Mögliche Folgen 19.11.2023 16:16:00

Experten geben Prognose: Diese Auswirkungen könnte es für den Bitcoin haben, wenn doch kein Spot-ETF genehmigt wird

Experten geben Prognose: Diese Auswirkungen könnte es für den Bitcoin haben, wenn doch kein Spot-ETF genehmigt wird

• Mehrere Anbieter haben bereits Bitcoin-Spot-ETFs bei der SEC beantragt
• Bitcoin von Hoffnung auf baldige ETF-Zulassung angetrieben
• Ablehnung eines Bitcoin-ETFs dürfte negative Auswirkungen auf den BTC-Kurs haben

Die Genehmigung eines Bitcoin-Spot-ETFs in den USA ist schon lange eine große Hoffnung vieler Krypto-Enthusiasten. Zahlreiche unterschiedliche Anbieter wie BlackRock, Grayscale, VanEck, WisdomTree, Fidelity, 21Shares und ARK Invest haben bereits Anträge zur Zulassung eines eigenen Bitcoin-ETFs gestellt, meist wurden gar mehrere Versuche gestartet. Denn bisher wurde noch kein solches Krypto-Produkt von der US-Börsenaufsicht SEC genehmigt. Die Behörde ist ohnehin für ihre Krypto-Skepsis bekannt und liegt im Clinch mit verschiedenen Krypto-Dienstleistern.

Darum wäre ein Bitcoin-Spot-ETF wichtig

Warum setzen zahlreiche Krypto-Unternehmen ihre Hoffnung in einen Bitcoin-Spot-ETF? Durch ein solches Krypto-Produkt wird es für institutionelle Investoren und Kleinanleger möglich, in die Ur-Cyberdevise zu investieren, ohne selbst Token an einer Krypto-Börse erwerben oder veräußern zu müssen. Da ein Investment in den Krypto-Sektor auf diese Weise maßgeblich erleichtert wird, wird gehofft, der Bitcoin-Kurs könnte davon deutlich profitieren.

Tatsächlich hatte der Kurs der nach Marktkapitalisierung größten Cyberdevise schon in der Vergangenheit von Gerüchten um eine baldige Zulassung eines Bitcoin-ETFs profitiert. So erst Ende Oktober, als der BTC-Kurs zeitweise über die viel beachtete Marke von 35.000 US-Dollar kletterte. "Die Hoffnung auf die finale Zulassung eines börsengehandelten Bitcoin-Fonds jenseits des Atlantiks fungiert als Zünglein an der Waage", kommentierte Krypto-Experte Timo Emden den jüngsten Anstieg laut der Deutschen Presse-Agentur.

Für Krypto-Enthusiasten bedeutete der Kurssprung eine große Erleichterung, schließlich hatte sich der Bitcoin in den letzten Monaten in einer Seitwärtstendenz befunden, nachdem er vor circa einem Jahr ein 52-Wochen-Tief bei 15.790,86 US-Dollar markiert hatte. Allerdings muss dazu gesagt werden, dass ein Aufschwung des Bitcoin, der auf Hoffnungen auf die Zulassung eines Spot-ETFs beruht, in der Vergangenheit nicht immer nachhaltig war. Dennoch scheinen alle Krypto-Experten darin übereinzustimmen, dass der BTC-Kurs von einer endgültigen Zulassung eines Spot-ETFs profitieren dürfte.

Auf der anderen Seite steht natürlich die Frage, was mit dem Bitcoin-Kurs passieren würde, sollte ein solcher ETF letztlich doch erneut abgelehnt werden. Das Krypto-Portal CoinDesk hat verschiedene Krypto-Kenner dazu befragt.

Diese Auswirkungen könnte eine Ablehnung des Bitcoin-ETFs haben

Wenig überraschend stimmen die unterschiedlichen Experten darin überein, dass eine Ablehnung des Bitcoin-Spot-ETFs negative Auswirkungen auf den Kurs der Digitaldevise haben dürfte - zumindest kurzfristig. So könnte der Kurs des Bitcoin in diesem Fall laut CEC Capital-Krypto-Trading-Adviser Laurent Kssis unter 30.000 US-Dollar fallen. Zum Vergleich: Aktuell notiert der Bitcoin bei 36.875 US-Dollar. Einen tieferen Fall auf gar 25.000 US-Dollar hält der Experte jedoch für unwahrscheinlich, außer die SEC würde einen Spot-ETF kategorisch ausschließen. Er geht aber eher davon aus, dass im Falle einer Ablehnung weiter nach Lösungen gesucht werde, um das Vorhaben doch noch umsetzen zu können. Darüber hinaus würden noch weitere bullishe Katalysatoren wie das im nächsten Jahr anstehende Bitcoin-Halving auf den Kurs wirken und einen Kurssturz durch eine ETF-Ablehnung abmildern.

Gänzlich unbesorgt zeigt sich derweil Hashdex-CIO Samir Kerbage. Denn auch wenn ein Spot-ETF nicht so bald zugelassen werde, blieben Argumente für Bitcoin-Investitionen auch weiterhin stark: "Mehr Anleger beginnen die Vorteile des Bitcoin als Wertspeicher oder eine Art digitales Gold wertzuschätzen", meint der Experte gegenüber CoinDesk. Auch er führt als weiteren positiven Kurstreiber das anstehende Bitcoin-Halving an: "Wenn die Geschichte sich erneut wiederholt, dann wird der BTC-Preis positiv auf die anstehende Reduzierung des Angebots reagieren". Er bleibt überzeugt: "Egal wann ein Bitcoin-Spot-ETF genehmigt wird, der Ausblick der ersten und größten Kryptowährung der Welt war noch nie besser".

Nicht ganz so zuversichtlich gibt sich MarketVector Indexes-Produktstratege Martin Leinweber: "Wenn der ETF nicht zugelassen wird, dürfte dies für den Markt eine große Enttäuschung bedeuten", kommentiert er gegenüber CoinDesk. "Der Bitcoin-Spot-ETF wird oft als Meilenstein institutioneller Akzeptanz und Integration in das Mainstream-Finanzsystem gesehen." Dennoch hänge die weitere Existenz des Bitcoin keinesfalls von einem ETF ab, auch wenn sich der Bitcoin-Preis durch eine Ablehnung kurzfristig negativ entwickeln und unter einem "bärischen Schatten" leiden dürfte: "Ich glaube, dass das Fehlen eines ETFs den Krypto-Markt erheblich belasten würde", sagte er. "Es würde eine Phase der Anpassung und Neuausrichtung erfordern, da der Markt sich entkoppeln und für die Zukunft ein neues Narrativ entwickeln müsste."

Wie es nun tatsächlich kommt, darüber kann man nur spekulieren, denn auch wenn zahlreiche Marktteilnehmer optimistisch bleiben, dass es in der Zukunft einen Bitcoin-Spot-ETF geben wird, ist dennoch absolut unklar, wann dies geschehen wird. Bis dahin werden sich Krypto-Enthusiasten also weiter in Geduld üben müssen.

Redaktion finanzen.at

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