NASDAQ Comp.
Geändert am: 29.06.2022 22:12:20
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Inflations- und Rezessionssorgen: US-Börsen letztlich uneins -- ATX schließt schwächer -- DAX zur Schlussglocke im Minus -- Asiatische Börsen gehen mit Verlusten aus dem Handel
AUSTRIA
Der Wiener Aktienmarkt notierte am Mittwoch tiefer.
Der ATX zeigte sich kurz nach Handelsbeginn schwächer und verblieb auch anschließend in der Verlustzone. Der heimische Leitindex ging mit einem Minus von 1,96 Prozent bei 2.948,70 Zählern aus dem Handel.
Auch die europäischen Leitbörsen verloren an Wert.
Der jüngste Erholungsschub an den Aktienmärkten sollte damit beendet sein. Nach Einschätzung der Helaba-Analysten blieb das Umfeld aufgrund von Konjunkturängsten und Sorgen vor einer Energiekrise schwierig.
Am heimischen Aktienmarkt gestaltete sich die Meldungslage auf Unternehmensebene mager.
DEUTSCHLAND
Am deutschen Aktienmarkt überwog am Mittwoch der Verkaufsdruck.
Der DAX eröffnete tiefer und blieb im weiteren Verlauf auch deutlich in der Verlustzone. Zeitweise rutschte der DAX sogar unter die 13.000 Punkte, konnte die wichtige Markte jedoch wieder zurückerobern. Das deutsche Börsenbarometer ging mit minus 1,76 Prozent bei 13.003,76 Punkten deutlich tiefer aus der Sitzung und musste damit einen erneuten Rücksetzer verkraften.
"Es ist zumindest möglich, dass die Inflation ihr Hoch erreicht hat", sagte Thomas Altmann von QC Partners zu den deutschen Verbraucherpreisen.
Die Inflation zu drosseln und gleichzeitig eine Rezession vermeiden, ist derzeit das Dilemma der Notenbanken. Auf Aussagen von EZB-Präsidentin Christine Lagarde beim geldpolitischen Symposium der Notenbank im portugiesischen Sintra achteten die Anleger deshalb auch zur Wochenmitte besonders.
WALL STREET
Die US-Börsen fanden zur Wochenmitte keine gemeinsame Richtung.
Der Dow Jones startete etwas höher in den Handel und hielt sich auch anschließend in der Gewinnzone. Bis zum Handelsende konnte er um 0,27 Prozent auf 31.029,31 Punkte hinzugewinnen. Der technologielastige NASDAQ Composite eröffnete die Sitzung dagegen schwächer und kam im Verlauf nicht recht vom Fleck. Er beendete die Sitzung kaum verändert bei 11,177.89 Zählern (-0,03%).
Das schwindende Verbrauchervertrauen hatte am Vortag bereits wieder die Sorgen genährt, dass die USA auch unter dem Einfluss steigender Zinsen in eine Rezession abgleiten könnten. Am Mittwoch wurde nun vermeldet, dass die US-Wirtschaft im ersten Quartal mit annualisiert 1,6 Prozent etwas stärker geschrumpft ist als zuvor geschätzt. Deutlich nach unten revidiert wurden die Zahlen zum privaten Konsum.
Am Markt herrschte weiter die Angst, dass das Bekämpfen der hohen Inflation mit steigenden Zinsen die konjunkturelle Entwicklung gefährdet. Daran änderte es auch nicht viel, dass sich der Chef der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, am Mittwoch zuversichtlich äußerte. Die US-Wirtschaft sei in einer starken Verfassung und so könne die Inflation bekämpft werden und die Situation am Arbeitsmarkt gleichzeitig solide bleiben, sagte er auf einem EZB-Forum.
"Die Zentralbanken bewegen sich auf einem sehr schmalen Grat und diktieren in gewissem Maße die Stimmung an den Märkten" erklärte Aktienstratege Emmanuel Cau von der britischen Bank Barclays. "Es scheint, als befände sich der Markt in einem Tauziehen zwischen der Hoffnung, dass wir uns dem Höhepunkt der Inflation und der Zinsen nähern, und der Herausforderung einer sich verlangsamenden Wirtschaft und einer möglichen Rezession."
ASIEN
Die asiatischen Börsen zeigten sich am Mittwoch geschlossen schwächer.
In Tokio verlor der Leitindex Nikkei letztlich 0,91 Prozent auf 26.804,60 Zähler.
Auf dem chinesischen Festland ging es ebenfalls gen Süden: Der Shanghai Composite musste letztlich Einbußen von 1,4 Prozent auf 3.361,52 Punkte verkraften. Der Hang Seng verlor schlussendlich sogar 1,88 Prozent auf 21.996,89 Einheiten.
Die Börsen in Ostasien folgten am Mittwoch den schwachen US-Vorgaben. Händler sprachen von einer negativen Gemengelage mit Inflations- und Rezessionssorgen. Aber auch mit den Lockerungen der chinesischen Corona-Maßnahmen, die am Vortag noch gestützt hatten, gingen Händler nun hart ins Gericht. Die Verkürzung der Quarantäne für einreisende Besucher wäre keineswegs eine Abkehr der Null-COVID-19-Strategie, hieß es. Die Maßnahme sei eher Symbolpolitik. Damit drohten die Lieferkettenprobleme anzuhalten, einschließlich der inflationstreibenden Effekte.
Besonders in Japan waren starke Kursverluste zu verzeichnen. Auch der seit zwei Tagen sinkende Yen stützte nicht. Die Dollarstärke wäre Ausdruck der ökonomischen Verunsicherung, der Yen hätte angesichts der auseinanderlaufenden Geldpolitik in Japan und den USA seine Rolle als vermeintlich sicherer Hafen etwas eingebüßt, hieß es.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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Unternehmensdaten
Wirtschaftsdaten
Datum | Unternehmen |
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Indizes in diesem Artikel
DAX | 19 146,17 | 0,74% | |
TecDAX | 3 329,06 | 0,34% | |
Dow Jones | 43 870,35 | 1,06% | |
NASDAQ Comp. | 18 972,42 | 0,03% | |
NASDAQ 100 | 20 740,78 | 0,36% | |
NIKKEI 225 | 38 026,17 | -0,85% | |
Hang Seng | 19 601,11 | -0,53% | |
ATX | 3 524,86 | 0,64% | |
Shanghai Composite | 3 370,40 | 0,07% |