Apple am Pranger |
01.03.2020 16:57:00
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Apple-Ingenieur in Tesla verunglückt - nun stehen Ursachen für den tödlichen Unfall fest
• Familie macht Tesla-Autopilot verantwortlich
• US-Verkehrsbehörde sieht mehrere Faktoren als Ursache
Im März 2018 verunglückte Apple-Ingenieur Walter Huang auf seinem Weg zur Arbeit in der Nähe von Mountainview in Kalifornien, als sein Tesla Model X mit hoher Geschwindigkeit gegen eine Leitplanke prallte. Wie die US-amerikanische Behörde National Transportation Safety Board (NTSB) ermittelte, hatte der verunglückte Fahrer nur 34 Minuten vor dem Unfall die Fahrassisenzsoftware des Tesla aktiviert. Seine Familie klagte, dass der Tesla-Autopilot der Grund für den Unfall gewesen sein soll. Das NTSB hat nun die Ursachen festgestellt und die Ergebnisse der Ermittlungen am Dienstag veröffentlicht.
Überschätzung des Autopiloten
Demnach seien es mehrere Faktoren, die zu dem Unfall geführt haben sollen. Und hierbei stand der Tesla-Autopilot tatsächlich im Fokus der Ermittler. Doch auf die Gefahr, dass der Fahrassistent nicht vollständig autonom agiert, weist Tesla seine Kunden immer wieder hin. Bei dem System handelt es sich um halbautonomes Fahren, bei welchem der Fahrer immer aufmerksam sein und wenn nötig eingreifen muss.
Und das war bei diesem Unfall nicht so: Den Ermittlungen zufolge habe der verunglückte Fahrer seine Zeit am Handy verbracht und Videospiele gespielt. "Wenn Sie ein halbautonomes Auto besitzen, dann besitzen Sie kein selbstfahrendes Auto", so NTSB-Vorsitzender Robert Sumwalt. Wenn der selbstfahrende Modus eingeschaltet ist, bedeute das nicht, dass man nebenbei ein Buch lesen, einen Film anschauen oder man Nachrichten verschicken könne.
Nicht nur Autopilot und Fahrer schuld
Herbe Kritik fand das NTSB aber auch für Apple und die Behörden. Man tue zu wenig dafür, dass Smartphones während einer Fahrt so eingestellt werden, dass sie lediglich für Notrufe eingesetzt werden. Entsprechende Features und Modi sind aktuell noch freiwillig. Laut der US-amerikanischen Verkehrsbehörde müssten diese aber obligatorisch sein, um künftige Unfälle zu vermeiden. Zudem hätte das Fahrassistenzsystem, wie es bis zum heutigen Zeitpunkt existiert, von der National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) so nicht zugelassen werden sollen.
Nicht zuletzt kritisierte die NTSB auch die Transportbehörde, die es versäumt hatte, die Aufpralldämpfer am Unfallort rechtzeitig wieder anzubringen, nachdem sie für Wartungsarbeiten entfernt wurden. Wären diese zum Zeitpunkt des Unfalls angebracht gewesen, so hätte der Fahrer womöglich noch überlebt.
Abschließend lässt sich sagen, dass ein aufmerksamer Fahrer bei halbautonomen Fahrzeugen eine wichtige Rolle spielt. Ein Großteil der Unfälle mit solchen Autos ist daher zustande gekommen, weil die Fahrer die Fahrtüchtigkeit der Fahrassistenzsysteme überschätzten und sich mit anderweitigen Tätigkeiten beschäftigt haben. Da die Forschung in diesem Bereich noch nicht vollständig abgeschlossen ist, sollten Besitzer solcher Fahrzeuge die Systeme mit Vorsicht genießen und nach wie vor aufmerksam während der Fahrt sein.
Redaktion finanzen.at
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