07.01.2009 12:37:00
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DAX am Mittag: Mäßige Abschläge, Commerzbank auf Talfahrt, Infineon stark
Am DAX-Ende brechen Papiere der Commerzbank nach einer negativen Analystenstudie um 4,2 Prozent ein. Hier dürfte auch ein Zeitungsbericht belasten, demzufolge der neue aus der Commerzbank und der Dresdner Bank entstehende Bankenriese wohl doch die Hilfe des Staates braucht. Titel der Dresdner-Mutter Allianz geben 2,9 Prozent ab.
Im Blick steht außerdem der sich weiter zuspitzende Gasstreit zwischen Russland und der Ukraine, nachdem Russland die Gaslieferung über die Ukraine nach Westeuropa nun ganz eingestellt hat. Darunter leiden heute die beiden Versorgerschwergewichte E.ON und RWE. Aktuell geht es hier um 2,9 bzw. um 2,4 Prozent nach unten.
ThyssenKrupp fallen um 1,2 Prozent zurück. Dabei hofft der Stahlkonzern einem Pressebericht zufolge auf eine baldige Erholung beim Stahlabsatz. Die Aktie des Mitbewerbers Salzgitter rückt dagegen um rund 1 Prozent vor. Wie am Vorabend bekannt wurde, wird der amerikanische Aluminiumhersteller Alcoa angesichts der globalen Wirtschaftsschwäche rund 13 Prozent seiner weltweiten Belegschaft abbauen.
Gegen den schwachen Trend schießen Infineon um über 7 Prozent nach oben. Hier steht ein Pressebericht im Blick, demzufolge der Freistaat Sachsen in den kommenden Tagen konkrete Vertragsverhandlungen zur Rettung der schlingernden Tochter Qimonda aufnehmen will. Daneben dreht die VW-Aktie weiter voll auf. Aktuell gewinnt der Wert gut 4 Prozent. Deutlich im Plus liegen außerdem Daimler, BMW und SAP.
HeidelbergCement ziehen im MDAX nach dem gestrigen Schock über den Tod des Großaktionärs Adolf Merckle um gut 4 Prozent an. Im SDAX gewinnen Air Berlin knapp 2 Prozent. Der Billigflieger gab zuvor bekannt, dass er in 2008 mehr Passagiere befördert hat. Insgesamt wurde ein Zuwachs von 1 Prozent erzielt.
Unternehmensmeldungen:
Der neue aus der Commerzbank AG und der Dresdner Bank entstehende Bankenriese braucht einem Pressebericht zufolge wohl doch die Hilfe des Staates. Laut einem Bericht der Tageszeitung "DIE WELT" (Mittwoch, Online-Ausgabe) verhandeln sowohl die Commerzbank als auch die Dresdner Bank-Mutter Allianz SE (ISIN DE0008404005/ WKN 840400) mit der Finanzmarktstabilisierungsanstalt SoFFin über die Unterstützung für die Dresdner Bank. Im Gespräch seien dem Vernehmen nach sowohl ein Verkauf fauler Wertpapiere an den Staat als auch eine Eigenkapitalspritze für die Allianz-Tochter. Auch der Versicherer selbst solle weitere Zugeständnisse machen. Vom Ausgang der Verhandlungen hänge ab, ob die Commerzbank die Übernahme wie geplant im Januar durchziehen könne.
Aktuellen Presseberichten zufolge hofft der Stahlkonzern ThyssenKrupp AG (ISIN DE0007500001/ WKN 750000) auf eine baldige Erholung. Dies berichtete das "Handelsblatt" am Dienstag in seiner Online-Ausgabe unter Berufung auf den Finanzvorstand der Stahlsparte, Peter Urban. So sei zwar das abgelaufene Quartal rabenschwarz für die Stahlindustriegewesen - auch Deutschlands Marktführer sei davon nicht verschont geblieben - dennoch erwarte der Konzern noch im ersten Quartal eine leichte Verbesserung beim Stahlabsatz. "Unser Auftragseingang wird Anfang 2009 wohl wieder steigen, allerdings bewegen sich die Zahlen weiter auf insgesamt niedrigem Niveau", zitiert die Zeitung Urban. Die Monate Oktober und November seien "extrem mies" gewesen, so das "Handelsblatt" weiter.
Aktuellen Presseberichten zufolge will der Freistaat Sachsen in den kommenden Tagen konkrete Vertragsverhandlungen zur Rettung des schlingernden Chipherstellers Qimonda AG (ISIN US7469041013/ WKN A0KEAT), einer Tochter der Infineon Technologies AG (ISIN DE0006231004/ WKN 623100), aufnehmen. "Wir wollen uns kurzfristig über einen Darlehensvertrag verständigen", zitierte das "Handelsblatt" am Dienstag in seiner Online-Ausgabe den sächsischen Wirtschaftsminister Thomas Jurk. Finanzminister Georg Unland betonte der Zeitung zufolge allerdings, Qimonda müsse seinerseits zunächst einige Bedingungen erfüllen, um seine Zukunft zu sichern. Dazu gehören Kostensenkungen und die Modernisierung der Technologie. "Wir können keinen Blankoscheck ausstellen", wird der Politiker zitiert.
Die zum Pharmakonzern Bayer AG (ISIN DE0005752000/ WKN 575200) gehörende Bayer Schering Pharma AG hat ihr neues Medikament Visanne für die Behandlung der Endometriose zur Zulassung bei allen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union eingereicht. Dies geht aus einer heute veröffentlichten Pressemitteilung hervor. Wirksamkeit und Verträglichkeit von Visanne in der Behandlung von Endometriose wurden in verschiedenen klinischen Studien belegt.
Der Unternehmer Hans Rudolf Wöhrl will bei der zur TUI AG (ISIN DE000TUAG000/ WKN TUAG00) gehörenden Fluggesellschaft TUIfly einsteigen. "Wir haben Interesse, uns an TUIfly zu beteiligen - sowohl finanziell als auch mit Managementkapazitäten", sagte Wöhrl der "Financial Times Deutschland" (Mittwochausgabe). Grundsätzlich strebe er an, mit seiner Beteiligungsfirma Intro die Mehrheit an der defizitären Airline des Touristikkonzerns TUI zu übernehmen. Für die Höhe einer Beteiligung sei aber entscheidend, welchen Preis TUI verlange.
Der Luft- und Raumfahrtkonzern European Aeronautic Defence and Space Co. EADS N.V. (ISIN NL0000235190/ WKN 938914) gab am Dienstag bekannt, dass er und sein Flugzeughersteller Airbus ihre Strategie zum Umbau der Strukturteilefertigung mit der Übernahme des Fertigungsbereichs für Flügelbauteile und -baugruppen am britischen Airbus-Standort Filton durch GKN Aerospace erfolgreich abgeschlossen haben.
Der Billigflieger Air Berlin plc (ISIN GB00B128C026/ WKN AB1000) gab heute bekannt, dass er in 2008 insgesamt 28.559.220 Gäste befördert und damit einen Zuwachs von 1 Prozent im Vergleich zum Vorjahrszeitraum erzielt hat. Die Auslastung der Flotte verbesserte sich im gleichen Zeitraum um 1,2 Prozentpunkte auf 78,4 Prozent. Da die Kapazität im Dezember gezielt um 6,4 Prozent reduziert wurde, sank die Zahl der Passagiere um 5,4 Prozent. Gleichzeitig nahm jedoch die Auslastung um 0,8 Prozentpunkte auf 72,3 Prozent zu. (07.01.2009/ac/n/m)
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