06.08.2008 18:16:00
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XETRA-SCHLUSS/Freundlich - Ölpreis-Rückgang treibt den DAX
FRANKFURT (Dow Jones)--Der fallende Ölpreis hat am Mittwoch für einen freundlichen Schluss am deutschen Aktienmarkt gesorgt. Der Dax stieg um 0,7% oder 43 auf 6.561 Punkte. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 147,6 (Vortag 168,4) Mio Aktien im Wert von rund 5,78 (Vortag: 6,23) Mrd EUR.
Vor allem der überraschende Anstieg der US-Rohöl-Lagerbestände um 1,6 Mio Barrel anstelle eines erwarteten leichten Rückganges wirkte positiv. Die Terminkontrakte für leichtes US-Rohöl gaben daraufhin deutlich nach und näherten sich knapp der 117-USD-Marke. Nach einem ereignislosen Nachmittagsgeschäft habe dies für Käufe von institutionellen Anlegern gesorgt.
"Die haben ihre Portfolios in den letzten Wochen nur auf steigende Ölpreise ausgerichtet und Aktien dementsprechend untergewichtet", sagte ein Händler. Bei fallenden Ölpreisen müssten sie nun automatisch ihre Aktienpositionen nach oben anpassen. Zudem stützte weiter die positiv aufgenommene geldpolitische Entscheidung der US-Notenbank vom Vortag und der überwiegend gute Verlauf der Berichtssaison.
Mit Enttäuschung wurden lediglich die deutschen Konjunkturdaten aufgenommen: Die Auftragseingänge der deutschen Industrie brachen im zweiten Quartal um 4,1% zum Vorquartal ein. Der Monat Juni fiel sogar 6,1% schwächer zum Vorjahr aus. "Durch die negativen Indikationen des ifo-Index und die entsprechenden Aussagen des Instituts war davon aber schon viel eingepreist", sagte ein Händler. Technische Analysten sehen den DAX bei rund 6.480 Punkten unterstützt.
Gute Zahlen von adidas trieben die Aktie um 5,6% auf 43,63 EUR. Der Turnschuhproduzent konnte mit den Geschäftszahlen am Vortag die Erwartungen übertreffen und erhöhte leicht seine künftigen Margenziele. Auch Henkel stiegen nach guten Zahlen und gesundem organischen Wachstum um 4,4% auf 27,33 EUR. Deutsche Börse verteuerten sich um 2,8% auf 72,25 EUR. Gestützt wurden die Papiere von einer Ersteinstufung durch Goldman Sachs mit "Buy". Gute Bank-Quartalszahlen aus Europa sorgten auch bei den Finanzwerten für gute Laune. Während Allianz einen Tag vor Bilanzvorlage noch um 0,9% auf 112,98 EUR nachgaben, stiegen Münchener Rück um 2,3% auf 112,93 EUR. Der Rückversicherer hatte nach der jüngsten Gewinnwarnung seine aktuellen Zahlen bekanntgegeben.
Deutsche Bank stiegen um 1,3% auf 62,01 EUR. Commerzbank verloren hingegen nach Zahlenausweis um 1,5% auf 21,62 EUR. Zwar überzeugte der Nettogewinn, sagte ein Händler, belastend wirkte sich allerdings die Risikovorsorge von 414 Mio EUR aus.
Deutsche Post stiegen nach einer Heraufstufung durch die Citigroup auf "Buy" von "Hold" um 2,2% auf 15,74 EUR. Für Infineon ging es um 0,8% auf 5,41 EUR nach oben. Marktteilnehmer verwiesen auf die Nachwirkungen eines Analystenkommentars der Deutschen Bank.
Umschichtungen aus defensiven in Wachstumswerte drückte die Versorger-, Chemie- und Telekom-Werte. Erst der allgemeine Marktanstieg am Nachmittag zog die Werte wieder mit. E.ON verloren dennoch 1,3% auf 39,96 EUR und RWE 0,8% auf 75,68 EUR. "Die zuletzt doch besseren Bankbilanzen sorgen für einen Rückzug aus den übergewichteten Defensivwerten", sagte ein Händler. Telekom stiegen am Tag vor Vorlage der Geschäftszahlen um 0,4% auf 11,35 EUR. Im MDAX legten Lanxess am Tag vor den Quartalsdaten sogar um 8,5% auf 27,12 EUR zu. Hier wetteten Marktteilnehmer auf klar übertroffene Prognosen, hieß es im Handel. Fuchs Petrolub verloren indes nach enttäuschend aufgenommenen Zahlen 7,5% auf 78,85 EUR.
DJG/mod/reh (END) Dow Jones NewswiresAugust 06, 2008 12:13 ET (16:13 GMT)
Copyright (c) 2008 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 13 PM EDT 08-06-08
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