30.04.2010 13:21:11
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Bayer halbiert zum 1. Mai den Preis für das Potenzmittel Levitra
Von Jörn Ebberg Dow Jones NEWSWIRES FRANKFURT (Dow Jones)--Die Leverkusener Bayer AG sorgt sich um das Liebesleben von Deutschen, Franzosen und Spaniern. In allen drei Ländern halbiert der Pharma- und Chemiekonzern ab diesem Wochenende den Apothekenverkaufspreis für das Potenzmittel Levitra, wie die Vertriebsgesellschaft Bayer Vital am Freitag mitteilte. Dadurch sinken die Kosten pro Anwendung bei der 10-Milligramm-Dosierung auf rund 6 EUR von ungefähr 12 EUR. Allein in Deutschland sind 5 Millionen Männer von Erektionsstörungen betroffen.
Eine in mehreren Ländern Europas durchgeführte Studie habe ergeben, dass 80% von 500 befragten Patienten mit Erektionsstörungen den Preis als zu hoch empfinden, erläuterte Unternehmenssprecher Herbert Schäfer den Schritt auf Anfrage. Die Konsequenz der Nutzer: Mindestens 50% gaben an, dass sie die Pille gegen Erektionsstörungen teilen. Eine halbe Tablette pro Beischlaf bewahre wegen der geringeren Dosis unter Umständen aber nicht vor "Enttäuschungen", warnt Schäfer.
Doch Bayer zielt mit dem Preisnachlass auch auf den florierenden Schwarzmarkt im Internet, wie Schäfer sagte. Vorwiegend aus Kostengründen, aber auch aus Scham vor dem Tabuthema Erektionsstörung besorgten sich zahlreiche Patienten das Präparat im Netz. Dort würden jedoch nicht geprüfte Arzneimittel und häufig auch Produktfälschungen vertrieben, die gesundheitliche Risiken bergen. Eine Studie aus dem vergangenen Jahr, die Produkte japanischer und thailändischer Online-Shops untersuchte, kam auf 60% Fälschungen.
Schließlich will Bayer die eigenen Umsätze "festigen", wie der Sprecher einräumte. Weltweit hat Bayer mit Levitra im vergangenen Jahr 360 Mio EUR umgesetzt. 2008 waren es 341 Mio EUR. Von Januar bis März brachte das Mittel 86 Mio EUR in die Konzernkasse. Das sind 3,6% mehr als im Vorjahreszeitraum. In Deutschland habe Bayer mit Levitra einen Marktanteil von rund 20%, sagte der Sprecher weiter.
Potenzmittel, zu denen neben Levitra zu allererst Viagra und Cialis von den US-Pharmakonzernen Pfizer und Eli Lilly gehören, sind aus der Bluthochdrucktherapie entstanden. Sie sorgen dafür, dass die aus sexueller Stimulanz und Erregung resultierende Erektion nicht so schnell wieder abgebaut wird. Bayer beziffert die Halbwertszeit von Levitra auf acht bis zehn Stunden. Will heißen: Nach Ablauf dieser Zeit ist noch die Hälfte des Wirkstoffs im Körper vorhanden und der Mann theoretisch noch einsatzbereit.
Als "hoch" war das Marktpotenzial der auch als "Glückspillen" bezeichneten Mittel geschätzt, als Pfizer Ende der 1990er Jahre mit Viagra als erstes auf dem Markt kann. Was folgte, war allgemeine Ernüchterung. Inzwischen graben bereits die ersten Generikahersteller an der Vormachtstellung des Trios - oft ein sicheres Zeichen dafür, dass die Umsatzspitzen eines Arzneimittels gezählt sind.
Bayer muss bei Levitra die Konkurrenz von Teva befürchten. Mitte 2009 hat der DAX-Konzern den israelischen Generikaherstellers in den USA verklagt, weil Teva einen US-Zulassungsantrag für eine Nachahmerversion noch vor Ablauf des Patentschutzes gestellt habe. Dass hinter der Preissenkung für Levitra ab Mai auch der Versuch steckt, sich einem seriösen Nachahmer zu erwehren, wies Bayer-Sprecher Schäfer zurück. Der Patentschutz laufe noch bis 2015 - in den USA gar bis 2018.
Webseite: www.bayervital.de
-Von Jörn Ebberg, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 - 29725 111, unternehmen.de@dowjones.com DJG/ebb/rio Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de (END) Dow Jones Newswires
April 30, 2010 06:50 ET (10:50 GMT)
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