Mehr Kontrolle geplant 10.03.2018 23:27:00

Behörden haben Angst vor Kryptowährungen - John McAfee hofft auf Unterstützung durch Trump

Behörden haben Angst vor Kryptowährungen - John McAfee hofft auf Unterstützung durch Trump

Am Mittwoch verkündete die SEC ihre Entscheidung, dass "Plattformen, die den Handel mit digitalen Vermögenswerten anbieten, die als Wertpapiere gelten, und die gemäß den Bundeswertpapiergesetzen als ‚Börse‘ fungieren" sich bei der SEC registrieren müssen. Welche digitalen Vermögenswerte in diesem Rahmen als Wertpapier gelten, wird durch den sogenannten "Howey Test" festgelegt. Er besagt, dass ein Wertpapier mit der Investition von Geld in eine öffentliche Unternehmung verbunden ist, von der sich der Investor in erster Linie durch die Leistungen anderer einen Gewinn erhofft. Ob nach dieser Definition tatsächlich auch Bitcoin, Ethereum und Co. als Wertpapier gelten, führt die SEC nicht explizit aus. Die Behörde habe in erster Linie Bedenken "dass viele Online-Handelsplattformen den Anlegern als SEC-registrierte und regulierte Marktplätze erscheinen, obwohl sie es nicht sind" und das brächte die Investoren in Gefahr, heißt es stattdessen als Erklärung.

Der Sicherheitsexperte und bekennende Krypto-Bulle John McAfee hält diese Begründung jedoch für vorgeschoben. Aufsichtsbehörden wie die SEC hätten durch das Erstarken der Kryptowährungen schlicht und einfach Angst davor, einen Teil ihrer Macht zu verlieren und würde dementsprechend verzweifelt reagieren, schrieb McAfee auf Twitter. "Ich habe bereits vorausgesagt, dass sie über den Machtverlust in Panik geraten und blind ausschlagen werden", so der IT-Experte weiter. "Man munkelt, ich hatte Recht". Daran, dass sich die Ankündigung tatsächlich gegen Bitcoin und Co. richtet, hat er offenbar keine Zweifel.

Angst vor Kontrollverlust

Warum Finanzaufsichtsbehörden und Regierungen auf der gesamten Welt seiner Meinung nach so eine große Angst vor Kryptowährungen haben, erklärte McAfee bereits im Februar gegenüber "CoinGeek". Zum einen würde es sich bei ihnen um ein weltweites Phänomen handeln, das durch seine Verbreitung unmöglich zu stoppen sei, und zum anderen würden die Digitalwährungen die Regierungen einfach ihrer Kontrolle berauben. "Kryptowährungen machen den Regierungen Angst, denn sie können bei den Leuten, die sie nutzen, nicht herausfinden, wie viel Geld sie durch Bitcoin verdienen, was sie kaufen, was sie verkaufen", so McAfee. Für die Erhebung von Steuern sei dieses Wissen jedoch notwendig. Digitale Währungen würden den Staat somit also seiner wichtigsten Einnahmequelle berauben.

SEC nimmt wohl nur einen Teil des Kryptomarktes ins Visier

Um gegen die jüngste Ankündigung der SEC - und die damit gefühlt verbundene Regulierung - vorzugehen, erhofft sich McAfee dennoch Unterstützung von der US-Regierung. "Präsident Trump… bitte greifen Sie hier ein", schreibt er auf Twitter. Daneben argumentiert er auch, dass gemäß dem Howey Test die meisten Kryptowährungen nicht als Wertpapiere behandelt werden könnten - obwohl er keinen Zweifel daran lässt, dass er glaubt, dass die SEC nun genau das tun wird.

Andere Experten legen die Ankündigung der SEC hingegen etwas anders aus. Sie glauben laut "CNBC", dass die US-Börsenaufsicht damit hauptsächlich auf Plattformen abzielt, auf denen Initial Coin Offerings (ICO) stattfinden. Denn bei der Ausgabe neuer digitale Token gab es in der Vergangenheit immer wieder schwarze Schafe, die die Gutgläubigkeit der Anleger ausnutzten, um das schnelle Geld zu machen. Auch John McAfee gab gegenüber "CoinGeek" zu, dass viele ICOs in betrügerischer Absicht durchgeführt werden würden, um den Menschen das Geld aus der Tasche zu ziehen, und forderte, dass dies aufhören müsse. Womöglich hat die SEC mit der jüngsten Ankündigung nun einen ersten Schritt getan, um dieser Forderung nachzukommen - und wäre damit gar nicht so weit von McAfees Standpunkt entfernt, wie seine eigene, panische Reaktion suggeriert.

Redaktion finanzen.at

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