Zwickmühle |
02.10.2023 17:55:00
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Bringt Staatshilfe für Helios Fresenius-Aktionäre um die Dividende? - Aktie schwächer
Konkret geht es um eine Bestimmung im "Gesetz zur Einführung von Preisbremsen für leitungsgebundenes Erdgas und Wärme", nach der Krankenhausbetreiber, die mehr als 50 Millionen Euro Staatshilfe bekommen, für das Jahr 2023 keine Boni und Dividenden zahlen dürfen. Bei Helios summierte sich die Staatshilfe laut FAS in der ersten Jahreshälfte auf rund 90 Millionen Euro.
Auf die Frage, ob Fresenius notfalls gerichtlich gegen eine Streichung von Boni und Dividende vorgehen würde, antwortete Sen: "Wir werden uns das am Ende sehr genau anschauen und auf der Grundlage einer sorgfältigen Abwägung die erforderlichen Entscheidungen treffen, und zwar im Sinn der Wertsteigerung des Unternehmens und unserer Aktionäre."
Fresenius verfolgt eine progressive Dividendenpolitik, auf deren Grundlage die Dividende im Einklang mit dem währungsbereinigten Wachstum des Ergebnisses je Aktie erhöht oder aber mindestens auf dem Niveau des Vorjahres gehalten werden soll. Für das Jahr 2022 hatten die Aktionäre trotz des Gewinnrückgangs eine unveränderte Dividende von 92 Cent erhalten.
Wenn die staatlichen Energiehilfen für Krankenhäuser im April 2024 wegfallen, sieht Konzernchef Sen andere Möglichkeiten, um die Marge bei Helios zu halten. Im Gespräch mit der FAS nannte er neben mehr Patienten und einer günstigeren Zusammensetzung der Fälle verkürzte Wartezeiten und eine Reduzierung von Überdiagnosen.
Sen sieht sich in seinem Restrukturierungskurs nicht zuletzt durch die Reaktion am Kapitalmarkt bestätigt. Die diese Woche begebene Anleihe sei stark überzeichnet gewesen, sagte er der FAS. Die siebenjährige Anleihe hat laut Unternehmensangaben ein Volumen von 500 Millionen Euro und einen jährlichen Kupon von 5,125 Prozent. "Unsere Papiere sind also durchaus gefragt, trotz der gegenwärtig hohen Verschuldung", so Sen. "Das zeigt: Der Markt nimmt unsere neue Strategie und die Maßnahmen ernst, mit denen wir unsere Ziele erreichen wollen. Eins davon ist, den Verschuldungsgrad, also das Verhältnis von Krediten zu Gewinn, von zurzeit etwas mehr als 4,0 auf 3,5 und niedriger zu bringen."
Sollten Geschäftsbereiche verkauft werden, würden diese Mittel ebenfalls in die Schuldentilgung fließen. In Medienberichten waren in diesem Zusammenhang bereits die Helios-Kinderwunschzentren Eugin und die Digitaltochter Curalie genannt worden.
Fresenius sehr schwach - Dividenden-Unsicherheit trübt Chartbild
Am Montag ging es im XETRA-Handel für die Fresenius-Aktie schließlich 3,60 Prozent auf 28,40 Euro nach unten. Ein Pressebericht, wonach der Medizinkonzern wegen der Staatshilfen zum Ausgleich hoher Energiekosten im Krankenhausgeschäft womöglich von Dividendenzahlungen und Management-Boni Abstand nehmen will, drückte die Titel an das DAX-Ende.
Mit dem gleichzeitigen Rutsch unter die 21- und die 50-Tage-Linien, die charttechnisch orientierten Investoren Signale geben für den kurz- beziehungsweise mittelfristigen Trend, tendieren sie in Richtung der Unterstützungen von etwas unter 28 Euro von Anfang September und Anfang August. Seit Jahresanfang beläuft sich das Kursplus noch auf 8,7 Prozent, dies bedeutet im deutschen Leitindex ein Platz im Mittelfeld.
KKR verhandelt offenbar mit Fresenius exklusiv über Kauf von Eugin
Der Finanzinvestor KKR verhandelt einem Zeitungsbericht zufolge exklusiv mit dem Gesundheitskonzern Fresenius über den Kauf der Kinderwunschklinikgruppe Eugin. Eine mögliche Transaktion würde das spanische Unternehmen mit etwa 500 Millionen Euro bewerten, berichtet die Zeitung Cinco Dias. KKR würde den Deal mit einem Partner aus Spanien über die Bühne bringen.
Fresenius wollte zu dem Bericht keinen Kommentar abgeben. Bei KKR war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.
FRANKFURT (Dow Jones) / FRANKFURT (dpa-AFX)
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