08.12.2020 18:01:41

XETRA-SCHLUSS/Seitwärts - Anleger warten auf die EZB

FRANKFURT (Dow Jones)--Weiter zur Seite ist es am Dienstag mit den Kursen am deutschen Aktienmarkt gegangen. Der DAX stieg geringfügig um knapp 0,1 Prozent auf 13.278 Punkte. "Wie festgezurrt verharrt der Index auf seinem immer kleiner werdenden Fleck", sagte Jochen Stanzl von CMC Markets. Während die weiter steigenden Corona-Zahlen keine Kauflaune aufkommen ließen, verhinderten zuversichtliche Aussagen der US-Gesundheitsbehörde FDA zu einer schnellen Zulassung des Biontech-Impfstoffs größere Verkäufe. Vom Euro wiederum kam erneut etwas Gegenwind: Er notierte weiter knapp über der Marke von 1,21 Dollar. Für Zurückhaltung sorgten außerdem das EZB-Treffen am Donnerstag und das Ringen um einen Brexit-Deal zwischen der EU und Großbritannien.

"Zuletzt haben angesichts der kräftigen Aufwertung des Euro gegenüber dem Dollar auch die Erwartungen bezüglich einer Zinssenkung wieder zugenommen", hieß es bei Blackrock mit Blick auf die EZB. Denn eine starke Währung drücke auf die Inflation, und die EZB könnte den festen Euro deshalb derzeit "ganz und gar nicht gebrauchen". Blackrock glaubt aber auch, dass die EZB wegen der Nebenwirkungen einer weiteren Zinssenkung auf eine solche verzichten und stattdessen das Corona-Anleihekaufprogramm um bis zu 500 Milliarden Euro bis Ende 2021 ausweiten wird.

Etwas beruhigt hat sich die Lage um das Pfund Sterling. Es veränderte sich am Dienstag über weite Strecken nur noch wenig, weil die Hoffnung auf ein Handelsabkommen zwischen Großbritannien und der EU zumindest noch lebt. Nun will Premier Boris Johnson persönlich für Gespräche nach Brüssel reisen.

Hella sehr fest - Kursknick bei Compugroup

Auf der Gewinnerseite im DAX stachen BASF mit einem Plus von 1,4 Prozent auf 61,62 Euro heraus. Die UBS hat die Aktie mit einem Kursziel von 70 Euro zum Kauf empfohlen. Siemens zogen um 1,8 Prozent auf 114,40 Euro an und beendeten damit die Seitwärtsspanne unterhalb von 113,50 Euro. RWE stiegen um 0,9 Prozent auf 33,98 Euro. Hier hat sich Goldman Sachs mit einem Kursziel von 46,50 Euro für die Aktie stark gemacht.

Auf der anderen Seite gerieten Autoaktien unter Druck, und das trotz guter Autozahlen aus China. Die starke Nach-Corona-Erholung in China sei schon bekannt gewesen, meinte ein Händler dazu. Außerdem hat die Bank of America die Aktien von VW auf "Neutral" abgestuft. VW fielen um 0,2 Prozent, BMW gaben um 0,9 Prozent nach. Traton verbesserten sich dagegen um 2,4 Prozent, nachdem die Bank of America das Papier der VW-Nutzfahrzeugtochter zum Kauf empfohlen hat.

Hella zogen im Zulieferersektor kräftig um 8,3 Prozent an. Das Unternehmen hat die Prognose für das Fiskaljahr deutlich erhöht, nachdem es im zweiten Quartal per Ende November besser als erwartet gelaufen ist. Wacker Chemie stiegen im MDAX um 3,4 Prozent auf 110,50 Euro, die UBS empfiehlt die Aktie mit einem 130er Kursziel zum Kauf.

Im TecDAX fielen Compugroup Medical um mehr als 10 Prozent. Das Softwareunternehmen hat zwar die Prognose erhöht, was aber vor allem der Konsolidierung von Zukäufen geschuldet ist. Wegen Investitionen sieht Compugroup die Marge leicht unter Vorjahresniveau - das kam bei den Anlegern nicht gut an.

Qiagen erhöht Ausblick erneut

Qiagen hat erneut den Ausblick angehoben, die Aktie legte daraufhin 4,4 Prozent zu. Das Diagnostikunternehmen rechnet 2020 mit einem währungsbereinigten Umsatzwachstum von 22 Prozent und einem Gewinn je Aktie von 2,13 bis 2,14 Dollar. Qiagen hatte Ende Oktober nach einem starken dritten Quartal etwa 20 Prozent Wachstum und 2,07 bis 2,09 Dollar Gewinn je Aktie prognostiziert.

Umgesetzt wurden im Xetra-Handel bei den DAX-Werten rund 54,2 (Vortag: 54,3) Millionen Aktien im Wert von rund 2,66 (Vortag: 2,63) Milliarden Euro. Es gab 16 Kursgewinner und 14 -verlierer.

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INDEX zuletzt +/- % +/- % YTD

DAX 13.278,49 +0,06% +0,22%

DAX-Future 13.282,00 +0,12% +1,73%

XDAX 13.284,85 +0,14% +1,14%

MDAX 29.653,86 +0,61% +4,74%

TecDAX 3.139,42 +0,51% +4,13%

SDAX 14.034,38 +0,46% +12,17%

zuletzt +/- Ticks

Bund-Future 178,24% +38

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/flf/err

(END) Dow Jones Newswires

December 08, 2020 12:02 ET (17:02 GMT)

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