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NIKKEI 225
Börse Frankfurt-News |
04.11.2014 15:04:48
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ETFs: In Japan lockt ein Siebenjahreshoch
Es herrscht wieder Kauflaune am ETF-Markt. Die Wogen an den Finanzmärkten haben sich längst geglättet, seit dem Tief Mitte Oktober hat der DAX rund 1.000 Punkte zugelegt. "Bei den üblichen Allokationen zu Monatsanfang haben sich die Anleger gestern ganz klar bullish gezeigt", berichtet Marco Salaorno von der Société Générale.
Auch bei der Commerzbank überwogen wieder die Zuflüsse: "Vergangene Woche standen 54 Prozent Käufe 46 Prozent Verkäufen gegenüber", meldet Andreas Bartels.
Die Händler berichten von weiterhin überdurchschnittlichem Handelsaufkommen, der ganz große Ansturm ist aber offenbar vorbei. "Von einem drastischen Einbruch der Umsätze kann man allerdings sicher nicht sprechen, wir hatten gestern einen richtig guten Start in den neuen Monat", bemerkt Salaorno. Das sieht Jörg Sengfelder von Flow Traders ähnlich: "Es ist immer noch sehr, sehr viel los."
Aktien-ETFs: Fast alles wird gekauft
Derzeit dreht sich fast alles um Aktien, und hier vor allem um die aus Industrieländern. Salaorno meldet Zuflüsse in Tracker von S&P 500 (WKN 622391), Euro Stoxx 50 (WKN 798328) und MSCI Europe. In Sengfelders Orderbüchern steigen Anleger bei MSCI Europe, S&P 500 (WKN 622391) und DAX (WKN 593393) ein, verabschieden sich hingegen von solchen, die Länder der europäischen Peripherie (WKN DBX1MB) oder bestimmte Schwellenländer wie Indien oder Taiwan abbilden.
Händler der Commerzbank beobachten zu Anfang der Woche noch Käufe von DAX-ETFs, dann hätten Anleger Gewinne mitgenommen. "Ab 9.200 Punkten mehrten sich die Abgaben", konkretisiert Bartels. Außerdem, wie auch bei Flow Traders trennten sich Anleger von Euro Stoxx-ETFs.
In Indexfonds, die den US-Markt nachzeichnen, hätten Zuflüsse dominiert. Bartels berichtet: "Beim MSCI USA und S&P 500 (WKN 794358, ETF120, 622391) hatten wir nur Käufe."
Etwas weniger gehandelt wurden inverse (WKN DBX1DS) und gehebelte Produkte (WKN LYX0AD), die üblicherweise gerade in Zeiten hoher Volatilität stark nachgefragt sind.
Japans Hausse geht weiter
Dass in Japan der Geldhahn mit zusätzlichen Anleihekäufen nochmals kräftig aufgedreht wird, wie die japanische Notenbank am Freitag angekündigt hat, ließ den japanischen Aktienmarkt haussieren. Der Nikkei 225 ist heute Morgen zum ersten Mal seit 2007 wieder über die Marke von 17.000 Punkten gesprungen. An ETF-Anlegern geht das nicht unbemerkt vorüber, zugegriffen wird etwa im iShares MSCI Japan Euro Hedged (WKN A1H53P). "Es wird alles gekauft", erklärt Sengfelder (WKN A0ESMK). Auch Salaorno berichtet von "großen Käufen". Der db x-trackers MSCI Japan (WKN DBX1MJ) machte einen großen Satz nach oben und kletterte am gestrigen Montag auf den höchsten Stand seit sieben Jahren.
Wieder etwas angestiegen ist die Nachfrage nach brasilianischen Aktienpaketen, nachdem der Markt von Sao Paulo nach der Wiederwahl der Präsidentin Rousseff vor gut einer Woche eingebrochen war (WKN LYX0BE, A1C7N6, A0YF2U, A1C195).
Unbeliebte Banken, beliebte Immobilienbranche
Im Handel mit Branchen-Indexfonds standen wieder einmal Banken-ETFs (WKN 628930) im Mittelpunkt des Interesses. Obwohl die Bankenstresstests der EZB, deren Ergebnisse vor anderthalb Wochen bekannt gegeben wurden, wenig überraschte, gaben die Kurse der meisten Banken nach. "Bei uns überwogen ganz klar die Verkäufe", bemerkt Bartels. Offenbar gibt es aber auch Investoren, denen der Kursrückgang zu weit gegangen ist, Sengfelder berichtet jedenfalls von einem klaren Käuferüberhang.
Ein großes Thema ist daneben auch der niedrige Ölpreis, der sich mittlerweile auch an den Tanksäulen bemerkbar macht. ETFs, die die Öl- und Gasbranche abbilden, wurden rege gehandelt, etwa der iShares Stoxx Europe 600 Oil & Gas (WKN A0H08M), der auf den Umsatzlisten der Börse Frankfurt für die vergangene Woche ungewöhnlich weit oben steht. Der ETF hat seit Sommer stark an Wert verloren, auf Sicht von drei Monaten ist ein Minus von 11 Prozent zu verzeichnen.
In den Portfolios landen laut Société Générale zudem weiterhin an die Immobilienbranche gekoppelte Indexfonds. "Die sind richtig gut gelaufen", bemerkt Salaorno. Als Beispiele nennt er den iShares Stoxx Europe 600 Real Estate (WKN A0Q4R4), den Lyxor FTSE EPRA/NAREIT Global Developed (WKN LYX0FP) und den iShares US Properties High Yield (WKN A0LGQK). Der Letztere kommt etwa für die vergangenen sechs Monate auf ein Plus von 20 Prozent.
Gemischter Handel mit Anleihen-ETFs
Weniger eindeutig ist das Bild im Bereich der Renten-ETFs. "Die Musik spielt ohnehin in Aktien", kommentiert Salaorno. Bei der Commerzbank wurden deutsche Staatsanleihen unterschiedlicher Laufzeiten abgestoßen und europäische Staatsanleihen nachgefragt. "Anleger schauen wieder nach mehr Rendite, riskantes Hochverzinsliches ist aber noch nicht wieder angesagt", erläutert Bartels. Sengfelder zufolge stehen langlaufende europäische Staatsanleihen (WKN LYX0BK, LYX0BJ), globale Anleihen (WKN A0RM43) und Staatsanleihen aus der Eurozone mit hoher Bonität (WKN DBX0PF) auf den Einkaufslisten, kurze Laufzeiten und hochverzinsliche US-Unternehmensanleihen (WKN A1J0ZA) hingegen auf den Verkaufslisten.
von Anna-Maria Borse, Deutsche Börse AG
Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.

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