Buffett vs. Bitcoin |
05.03.2020 21:54:00
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Diesen riesigen Gewinn hätte Buffett eingefahren, wenn er 2018 Bitcoin statt JPMorgan-Aktien gekauft hätte
• …eine erhebliche Outperformance erzielen
• Buffett bleibt sich dennoch treu
Der Starinvestor Warren Buffett geht fest davon aus, dass Kryptowährungen wie Bitcoin "im Grunde keinen Wert" haben. Entsprechend dieser Ansicht sagte er kürzlich in einem CNBC Interview: "Sie können nichts damit anfangen, außer es an jemand anderen zu verkaufen. […] Aber dann hat diese Person das Problem".
Buffett zieht Unmut der Bitcoin-Jünger auf sich
Des Weiteren geht das Orakel von Omaha davon aus, dass Bitcoin primär für kriminelle Aktivitäten gebraucht werden. Da diese Einschätzung vielen Bitcoin-Fans natürlich ein Dorn im Auge ist, rechnet die Krypto-Community Buffett nun vor, wie viel Berkshire Hathaway mit Bitcoin statt mit Aktien von JPMorgan verdient hätte.
Die sechs Buffett-Banken
Ein Blick in das Portfolio von Berkshire Hathaway zeigt schnell, dass der Großinvestor seit Jahrzehnten eine Vorliebe für amerikanische Banken besitzt. Finanzdienstleistungsunternehmen machen somit rund 40 Prozent des Buffett-Portfolios aus und bringen es dementsprechend auf einen Gegenwert in Höhe von rund 250 Milliarden US-Dollar. So zählte Berkshire Hathaway in der zweiten Jahreshälfte 2019 jeweils zu den fünf größten Aktionären der Bank of Amerika, Wells Fargo, Goldman Sachs, Bank of New York, US Bancorp und JPMorgan. Diesem enormen Engagement entsprechend, werden die sechs US-Banken hier und da auch schon mal als Buffett-Banken bezeichnet.
Trotz der relativen schlechten Entwicklung der Berkshire-Aktie im Jahr 2019, bekräftigte der Großinvestor jüngst in einem Interview, dass er Banken "sehr attraktiv im Vergleich zu den meisten anderen Wertpapieren" findet. Mit einer mageren Kurssteigerung in Höhe von rund 11 Prozent generierte Berkshire im Jahr 2019 dennoch die größte Underperformance seit dem Jahr 2009. Krypto-Fans halten dem Investor nun vor, dass diese mit einer Investition in Bitcoin nicht passiert wäre.
Performance-Vergleich: Bitcoin vs. JPMorgan
Vergleicht man die Wertentwicklung des vier Milliarden US-Dollar schweren JPMorgan-Aktienpakets, von welchem die Öffentlichkeit Ende September 2018 erfahren hat, mit einer Bitcoin-Investition in der gleichen großen Ordnung, wird tatsächlich klar, dass sich der beliebteste digitale Coin der Welt erheblich besser entwickelt hätte.
Für seine Investition von 4,02 Milliarden US-Dollar in JPMorgan bekam Buffett im Jahr 2018, bei einem durchschnittlichen Preis von 112,60 US-Dollar je Aktie, rund 35,7 Millionen Anteilsscheine der Bank. Im Vergleich dazu hätte der Starinvestor zu dieser Zeit und mit dem gleichen Anlagekapital, bei einem durchschnittlichen Kurs von ca. 6.600 US-Dollar, über 600.000 Bitcoin erhalten.
Da die Aktien der Bank gegenwärtig nur noch bei rund 120 US-Dollar notieren, verdiente Buffett mit seinem Engagement, seit dem 30. September 2018 bis heute, ohne Dividenden nur knapp sieben Prozent. Der Kauf von etwas mehr als 600.000 Bitcoins hätten ihm hingegen eine Rendite von über 30 Prozent eingebracht. Denn der Kurs der digitalen Münzen kletterte in diesem Zeitraum von ca. 6.600 US-Dollar auf gegenwärtig 8.700 US-Dollar. Während Buffett mit seinem JPMorgan-Aktienpaket einen Gesamtgewinn von lediglich 522 Millionen US-Dollar erzielt hat, wären mit dem Bitcoin, innerhalb dieser Zeitspanne, rund 1,2 Milliarden US-Dollar Gewinn möglich gewesen.
Buffett wird seine Glaubenssätze nicht aufgeben
Ob Buffett, ähnlich wie bei Amazon, eines Tages zugeben wird, dass er das Potenzial von Bitcoin unterschätzt hat, ist dennoch sehr unwahrscheinlich. Da er die Digitalwährung analog zu Gold nur als Angstspeicher und nicht als Wertspeicher identifiziert.
"Warren glaubt an Unternehmen, die Wert schaffen. Bitcoin hat diese offensichtlichen Indikatoren nicht, daher sieht er den Wert von Bitcoin nicht. Warren glaubt, dass Bitcoin nur im Zusammenhang mit kurzfristiger Marktvolatilität und Crashs wertvoll ist. In seinen Augen ist Bitcoin kein Wertspeicher, sondern ein Angstspeicher. Er glaubt dass eine Investition in etwas, das einen Marktcrash erwartet, keine gute Strategie ist", so der eToro-CEO Yoni Assia nach einem Treffen mit Buffett in einem Country Club in Omaha.
Pierre Bonnet / finanzen.at
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