e-mobility |
26.05.2013 03:00:01
|
Elektromobilität: Zukunft mit Spannung
Die Zukunft des Autos steht unter Strom, davon ist man beim Münchner Autobauer BMW überzeugt. Ab Herbst rollt in Leipzig mit dem i3 ein reines Stromauto vom Band. Mit 170 Pferdestärken und einer Karosserie aus extrem leichten Kohlefasern will BMW punkten. Reithofer gibt sich kampfeslustig: „Der i3 kommt definitiv auf den Markt. Und wir werden damit Geld verdienen“, versprach er kürzlich auf der Hauptversammlung.
Derzeit sind Kunden gegenüber Autos mit Batterieantrieb äußerst skeptisch — Reithofer sprach in diesem Zusammenhang von „German Angst“. Denn ein Knackpunkt ist die Kapazität der Akkus. Herkömmliche Bleibatterien speichern in Relation zu ihrem Gewicht nicht genug Energie. Meist bauen die Autohersteller daher Lithium-Ionen-Akkus ein, die auch in Kameras oder Smartphones stecken. Für den Einsatz im Auto kosten diese Batterien allerdings mehrere Tausend Euro, was sich in einem höheren Fahrzeugpreis niederschlägt.
Die Reichweite lässt auch noch zu wünschen übrig. Mehr als 150 Kilometer schaffen viele Stromautos nicht, dann muss eine Steckdose zum Aufladen her — die Ladesäuleninfrastruktur wächst aber nur langsam. Soll die Elektromobilität den Durchbruch schaffen, kommt es nicht zuletzt auf die Batteriehersteller an.
Es gilt, preiswerte und leistungsstarke Akkus zu entwickeln. Viele Autohersteller kooperieren daher bereits mit Batterieproduzenten: So arbeitet Daimler mit dem chinesischen Elektroauto- und Batterieexperten BYD zusammen, an dem auch Starinvestor Warren Buffett über seine Gesellschaft Berkshire Hathaway mit knapp zehn Prozent beteiligt ist. Spezialität der Firma sind Lithium-Eisenphosphat-Akkus, die zum Bespiel im Modell e6 verbaut sind.
Hoffnungen ruhen zudem auf Lithium-Schwefel-Akkus, die zwar leistungsfähig und günstig sind, aber eine kurze Lebensdauer haben. Nach etwa 200 Ladezyklen ist in der Regel Schluss. Das könnte sich künftig ändern: Am Dresdner Fraunhofer Institut entwickelten Wissenschaftler kürzlich eine neue Batteriebauweise, mit der Lithium-Schwefel-Akkus siebenmal häufiger geladen werden können. Der Trick: eine Silizium-Kohlenstoff-Verbindung statt des üblichen metallischen Lithiums. Reif für den Massenmarkt ist diese Technologie aber noch nicht.
Auf der Bremse
Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass der Markt für Elektroautos noch nicht richtig durchgestartet ist. In China, dem größten Automarkt der Welt, wurden im vergangenen Jahr mehr als 13 Millionen neue Autos verkauft, aber keine 13.000 davon waren Elektroautos. Dabei hat die Regierung ehrgeizige Pläne: Bis 2015 sollen 500.000 Stromautos auf Chinas Straßen rollen, bis 2020 sogar fünf Millionen. Ähnlich Deutschland: Keine 5.000 Elektroautos wurden 2012 abgesetzt, 25.000 hätten es nach den Plänen der Bundesregierung sein sollen. Auch Deutschland hat sich viel vorgenommen. Bis 2020 sollen eine Million Elektroautos auf deutschen Straßen unterwegs sein, bis 2030 sogar fünf Millionen Fahrzeuge.
Hoffnung macht indes der amerikanische Elektroauto-Pionier Tesla, der mit seinen schnittigen Modellen zum Jahresauftakt sogar erstmals in die Gewinnzone fuhr. Elf Millionen Dollar verdienten die Kalifornier im ersten Quartal, der Umsatz kletterte um 83 Prozent auf 562 Millionen Dollar. Vorstand Elon Musk ist zuversichtlich: Er geht davon aus, dass die Firma aus Kalifornien in diesem Jahr statt 20.000 sogar 21.000 Wagen ausliefern wird. Wie elektrisiert schoss die Aktie daraufhin nach oben.
Eine Alternative zu dem inzwischen teuren Titel ist ein Discountzertifikat der Commerzbank auf Tesla (ISIN: DE000CZ67GJ5). Der Rabatt liegt bei 47 Prozent, die Gewinnobergrenze liegt bei 55 Euro. Bis zum Laufzeitende im Juni 2014 besteht die Chance auf eine maximale Rendite von 11,6 Prozent. Anleger, die nicht auf einzelne Werte setzen wollen, können ein Branchenzertifikat der Deutschen Bank (DE000DB3TXQ5) kaufen. Es bezieht sich auf den Index S-Box E-Power Automobil, der neben Tesla und BYD die Aktien des japanischen Batterieherstellers GS Yuasa sowie des französischen Akku-Experten Saft Groupe enthält. Das Produkt legte in diesem Jahr bereits um 47 Prozent zu.
Anleger sollten sich bewusst sein, dass die Elektrowette mit Risiken verbunden ist. Das streitet auch BMW-Chef Reithofer nicht ab. Aber: „Die Zukunft gehört denen, die etwas wagen“, zeigt er sich zuversichtlich.
Wenn Sie mehr über das Thema Zertifikate erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Weitere Links:
Aktien in diesem Artikel
Berkshire Hathaway Inc. A | 674 500,00 | 1,28% | |
BMW AG | 67,74 | 0,21% | |
BYD Co. Ltd. | 31,90 | -1,12% | |
GS Yuasa Corp | 17,16 | 3,19% | |
Mercedes-Benz Group (ex Daimler) | 52,26 | 1,14% |