01.12.2014 11:19:31
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MÄRKTE EUROPA/Ölpreis bremst Börsen - E.ON-Aktie mit Kurssprung
Von Manuel Priego Thimmel
Weiter fallende Rohstoffpreise und schwache Konjunkturdaten aus China sorgen am Montag an den europäischen Börsen für nachgebende Indizes. Der offizielle chinesische Einkaufsmanagerindex im November auf ein Achtmonatstief gefallen. Dazu sind auch einige Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone unter den Erwartungen geblieben. Der Ölpreis gibt um weitere zwei Prozent nach auf nur noch 64,72 Dollar für die US-Sorte WTI. Gegen den Trend steigt die E.ON-Aktie kräftig, nachdem der Versorger angekündigt hat, sich in zwei Gesellschaften aufzuspalten.
Der Euro-Stoxx-50 verliert 0,7 Prozent auf 3.229. Der Dax gibt 0,4 Prozent auf 9.944 Punkte nach. Der Einkaufsmanagerindex in der Eurozone ist in der Zweitlesung im November auf 50,1 Punkte gefallen von 50,6 im Oktober. Erwartet wurde lediglich ein Rückgang auf 50,4. Der deutsche Index rutschte auf 49,5 Punkte ab von 51,4 - und damit unter die Expansionsschwelle von 50. Positive Auftragseingänge des Verbands des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus werden in diesem negativen Umfeld kaum zur Kenntnis genommen.
Die E.ON-Aktie macht eine Satz von 4,3 Prozent nach oben. Deutschlands größter Energiekonzern will die Geschäftsfelder konventionelle Erzeugung, globaler Energiehandel sowie Exploration und Produktion in ein neues Unternehmen auslagern und sich künftig auf die Geschäfte mit Erneuerbaren Energien, Netzen und Endkunden konzentrieren. Wegen der schlecht laufenden Geschäfte mit konventionellen Kraftwerken rechnet E.ON zudem mit weiteren Abschreibungen von 4,5 Milliarden Euro im laufenden Geschäftsjahr.
Im Handel kommen die Aufspaltungspläne gut an und werden als logischer und nachvollziehbarer Schritt bezeichnet angesichts der aktuellen Energiepolitik . Die Abschreibungen dürften als Schlussstrich unter eine alte Ära aufgefasst würden, sagt Heino Ruland von Ruland Research. Zudem entwickle sich das "zugrunde liegende nachhaltige Ergebnis" wie geplant. Die Analysten von equinet warnen derweil, dass mit der "Bad Bank" für die konventionelle Energieerzeugung das Problem entstehe, wer diese Risiken schultern wolle. Im Sog von E.ON gewinnen RWE knapp 2 Prozent.
Im Immobilienbereich haben Gagfah und Deutsche Annington mit der Nachricht überrascht, sich zusammenschließen zu wollen. Mit der Fusion würde eine der größten Wohnimmobiliengesellschaften Europas entstehen. Die Deutsche Annington bietet insgesamt 18 Euro je Gagfah-Aktie. Gagfah steigen um 12,7 Prozent auf 17,48 Euro. Deutsche Annington verlieren dagegen 3,2 Prozent. Der Kaufpreis von fast 4 Milliarden Euro wird im Handel als recht hoch eingeschätzt.
Lufthansa zeigen sich resistent gegen die Ankündigung neuer Streiks durch die Pilotengewerkschaft. "Die Branche ist der Hauptgewinner des fallenden Ölpreises", sagt ein Händler, denn er drücke die Kosten. Lufthansa gewinnen 0,3 Prozent. Der Sektorindex "Travel and Leisure" legt um 0,3 Prozent zu und ist neben dem von E.ON und RWE ins Plus gezogenen Versorger-Index der einzige Gewinner. Dafür gibt der Öl- und Gassektor um 1,6 Prozent nach, während der Index der Rohstoffunternehmen sogar 2,3 Prozent einbüßt.
Das Gold steht zu Wochenbeginn leicht unter Druck und fällt auf 1.165 Dollar je Feinunze zurück. Der Preis des Goldpreises fällt mit dem gesamten Rohstoffkomplex, wird aber tendenziell von den schwachen Konjunkturdaten und der Erwartung weiterer geldpolitischer Lockerungen gestützt. Der Ausgang des Gold-Referendums in der Schweiz spielt nur eine untergeordnete Rolle. Die Mehrzahl der Wähler hat sich wie erwartet am Wochenende dagegen ausgesprochen, dass die Schweizer Notenbank (SNB) den Goldanteil in der Bilanz zukünftig massiv ausbauen muss.
Dass der Ausgang des Gold-Referendums nach entsprechenden Umfrageergebnissen zuvor nicht wirklich überrascht, wird auch in der Entwicklung des Euro-Franken-Paars deutlich. Der Euro stieg nur kurzfristig auf 1,2040 Franken an, ist in der Zwischenzeit aber schon wieder auf 1,2027 zurückgekommen.
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