20.04.2020 15:21:43

MÄRKTE USA/Wall Street drohen deutliche Verluste - Ölpreis stürzt

NEW YORK (Dow Jones)--Der Aktienterminmarkt deutet einen sehr schwachen Handelsbeginn am US-Kassamarkt zum Wochenauftakt an. Umgekehrt steigt der Volatilitätsindex stark. Das "Angstbarometer" zeige die Furcht der Anleger überdeutlich, sagen Beobachter. Den zuletzt eher positiven Daten zur Ausbreitung des Coronavirus wird misstraut. In den USA hat die Zahl der Corona-Toten die Schwelle von 40.000 überschritten. Die Stimmung schwankt zwischen der Hoffnung auf ein schnelles Wiederhochfahren der Wirtschaft und der Sorge, dies könnte zu früh kommen und eine neuerliche Infektionswelle nach sich ziehen.

US-Präsident Donald Trump schlägt sich auf die Seite derer, die gegen die verhängten Ausgangsbeschränkungen protestieren und damit die eigenen Berater. "Solange der Scheitelpunkt der globalen Pandemie nicht erreicht ist und mehr Klarheit über das Wiederhochfahren der Wirtschaft herrscht, ist es zu früh, um auf einen Bullenmarkt zu setzen", sagt Portfolioverwalterin Candice Bangsund von Fiera Capital.

Für Ernüchterung sorgen zudem desaströse Handelsdaten aus Japan. Und auch Richtung China sind bange Blicke gerichtet: Zwar hat die chinesische Notenbank zum zweiten Mal in diesem Jahr ihre Leitzinsen für Kredite gesenkt, doch Volkswirte fürchten, dass die chinesische Wirtschaft möglicherweise länger als bislang erwartet braucht, um sich von den Folgen der Pandemie zu erholen.

US-Ölpreise im freien Fall

Belastet wird der US-Aktienmarkt aber auch ganz entscheidend von den Turbulenzen am US-Ölmarkt, wo der WTI-Preis kurz vor dem Kontraktwechsel am Dienstag auf das niedrigste Niveau seit über zwei Jahrzehnten abstürzt. Der Nachfrageeinbruch habe für derart volle Lager gesorgt, dass der Platz für neue Erdöllieferungen knapp werde, heißt es im Handel. Es gebe kaum noch Lagerraum für die Ölflut am Markt, daher werde die Lagerung des im Mai zur Lieferung anstehenden Erdöls nun richtig kostspielig.

Der bis Dienstag marktführende Mai-Kontrakt für US-Leichtöl der Sorte WTI bricht um 36,8 Prozent auf nur noch 11,56 US-Dollar je Fass ein. US-Öl zur Lieferung im Juni verbilligt sich um 11,5 Prozent auf 22,16 Dollar. Europäisches Öl der Referenz-Sorte Brent ist für 26,35 Dollar je Fass zu haben - ein Abschlag von 6,2 Prozent.

Mit der gestiegenen Risikoaversion sind UR-Rentenpapiere gesucht. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen sinkt im Gegenzug um 1,8 Basispunkte auf 0,62 Prozent. Der Dollar zieht etwas an, der ICE-Dollarindex gewinnt 0,2 Prozent. Anders als Erdöl und Industrierohstoffe steigt der Goldpreis. Die Feinunze verteuert sich um 0,2 Prozent auf 1.687 Dollar. Der steigende Dollarkurs bremse den Appetit der Anleger auf das Edelmetall etwas, heißt es. Auch die Hoffnung auf ein Impfstoff gegen Covid-19 bremse den Goldpreis. Allerdings bleibe Gold als Krisenwährung gesucht.

Ölsektor folgt Preisen nach unten

Vorbörslich geraten die Titel des Ölsektors schwer unter Druck. Händler verweisen auf den historischen Preisverfall am Ölmarkt. Der sinkende Bedarf treffe auf ein erhöhtes Angebot, heißt es. Apache büßen vorbörslich 8,6 Prozent ein, Occidental Petroleum 7,1 Prozent, Exxon Mobil 4,9 Prozent und Chevron 4 Prozent. Die Titel des Ölfelddienstleisters Schlumberger sinken um 5,4 Prozent. Halliburton verlieren 4,4 Prozent. Erstquartalszahlen über Markterwartungen sorgen für eine Erholung von zuvor höheren Verlusten.

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US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 0,19 -0,8 0,20 -101,3

5 Jahre 0,34 -2,2 0,36 -158,7

7 Jahre 0,49 -3,0 0,52 -175,7

10 Jahre 0,61 -2,9 0,64 -183,1

30 Jahre 1,24 -2,8 1,26 -183,1

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:31 Fr, 17:25 % YTD

EUR/USD 1,0862 -0,15% 1,0848 1,0879 -3,2%

EUR/JPY 117,06 +0,08% 117,01 116,98 -4,0%

EUR/CHF 1,0517 -0,02% 1,0516 1,0519 -3,1%

EUR/GBP 0,8731 +0,39% 0,8707 0,8704 +3,2%

USD/JPY 107,76 +0,14% 107,87 107,52 -0,9%

GBP/USD 1,2442 -0,48% 1,2456 1,2499 -6,1%

USD/CNH (Offshore) 7,0849 +0,06% 7,0853 7,0834 +1,7%

Bitcoin

BTC/USD 7.049,76 -2,06% 7.162,51 7.039,01 -2,2%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 11,20 18,27 -38,7% -7,07 -81,3%

Brent/ICE 26,42 28,08 -5,9% -1,66 -58,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.685,88 1.683,63 +0,1% +2,25 +11,1%

Silber (Spot) 15,25 15,21 +0,3% +0,04 -14,6%

Platin (Spot) 780,15 775,30 +0,6% +4,85 -19,2%

Kupfer-Future 2,32 2,34 -1,2% -0,03 -17,5%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/rio

(END) Dow Jones Newswires

April 20, 2020 09:21 ET (13:21 GMT)

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Chevron Corp. 140,46 -0,51% Chevron Corp.
ExxonMobil Corp. (Exxon Mobil) 103,00 0,25% ExxonMobil Corp. (Exxon Mobil)
Halliburton Co. 25,84 -0,08% Halliburton Co.
Occidental Petroleum Corp. 44,85 1,36% Occidental Petroleum Corp.
Schlumberger N.V. (Ltd.) 37,20 0,54% Schlumberger N.V. (Ltd.)