30.03.2007 08:22:00
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Ausblick: Die Märkte am Freitag
Im Fokus der Anleger stand unter anderem die Aktie des Software-Konzerns SAP, nachdem man das Ausscheiden des für den Bereich Technik verantwortlichen Vorstandsmitglieds Agassi aus dem Konzern bekannt gegeben hatte. Der Titel von SAP verlor gegen den Trend 0,4 Prozent. Nur leicht fester präsentierten sich Anteilsscheine der Deutschen Telekom. Presseberichten zufolge wurde der Konzern von der russischen Industrie-Holding Sistema kontaktiert, die dem Telekommunikationsanbieter einen Teil ihrer Mobilfunksparte MTS im Tausch gegen die Tochter Magyar Telekom angeboten haben soll. E.ON wiederum gewannen 0,8 Prozent. Im Ringen um die Übernahme des spanischen Versorgers Endesa hat E.ON vor einem spanischen Gericht eine Klage eingereicht, um auf diesem Wege ein gemeinsames Übernahmegebot von Enel und Acciona für Endesa zu verhindern.
An der Indexspitze stand die Aktie der Deutsche Post mit einem Plus von 3,5 Prozent. Papiere der Münchener Rück zählten gestern ebenfalls zu den Favoriten und stiegen um 2,1 Prozent. Dabei konnte der Rückversicherer von Presseberichten über die Einleitung eines Effizienzsteigerungsprogramms profitieren, womit sich der Konzern gegen eine mögliche Übernahme durch Finanzinvestoren absichern will.
Im MDAX wurde das Geschehen insbesondere durch die Veröffentlichung von Quartalsergebnissen bestimmt. So verabschiedete sich die Aktie des Einzelhandelskonzerns KarstadtQuelle nach der Vorlage erfreulicher Ergebnisse mit einem Aufschlag von 2,1 Prozent in den Feierabend. Die Aktie des Stahl- und Metallhändlers Klöckner & Co. verzeichnete trotz einer deutlichen Ergebnissteigerung einen Kursabschlag von 0,7 Prozent, während der Immobilienkonzern GAGFAH nach der Vorlage von Geschäftszahlen ein Minus von 0,7 Prozent hinnehmen musste.
Der Markt heute:
Die Banken und Handelshäuser sehen den Deutschen Aktienindex heute mit Gewinnen starten. Die Deutsche Bank rechnet zu Handelsbeginn mit 6.903 Punkten und HSBC Trinkhaus & Burkhardt sieht den DAX bei 6.905 Zählern.
Konjunktur- und Wirtschaftstermine:
In Deutschland steht der Einzelhandelsumsatz zur Veröffentlichung an. Ferner werden in Italien die Verbraucherpreise, in Frankreich das Verbrauchervertrauen, das BIP sowie die Arbeitslosenzahlen und in der EU die Wirtschaftsstimmung, Arbeitslosigkeit und das Geschäftsklima bekannt gegeben. Aus den USA werden heute die persönlichen Einkommen und Auslagen, der Einkaufsmanagerindex Chicago, die Verbraucherstimmung und die Bauausgaben gemeldet.
Quartalszahlen, Hauptversammlungen und Analystenkonferenzen:
Quartalszahlen stehen heute bei 3U TELECOM AG, aap Implantate AG, Alphaform AG, ARQUANA International Print & Media AG, ARQUES Industries AG, AUGUSTA Technologie AG, Beate Uhse AG, BHW Holding AG, Colonia Real Estate AG, Conergy AG, CPU Softwarehouse AG, EMPRISE Management Consulting AG, Eni S.p.A., Epigenomics AG, FJH AG, IBS AG, IM Internationalmedia AG, OnVista AG, ORBIS AG, PlasmaSelect AG, PRO DV Software AG, ProSiebenSat.1 Media AG, PVA TePla AG, SINGULUS TECHNOLOGIES AG, Softing AG, syzygy AG, TA Triumph-Adler AG, TRIPLAN AG, United Internet AG und WashTec AG an.
Die US-Börsen:
Die US-Leitindizes beendeten den Handel am Donnerstag mit Gewinnen. Während der Dow Jones mit 12.348 Punkten um 0,39 Prozent zunahm, zog die Nasdaq um 0,03 Prozent auf 2.417 Zähler an. Die Futures notieren derzeit im Plus. Gegen 08:00 Uhr tendiert der NASDAQ Future bei 1.789 Punkten (+0,1 Prozent) und der S&P Future bei 1.432 Zählern (+0,1 Prozent).
Devisen, Gold und Rohstoffe:
Brent Oil: 66,64 Dollar; Euro: 1,3344 Dollar; Gold: 662,75 Dollar
Wichtige Meldungen:
Der Energieversorger E.ON AG (ISIN DE0007614406/ WKN 761440) hat vor einem spanischen Gericht eine Klage eingereicht, um auf diesem Wege ein gemeinsames Übernahmegebot von Enel S.p.A. und Acciona S.A. (ISIN ES0125220311/ WKN 865629) für den Energieversorger Endesa S.A. (ISIN ES0130670112/ WKN 871028) zu verhindern. Dies teilte der im DAX30 notierte Konzern am Donnerstag mit. Damit geht E.ON eigenen Angaben zufolge gegen einen Beschluss der spanischen Aufsichtsbehörde CNMV vor, der es Enel und Acciona erlauben soll, ihr angekündigtes Übernahmeangebot in sechs Monaten einzureichen. Die CNMV hat bereits das Vorgehen von Enel und Acciona als rechtswidrig eingestuft; E.ON vertritt daher die Auffassung, dass die Untersagung eines möglichen Angebots nicht zeitlich befristet sein darf. "Wenn das Verhalten von Enel und Acciona heute als illegal festgestellt wird, ist es auch in sechs Monaten illegal. Beiden Unternehmen muss es daher gänzlich untersagt werden, ein Übernahmeangebot für Endesa zu machen", kommentierte der E.ON-Vorstandsvorsitzende Wulf Bernotat diesen Schritt. Weiter fechtet E.ON die Passivität der CNMV in Zusammenhang mit den jüngsten Ankündigungen von Enel und Acciona an. E.ON fordert von der Audiencia Nacional, den Unternehmen jegliche weitere Kommunikation zu untersagen, die das Übernahmeangebot von E.ON stören könnte. E.ON fordert darüber hinaus, dass sämtliche Veröffentlichungen, die im Zusammenhang mit dem angekündigten Angebot von Enel und Acciona stehen, von der Website der CNMV gelöscht und keine weiteren Veröffentlichungen mehr zugelassen werden.
Der österreichische Stahlkonzern voestalpine AG (ISIN AT0000937503/ WKN 897200) hat ein Übernahmeangebot für den heimischen Spezialstahlhersteller BÖHLER-UDDEHOLM AG (ISIN AT0000903851/ WKN 894577) angekündigt. Wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Pressemitteilung hervorgeht, hat voestalpine mit den Gesellschaftern der BU Industrieholding GmbH eine Grundsatzeinigung über den Erwerb dieser Gesellschaft und damit indirekt von knapp 21 Prozent der Aktien von BÖHLER-UDDEHOLM erzielt. In diesem Zusammenhang hat der Vorstand der voestalpine heute beschlossen, den Aktionären der BÖHLER-UDDEHOLM AG ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot zu einem Angebotspreis von 69 Euro je Aktie zu unterbreiten. Das Übernahmeangebot wird unter der Bedingung der Erlangung einer Beteilung von mehr als 50 Prozent der stimmberechtigten Aktien von BÖHLER-UDDEHOLM stehen. Der Erwerb der BU Industrieholding GmbH und das freiwillige öffentliche Übernahmeangebot werden außerdem unter der aufschiebenden Bedingung der zusammenschlussrechtlichen Genehmigungen stehen, hieß es weiter. Der Vorstand von BÖHLER-UDDEHOLM hat das Übernahmeangebot von voestalpine begrüßt.
Die IWKA AG (ISIN DE0006204407/ WKN 620440) legte am Donnerstag im Rahmen der Bilanzpressekonferenz die endgültigen Geschäftszahlen für das abgelaufene Fiskaljahr vor. Demnach lag der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) im abgelaufenen Fiskaljahr bei 33,7 Mio. Euro, nachdem im Vorjahr ein Verlust von 42,9 Mio. Euro ausgewiesen worden war. Beim Vorsteuerergebnis verzeichnete die IWKA einen Gewinn von 15,7 Mio. Euro, nach einem Verlust von 59,6 Mio. Euro im Vorjahr. Der Jahresfehlbetrag verringerte sich im Vorjahresvergleich deutlich von 147,5 Mio. Euro auf 69,4 Mio. Euro. Dabei schlagen beim Konzernergebnis Belastungen in Höhe von 80 Mio. Euro aus dem Verkauf von Gesellschaften zu Buche. Der Umsatz verbesserte sich im Vorjahresvergleich von 1,44 Mrd. Euro auf 1,57 Mrd. Euro. Der Vorstandsvorsitzende Gerhard Wiedemann äußerte sich in Zusammenhang mit der Restrukturierung des Konzerns für die weitere Geschäftsentwicklung positiv: "Aber ich darf Ihnen versichern: Dieser Konzern steht jetzt auf stärkeren Beinen. Er hat seine Nettoverschuldung deutlich zurückgeführt und verfügt über ein beeindruckendes Entwicklungspotenzial." Für das laufende Fiskaljahr wurde beim operativen Ergebnis ein deutlicher Zuwachs in Höhe von ca. 50 Prozent in Aussicht gestellt. Des Weiteren erwartet IWKA aus dem erst kürzlich erfolgten Verkauf der Verpackungstechniksparte ein signifikant positives Ergebnis aus Discontinued Operations von rund 50 Mio. Euro, wodurch sich die Eigenkapitalquote um 20 Prozent verbessern wird. Nach Steuern geht der Konzern von einem "signifikanten positiven Ergebnis" aus.
Der US-Stahlkonzern United States Steel Corp. (ISIN US9129091081/ WKN 529498) teilte am Donnerstag mit, dass er die Lone Star Technologies Inc. (ISIN US5423121038/ WKN 871095), einen Hersteller von Ölfeldrohren, für 2,1 Mrd. Dollar übernehmen wird. Im Rahmen der Transaktion erhalten Lone Star-Aktionäre für jeden ihrer Anteilsscheine 67,50 Dollar in bar, was einer Prämie von 39 Prozent auf deren gestrigen Schlusskurs entspricht. Durch die Akquisition entstehen den Angaben zufolge bis Ende 2008 Synergien in Höhe von mehr als 100 Mio. Dollar vor Steuern. Zudem soll die Übernahme, die voraussichtlich im zweiten oder dritten Quartal abgeschlossen wird, das EPS-Ergebnis von United States Steel in diesem Jahr steigern, vor bestimmten Einmaleffekten im Zusammenhang mit Bestandsanpassungen. (30.03.2007/ac/n/m)
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Aktien in diesem Artikel
Acciona S.A. | 120,50 | 1,26% | |
E.ON SE | 12,16 | 0,62% | |
Endesa S.A. | 20,57 | -0,24% | |
United States Steel Corp. (U. S. Steel, US Steel) | 38,39 | 0,30% | |
voestalpine AG | 18,32 | 0,60% |
Indizes in diesem Artikel
DAX | 19 626,45 | 1,03% | |
MDAX | 26 320,47 | 0,36% | |
S&P 500 | 6 032,38 | 0,56% | |
STOXX 50 | 4 328,45 | 0,78% | |
EURO STOXX 50 | 4 804,40 | 0,96% | |
IBEX 35 | 11 641,30 | 0,26% | |
ATX | 3 539,28 | 0,30% | |
S&P 600 SmallCap | 935,46 | -0,94% | |
ATX Prime | 1 762,73 | 0,32% | |
Prime All Share | 7 635,14 | 0,96% | |
HDAX | 10 310,83 | 0,94% | |
CDAX | 1 682,51 | 0,92% | |
DivDAX | 184,01 | 0,62% | |
EURO STOXX | 498,81 | 0,74% |