übererfüllung der Weihnachtswünsche der Investoren war in keinem Fall zu rechnen", so Schulte: Der Aufwärtstrend an den Börsen sollte weiterlaufen.
Rally bei Zinsprofiteuren - Telekom mit Platzierungssorgen
Gewinner und Verlierer der Zinspolitik wiesen massive Ausschläge auf: Die Versicherer stellten als Anleihekäufer mit 1,8 Prozent Minus die Verlierer-Branche.
Ganz oben bei den Gewinnern standen die Immobilien-Aktien: Der Stoxx-Real-Estate-Index sprang fast 6 Prozent nach oben. Darauf folgen die Branchen Bau und Rohstoffe mit um die 3 Prozent Plus.
Auch Aktien mit weit in der Zukunft liegenden Gewinnaussichten profitieren von fallenden Zinsen: So ging es im DAX bei Zalando um 9,4 Prozent höher.
In Rallylaune zeigten sich auch Solar- und andere EEG-Werte. Zum einen gab es Hoffnung, dass sich die Bundesregierung an Förderzusagen hält, dazu sinken mit den Zinsen auch die Finanzierungskosten im Neubau. SMA Solar sprangen über 9 Prozent, Wacker Chemie um 5,4 Prozent, Siemens Energy im DAX um 9,4 Prozent.
Gesucht waren auch viele andere lange verschmähte Nebenwerte aus dem MDAX: Bei Kion, Evotec, Gerresheimer, Lanxess und anderen standen Gewinne von 6 bis fast 11 Prozent auf dem Kurszettel.
Unter Druck standen Deutsche Telekom (-3,6%) und Deutsche Post (-1,1%). Händler verwiesen auf Platzierungssorgen: Wie der "Spiegel" berichtete, will der Bund Anteile verkaufen, um so die "marode" Bahn zu retten. Bei Aktien wie Airbus und SAP führten Händler eher verfallsbedingte Gründe für das Kursminus an. Hier dürfte ein Ringen um runde Optionsmarken anstehen.
Deutz kletterten um 8,1 Prozent dank der Übernahme des Servicegeschäfts von Rolls-Royce bei Industriemotoren. Deutz erwartet dadurch einen zusätzlichen Umsatz von 300 Millionen Euro pro Jahr und eine höhere Marge.
Bei Morphosys ging es nach einer Kapitalerhöhung 4 Prozent tiefer.
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INDEX zuletzt +/- % +/- % YTD
DAX 16.752,23 -0,1% +20,32%
DAX-Future 16.768,00 -0,0% +16,99%
XDAX 16.763,98 -0,8% +20,87%
MDAX 27.198,24 +2,9% +8,28%
TecDAX 3.324,94 +1,3% +13,82%
SDAX 13.534,53 +3,5% +13,49%
zuletzt +/- Ticks
Bund-Future 136,36 +3
YTD - bezogen auf Schlusskurs Vortag
Index Gewinner Verlierer unv. Umsatz Mio Euro Mio Aktien Vortag
DAX 25 15 0 6.456,1 142,7 67,1
MDAX 43 6 1 839,0 44,6 30,1
TecDAX 22 7 1 1.730,1 55,7 26,1
SDAX 63 4 3 206,7 23,9 11,5
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mod/cln
(END) Dow Jones Newswires
December 14, 2023 11:54 ET (16:54 GMT)
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