NASDAQ 100
Geändert am: 15.06.2023 22:02:42
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Nach EZB-Zinsentscheidung: US-Handel endet mit Gewinnen -- ATX beendet Donnerstagshandel mit Verlusten -- DAX schließt kaum verändert -- Anleger in Asien letztlich in Kauflaune
AUSTRIA
Der Wiener Aktienmarkt gab im Donnerstagshandel nach.
Der ATX blieb nach einem negativen Start auch im weiteren Handelsverlauf in der Verlustzone. Schlussendlich ging er 0,81 Prozent tiefer bei 3.185,17 Punkten in den Feierabend.
Die Euro-Währungshüter legten im Kampf gegen die anhaltend hohe Inflation mit der achten Zinserhöhung in Folge nach. Die Europäische Zentralbank (EZB) beschloss eine Anhebung der Leitzinsen im Euroraum um weitere 0,25 Prozentpunkte. Der Leitzins, zu dem sich Geschäftsbanken frisches Geld bei der EZB besorgen können, steigt damit auf 4,0 Prozent. Einen höheren Stand gab es zuletzt zu Beginn der weltweiten Finanzkrise Anfang Oktober 2008 mit damals 4,25 Prozent. Ökonomen hatten mit der Anhebung im Schnitt gerechnet.
Am heimischen Aktienmarkt rückte auf Unternehmensebene Do&Co mit präsentierten Zahlen ins Blickfeld der Akteure. Eine gute Nachfrage in allen Divisionen hat dem Caterer im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022/23 deutlich höhere Ergebnisse beschert.
DEUTSCHLAND
Der deutsche Aktienmarkt zeigte sich am Donnerstag letztlich kaum verändert.
Zwar war der DAX mit einem Abschlag gestartet und baute diesen zunächst aus. Dank einer freundlichen Wall Street schaffte er jedoch am Nachmittag die Kehrtwende und beendete den Handelstag lediglich mit einem kleinen Minus von 0,13 Prozent bei 16.290,12 Punkten.
Die Euro-Währungshüter legten im Kampf gegen die anhaltend hohe Inflation mit der achten Zinserhöhung in Folge nach. Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) beschloss eine Anhebung der Leitzinsen um weitere 0,25 Prozentpunkte. Ökonomen hatten mit der Anhebung im Schnitt gerechnet. Zudem geht die EZB in diesem Jahr von einem etwas geringeren Wirtschaftswachstum und einer höheren Inflation in der Eurozone aus als noch vor drei Monaten erwartet. Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hatte dagegen nach zehn Zinserhöhungen in Folge vorerst eine Pause eingelegt und ihren Leitzins am Mittwoch unverändert belassen.
"Die Europäische Zentralbank hält am Zinserhöhungskurs fest und sie lässt die Tür für weitere Schritte offen", konstatierte Helaba-Volkswirt Ulrich Wortberg. Zudem sei darauf hingewiesen worden, dass die Inflation den neuen Projektionen der EZB zufolge für eine zu lange Zeit zu hoch bleibt. "Gleichwohl gilt es zu berücksichtigen, dass die konjunkturellen Perspektiven eher getrübt sind. Vor allem die rückläufige Geldmengenentwicklung und die schwachen Stimmungsbarometer in der Industrie weisen auf Risiken hin. Vor diesem Hintergrund sollte der Zinserhöhungszyklus bereits weit vorangeschritten sein", so Wortberg.
WALL STREET
Die Wall Street präsentierte sich am Donnerstag nach durchwachsenen heimischen Konjunkturdaten sowie der Zinserhöhung der EZB von ihrer freundlichen Seite.
Zwar eröffnete der Dow Jones Index 0,10 Prozent leichter bei 33.945,98 Punkten, doch schon kurz darauf konnte er ins Plus drehen und schloss am Ende 1,27 Prozent höher bei 34.409,64 Punkten. Auch der technologielastige NASDAQ Composite konnte in grünes Terrain vorrücken, wogegen er zum Start noch 0,39 Prozent auf 13.572,88 Zähler verloren hatte. Mit einem Plus von 1,15 Prozent ging der Techwerteindex bei 13.782,82 Zählern in den Feierabend.
Damit knüpfte der Dow nach dem Rücksetzer vom Mittwoch an seine vorangegangene Gewinnserie an. Der Leitindex hatte am Mittwoch besonders negativ auf die von der US-Notenbank Fed für den weiteren Jahresverlauf signalisierten Zinserhöhungen reagiert, nachdem sie im Juni wie erwartet eine Pause eingelegt hatte. Die Währungshüter der Eurozone setzten derweil am Donnerstag ihren Zinserhöhungszyklus fort: Sie schraubten den Leitzins wie erwartet um 0,25 Prozentpunkte nach oben und kündigten - ähnlich wie die Fed - weitere Anhebungen an.
ASIEN
An den asiatischen Aktienmärkten waren am Donnerstag Gewinne zu sehen.
Der japanische Leitindex Nikkei schloss mit einem geringfügigen Abschlag von 0,05 Prozent bei 33.485,49 Punkten.
Auf dem chinesischen Festland ging es nach oben: Der Shanghai Composite verabschiedete sich 0,74 Prozent fester bei 3.252,98 Punkten in den Feierabend. Der Hang Seng legte in Hongkong daneben 2,17 Prozent auf 19.828,92 Punkte zu.
Im Fokus standen Konjunkturdaten und die Zinspolitik der Notenbanken.
Von der Wall Street kamen keine einheitlichen Vorgaben, nachdem die US-Notenbank den Leitzins wie weithin erwartet unverändert belassen hat. Die geldpolitischen Zügel könnten aber dieses Jahr weiter angezogen werden, denn die Notenbanker signalisierten, dass sie zu einer Zinserhöhung im nächsten Monat neigen, falls sich die Wirtschaft und die Inflation nicht stärker abkühlen.
Derweil hat die chinesische Notenbank die mittelfristige Kreditfazilität (MLF) auf 2,65 Prozent von 2,75 Prozent gesenkt. Der Schritt war angesichts der sich verlangsamenden Wirtschaftsentwicklung des Landes erwartet worden, nachdem die People's Bank of China (PBoC) in dieser Woche bereits den siebentägigen Reverse-Repo-Satz um 10 Basispunkte auf 1,9 Prozent gesenkt hatte. Am Markt geht man davon aus, dass die Notenbank am kommenden Dienstag auch die Loan Prime Rate (LPR) absenken wird.
Ökonomen sind der Ansicht, dass die Zinssenkungen der PBoC wohl nicht ausreichen, um die nachlassende Wirtschaftsdynamik in China aufzuhalten. Einige Markteilnehmer erwarten daher flankierende wirtschaftspolitische Stützungsmaßnahmen Pekings.
Auch die aktuellen Konjunkturdaten für Mai zeigen, dass sich die Wirtschaftsdynamik der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt weiter verlangsamt. So sind die Einzelhandelsumsätze nur um 12,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen, nach einem Anstieg um 18,4 Prozent im April. Und die Industrieproduktion stieg im Mai nur um 3,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, nach 5,6 Prozent im April.
In Tokio kam Gegenwind vom Yen, der zum US-Dollar nach der Zinsentscheidung der Fed deutlich nachgab. Die Blicke richten sich hier nun auch auf die Bank of Japan, die am Freitag über ihre weitere Zinspolitik entscheiden wird.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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Unternehmensdaten
Wirtschaftsdaten
Datum | Unternehmen |
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Indizes in diesem Artikel
DAX | 20 232,14 | 1,08% | |
TecDAX | 3 512,57 | 1,29% | |
Dow Jones | 44 967,05 | 0,58% | |
NASDAQ Comp. | 19 707,73 | 1,16% | |
NASDAQ 100 | 21 460,39 | 1,09% | |
NIKKEI 225 | 39 276,39 | 0,07% | |
Hang Seng | 19 742,46 | -0,02% | |
ATX | 3 543,55 | -0,14% | |
Shanghai Composite | 3 364,65 | -0,42% |