03.09.2008 13:36:00
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DAX am Mittag: Weiter im Minus, Deutsche Postbank unter Druck, Infineon fest
Die Aktie der Deutschen Postbank bildet mit einem Abschlag von 3,3 Prozent das Schlusslicht im DAX. Hier steht ein Pressebericht im Blick, demzufolge der Verkauf des Finanzkonzerns durch die Konzernmutter Deutsche Post (-0,1 Prozent) immer unwahrscheinlicher wird. Für adidas geht es daneben um gut 2 Prozent nach unten. Ferner geben METRO 1,9 Prozent ab. Laut Angaben des Statistikamtes Eurostat hat sich das Absatzvolumen im europäischen Einzelhandel nach vorläufigen Berechnungen im Juli erneut reduziert.
Papiere der Allianz finden sich mit -1,1 Prozent im Mittelfeld wieder. Für den Allfinanzkonzern könnte der Verkauf der Dresdner Bank an die Commerzbank einem Pressebericht zufolge hohe Belastungen mit sich bringen. Nach den Verlusten der vergangenen Tage legen Titel der Commerzbank ein halbes Prozent zu. Infineon tendieren ebenfalls leicht positiv. Einem Zeitungsartikel zufolge verhandelt der Chiphersteller mit Hochdruck über den Verkauf seiner hoch defizitären Speicherchiptochter Qimonda. Derzeit spreche der Konzern mit drei möglichen Käufern.
Im MDAX knüpfen IVG unterdessen nahtlos an die kräftigen Vortagesverluste an. Der Titel gibt aktuell mehr als 4 Prozent ab. Spürbar unter Druck stehen mitunter auch HOCHTIEF, Praktiker und LEONI. An der Spitze legen Celesio 3,6 Prozent zu.
Unternehmensmeldungen:
Für den Allfinanzkonzern Allianz SE könnte der Verkauf der Dresdner Bank an die Commerzbank AG (ISIN DE0008032004/ WKN 803200) hohe Belastungen mit sich bringen. Laut einem Bericht der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Mittwoch) könnten bei der im kommenden Jahr anstehenden Verschmelzung der Dresdner Bank auf die Commerzbank steuerliche Verlustvorträge (Deferred Tax Assets) der Bank von 1,2 Mrd. Euro nicht mehr genutzt werden. "Das wird im dritten Quartal zu einer einmaligen Belastung führen", kündigte eine Sprecherin der Allianz an. Die Allianz hat im August wegen der Dresdner Bank schon ihre Gewinnprognosen für 2008 und 2009 revidieren müssen. Die Bank hat wegen hoher Schäden aus der Finanzmarktkrise im ersten Halbjahr 1 Mrd. Euro Verlust erlitten.
Der Halbleiterhersteller Infineon Technologies AG (ISIN DE0006231004/ WKN 623100) arbeitet mit Hochdruck an einem Verkauf seiner Mehrheitsbeteiligung an der defizitären Tochter Qimonda AG (ISIN US7469041013/ WKN A0KEAT). Wie die "Financial Times Deutschland" unter Berufung auf Unternehmenskreise berichtet, werde derzeit mit drei Kaufinteressenten gesprochen: Dabei handele es sich unter anderem um den amerikanischen Speicherchiphersteller Micron Technology Inc. (ISIN US5951121038/ WKN 869020) sowie die japanische Elpida Memory Inc. (ISIN JP3167640006/ WKN A0DK2L). Dabei gelte Micron Technologies als Favorit für eine Übernahme der 77,5-prozentigen Beteiligung an Qimonda. Nach Angaben der Wirtschaftszeitung will Infineon angesichts der nach wie vor angespannten Lage bei Qimonda den Verkauf der Qimonda-Beteiligung bereits in den kommenden Wochen abschließen.
Der Verkauf der Deutsche Postbank AG (ISIN DE0008001009/ WKN 800100) durch die Konzernmutter Deutsche Post AG (ISIN DE0005552004/ WKN 555200) wird einem Pressebericht zufolge immer unwahrscheinlicher. Wie die "Financial Times Deutschland" unter Berufung auf unternehmensnahe Kreise berichtet, habe die Börse die Verschiebung des Verkaufs durch die Deutsche Post bereits eingepreist. Das mit 14,5 Millionen Klienten größte Privatkundeninstitut Deutschlands war gestern gerade noch 7,2 Mrd. Euro wert. Der Verkaufsprozess laufe bislang ungehindert weiter, sämtliche Beteiligten drängten aber auf eine Entscheidung. Als Interessenten für die Deutsche Postbank kommen den Angaben zufolge nach wie vor die Deutsche Bank AG (ISIN DE0005140008/ WKN 514000), die spanische Großbank Banco Santander S.A. (ISIN ES0113900J37/ WKN 858872) sowie der niederländische Allfinanzkonzern ING Groep N.V. (ISIN NL0000303600/ WKN 881111) in Frage. Die Commerzbank AG dürfte nach der Übernahme der Dresdner Bank jedoch in diesem Jahr nicht mehr für ein Gebot zur Verfügung stehen.Eine Dreier-Fusion zwischen Commerzbank, Dresdner und Postbank war bislang politisch erwünscht. Denkbar ist nach Angaben der Zeitung, dass die Bundesregierung, die bis Ende 2008 ein Veto gegen den Postbank-Verkauf einlegen kann, darauf spekuliert, dass eine solche Dreier-Fusion 2009 machbar sein könnte, wenn Dresdner und Commerzbank ihren Zusammenschluss verdaut haben.
Der Immobilienkonzern DIC Asset AG (ISIN DE0005098404/ WKN 509840) gab heute bekannt, dass er im Rahmen mehrerer Transaktionen sechs Gewerbe-Immobilien mit einer Gesamtfläche von rund 17.000 Quadratmetern und einem Gesamtvolumen von rund 27 Mio. Euro verkauft hat. Den Angaben zufolge befinden sich die Immobilien in guten Lagen in Hamburg, Berlin, Frankfurt, Mannheim und Bensheim. Von dem Gesamtvolumen entfallen auf die DIC Asset AG dabei 16,7 Mio. Euro. Für den überwiegenden Anteil ist mit einer Realisierung des entsprechenden Ergebnisbeitrags noch im dritten Quartal 2008 zu rechnen, hieß es. (03.09.2008/ac/n/m)
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Aktien in diesem Artikel
Allianz | 289,50 | 0,59% | |
BRANICKS Group AG (ex DIC Asset AG) | 2,40 | 5,26% | |
Commerzbank | 14,46 | 1,58% | |
Deutsche Bank AG | 15,73 | 1,98% | |
DHL Group (ex Deutsche Post) | 34,69 | 0,67% | |
Infineon AG | 30,01 | -0,60% | |
Micron Technology Inc. | 92,55 | -0,01% |
Indizes in diesem Artikel
DAX | 19 425,73 | 0,85% | |
TecDAX | 3 396,83 | 0,18% | |
MDAX | 26 225,82 | 0,15% | |
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