Börsenbegriffe erklärt: Was hinter den Namen von ETFs steckt

Marke, Index, Regularien und Merkmale

ETFs werden in Europa immer beliebter. Laut einer aktuellen Studie des ETF-Anbieters iShares soll das investierte Anlagevolumen in ETFs bis 2028 in Kontinentaleuropa auf 650 Milliarden Euro steigen. Ende 2023 waren es noch rund 200 Milliarden Euro. Damit hätte sich das Anlagevolumen innerhalb der nächsten fünf Jahren mehr als verdreifacht. Die Namen der verschiedenen ETFs und was diese bedeuten, lässt sich dabei einfach erklären.

In der Regel setzt sich der ETF-Name immer nach folgendem Schema zusammen: 1. ETF-Emittent (Herausgeber)
2. Indexname
3. Regulatorische Hinweise
4. Weitere Merkmale

Als Beispiel:iShares Core MSCI World UCITS ETF. An erster Stelle wird die ETF-Fondsgesellschaft, also der ETF-Emittent genannt. Im Beispiel ist der Emittent "iShares", eine Produktgruppe von börsengehandelten Fonds des Investmentgiganten BlackRock. Der zugrunde liegende Index steht an zweiter Stelle MSCI World, DAX, EURO STOXX 50, oder S&P 500 sind andere Indizes die oft in Wirtschaftsnachrichten als Indikatoren genutzt werden und an Börsen als ETFs gehandelt werden. Unter anderem verrät die Nennung des Vergleichsindex welche Aktien ein ETF enthält und auf welche Länder und Regionen er sich fokussiert. An dritter Stelle finden sich regulatorische Hinweise. "UCITS" steht dabei für einen europäischen Standard: "Undertakings for Collective Investments in Transferable Securities". Dieser enthält Regeln und Voraussetzungen für Investmentfonds. ETF beschreibt dabei die Art der Anlage.

Zum Teil folgen an vierter Stelle noch weitere Bezeichnungen. Bei Fonds, die nicht in Euro lauten, wird zum Beispiel die Währung (USD, CHF, GBP, etc.) mit angeführt. Mithin haben einigen Fonds eine Währungsabsicherung, die mit der Bezeichnung "hedged" gekennzeichnet wird. Auch die Ertragsverwendung - thesaurierend (C, Acc) oder ausschüttend (Dis, Dist) - kann angegeben sein. Bei manchen ETF finden sich in Klammern die Abkürzungen DR oder Swap, die die Replikationsmethode beschreiben. Dabei steht DR für direkte Replikationen - also die physische Replikation, bei der der ETF-Emittent alle im ETF enthaltenen Aktien tatsächlich kauft. Im Gegensatz dazu deutet Swap auf eine synthetische Replikation des ETF hin. Das ETF-Domizil wird eher selten genannt - meist dann, wenn es steuerliche Vorteile haben kann, wenn das Domizil z. B. in Deutschland ist. Allerdings gibt es keine einheitliche Beschreibung: Bei iShares steht (DE) im Fondsnamen, bei ComStage "1".

Zusätzliche Parameter

Neben den Namen der verschiedenen ETFs ist es immer sinnvoll, das Informationsblatt, welches bei allen Brokern beiliegt, durchzulesen. Dort sind laufende Kosten, sowie die Art der Ausschüttung, thesaurierend oder ausschüttend, aufgelistet und schriftlich festgehalten, da sie sich nicht immer durch den Namen ableiten lassen.

Redaktion finanzen.at

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