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KI-Engagement 20.02.2024 22:15:00

Börsen-Star Super Micro Computer-Aktie rutscht nach "vorsichtiger" Wells Fargo-Studie ab

Börsen-Star Super Micro Computer-Aktie rutscht nach "vorsichtiger" Wells Fargo-Studie ab

• Super Micro Computer-Aktie mit starkem Kurszuwachs
• Analystenkommentar und Verkauf von Aktienpaket
• CEO Charles Liang betont KI-Engagement


Super Micro Computer-Aktie auf Rekordjagd

Die Aktie des Herstellers von Server- und Speicherlösungen Super Micro Computer erlebte in den vergangenen Wochen eine stramme Kursrally. Seit Beginn des Jahres konnte der NASDAQ-Titel bereits um 182,60 Prozent zulegen. In der vergangenen Woche erreichte das Papier, angetrieben von Analystenstimmen und den hohen Erwartungen des Markts an das KI-Engagement des Konzerns, erstmals einen Kurs von 1.000 US-Dollar. Anwendungen auf Basis von künstlicher Intelligenz sind in der Regel rechenintensiv und benötigen leistungsstarke Hardware. In diese Kerbe könnte Super Micro Computer schlagen, sind sich einige Anleger und Strategen sicher.

Jäher Rücksetzer für Super Micro Computer-Aktie

Nach dem Rekordhoch am vergangenen Donnerstag musste die Aktie des Computerherstellers am darauffolgenden Freitag jedoch wieder deutliche Verluste einstecken. Zum Handelsende vor dem langen Wochenende - am gestrigen Montag wurde in den USA aufgrund des Feiertags "Presidents‘ Day" nicht gehandelt - standen Verluste von 19,99 Prozent auf 803,32 US-Dollar an der Kurstafel. Damit wurde die erst kürzlich überwundene 1.000-US-Dollar-Marke also wieder deutlich unterschritten.

Wells Fargo-Analyst rät zur Vorsicht

Der Rücksetzer wurde unter anderem durch eine zurückhaltende Einschätzung der US-Großbank Wells Fargo ausgelöst, wie es bei "Barron’s" heißt. Stratege Aaron Rakers nahm die Super Micro Computer-Aktie am vergangenen Freitag mit in die Bewertung auf und attestierte dem Titel, "bereits mit einem soliden Aufwärtspotenzial" ausgestattet zu sein. "Wir sind weiterhin vorsichtig, was den zunehmenden Wettbewerb auf dem Markt für KI-Server durch traditionelle Anbieter angeht", zitiert das Portal den Experten. "Wir glauben, dass die Aktie sehr anfällig für Anzeichen einer nachlassenden Nachfrage nach GPU-basierten Servern sein wird." Beim derzeitigen Preisniveau der Aktie, so Rakers, sei ein Jahresumsatz von 30 Milliarden US-Dollar bereits eingepreist. Experten gehen im Schnitt jedoch nur von der Hälfte dieses Werts aus, ergänzte der Analyst.

Super Micro Computer-Manager stößt Aktienpaket ab

Ebenfalls für Unsicherheit unter Anlegern sorgte am Freitag, dass Super Micro Computers Senior Vice President für den weltweiten Vertrieb, Don Clegg, ein Aktienpaket im Wert von mehr als 25 Millionen US-Dollar verkauft hat, wie aus einer Einreichung bei der Securities and Exchange Commission (SEC) hervorgeht. Insgesamt 28.727 Titel veräußerte der Manager in der vergangenen Woche. Damit hält Clegg nun noch 2.110 Aktien des Unternehmens. "Seeking Alpha" zufolge könnte dieser Verkauf als Signal für bevorstehende Ereignisse beim Hardwarehersteller gelten.

Super Micro Computer-CEO verweist auf Halbleitermangel

Super Micro Computer-CEO Charles Liang versuchte am Freitag, die Zweifel der Anleger auszuräumen. Im Interview mit "Bloomberg" zeigte sich der Konzernlenker zuversichtlich, was die Geschäftsstrategie angeht, und betonte das starke Engagement in den KI-Markt. "Wir liefern die beste generative KI-Plattform der Welt", rechtfertigte Liang die hohe Aktienbewertung des Unternehmens. Ein Jahresumsatz von 25 Milliarden US-Dollar sei realistisch, wenn man über genügend Halbleiter verfüge, ergänzte Liang. "Es gibt einen Mangel an Chips - sobald wir mehr Nachschub von den Chipherstellern und von NVIDIA haben, können wir mehr an die Kunden liefern", stellte er in Aussicht. Im Geschäftsjahr 2023 vermeldete Super Micro Computer einen Umsatz in Höhe von 7,1 Milliarden US-Dollar.

Liangs Aussagen scheinen nicht gefruchtet zu haben. Im NASDAQ-Handel fiel die Super Micro Computer-Aktie letztlich um 2,08 Prozent auf 787,57 US-Dollar. Damit konnte das Papier aber einen Großteil der Verluste wettmachen, im frühen US-Handel hatte es noch zweistellig verloren.

Redaktion finanzen.at

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