24.03.2011 17:20:42
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dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 24.03.2011 - 17.00 Uhr
WASHINGTON - In den USA ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche überraschend deutlich gesunken. Die Zahl sei um 5.000 auf 382.000 gefallen, teilte das US-Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mit. In der Vorwoche lag der Wert bei revidiert 387.000 (zunächst: 385.000). Volkswirte hatten 383.000 Anträge erwartet. Im aussagekräftigeren Vier-Wochen-Schnitt sank die Zahl um 1.500 auf 385.250 Anträge.
USA: Auftragseingang für langlebige Güter fällt im Februar überraschend
WASHINGTON - In den USA sind die Aufträge für langlebige Güter im Februar überraschend gefallen. Im Monatsvergleich seien die Neuaufträge um 0,9 Prozent gesunken, teilte das Handelsministerium am Donnerstag in Washington mit. Volkswirte hatten hingegen mit einem Anstieg um 1,1 Prozent gerechnet. Der Anstieg im Januar wurde von 3,2 Prozent auf 3,6 Prozent noch oben revidiert.
EZB/Stark: Zinsen dürfen nicht zu lange zu niedrig bleiben
LONDON - Die Zinsen in der Eurozone dürfen nach Einschätzung von Jürgen Stark, Direktoriumsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), nicht zu lange zu niedrig bleiben. "Die aktuelle wirtschaftliche Lage in der Eurozone hat nichts mehr mit der Situation Anfang des Jahres 2009 zu tun", schreibt Stark in einem Gastbeitrag für das "Wall Street Journal" (Donnerstagsausgabe). Im Zuge der damals herrschenden Finanz - und Wirtschaftskrise hatte die EZB den Leitzins auf ein Rekordtief von 1,0 Prozent reduziert. Der Markt erwartet derzeit laut Volkswirten eine erste Leitzinserhöhung im April. Laut Stark haben die Märkte das Signal der EZB richtig verstanden, als sie zuletzt nicht mehr von "angemessenen" Zinsen gesprochen hat.
EU-Chefs entscheiden über Euro-Rettungspaket
BRÜSSEL - Die europäischen Staats- und Regierungschefs kommen an diesem Donnerstag in Brüssel zusammen, um über ein großes Paket zur Euro-Absicherung zu entscheiden. Dabei geht es unter anderem um härtere Strafen für Defizitsünder und einen neuen Krisenfonds für klamme Eurostaaten. Wenige Stunden vor dem Treffen war Portugals Regierungschef José Sócrates zurückgetreten, nachdem ein weiteres Sparprogramm seiner Minderheitsregierung im Parlament gescheitert war. Bei dem zweitägigen Spitzentreffen wollen die 27 EU-"Chefs" auch über die Libyen-Krise und die Atomkatastrophe in Japan sprechen.
Japan: Kräftiger Exportschub sorgt im Februar wieder für Handelsüberschuss
TOKIO - Ein kräftiger Exportschub hat in Japan im Februar wieder zu einem Handelsüberschuss geführt. Die Exporte legten im Jahresvergleich um 9,0 Prozent zu, wie die Regierung am Donnerstag in Tokio mitteilte. Gleichzeitig erhöhten sich die Importe um 9,9 Prozent. Als Folge wies die Handelsbilanz einen Überschuss von 654,1 Milliarden Yen (umgerechnet 5,7 Milliarden Euro) aus. Im Vormonat hatte die Bilanz erstmals seit März 2009 ein Defizit verzeichnet. Die Zahlen verdeutlichen eine Belebung der Wirtschaft im Zuge der globalen Erholung. Allerdings dürfte Japan aus Sicht von Experten in den kommenden Monaten angesichts der Dreifach-Katastrophe mit Erdbeben, Tsunami und Atomunglück diesen Pfad nicht weiter fortsetzen.
Deutschland: Bauaufträge legen im Januar deutlich zu - Hochbau treibt
WIESBADEN - Das deutsche Baugewerbe hat im Januar einen deutlichen Auftragszuwachs verzeichnet. Eine starke Hochbaunachfrage sorgte insgesamt für ein preisbereinigtes Auftragsplus von 8,6 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Während der Hochbau ein Plus von 21,2 Prozent verzeichnete, gingen die Aufträge im Tiefbau um 4,5 Prozent zurück. Der Gesamtumsatz erhöhte sich im Jahresvergleich um 29,2 Prozent auf rund 3,7 Milliarden Euro. Am Bau arbeiteten im Januar 687.000 Personen. Das entspricht einem Plus von zwei Prozent im Jahresvergleich.
Frankreich: Geschäftsklima hellt sich überaschend auf
PARIS - In Frankreich hat sich die Stimmung der Unternehmer im März überraschend aufgehellt. Das Geschäftsklima sei von 106 Punkten im Vormonat auf 109 Punkte geklettert, teilte die französische Statistikbehörde INSEE am Donnerstag in Paris mit. Volkswirte hatten im Durchschnitt mit einem stabilen Wert von 106 Punkten gerechnet.
Italien: Verbrauchervertrauen sinkt überraschend deutlich
ROM - In Italien hat sich die Stimmung der Verbraucher im März überraschend deutlich eingetrübt. Der entsprechende Index sei von 106,3 Punkten im Vormonat auf 105,2 Punkte zurückgegangen, teilte das Forschungsinstitut ISAE am Donnerstag in Rom mit. Volkswirte hatten im Durchschnitt einen Wert von 105,8 Punkten erwartet.
Eurozone: Stimmung der Einkaufsmanager trübt sich etwas ein
LONDON - In der Eurozone hat sich die Stimmung der Einkaufsmanager etwas eingetrübt. Der Gesamtindex sei im März von 58,2 Punkten im Vormonat auf 57,5 Punkte gesunken, teilte das Forschungsunternehmen Markit am Donnerstag in London mit. Das ist noch der höchste Wert seit August 2007.
Merkel: Keine Vergemeinschaftung von Schulden
BERLIN - Die Risiken für die Steuerzahler beim neuen Euro-Gesamtpaket sind nach Angaben von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gedeckelt. "Die Haftung für Deutschland ist nach oben begrenzt", sagte Merkel am Donnerstag in einer Regierungserklärung im Bundestag. Deutschland muss über fünf Jahre gestreckt rund 22 Milliarden Euro für den neuen Rettungsschirm einzahlen.
Sócrates-Rücktritt nährt Spekulationen über Portugal-Hilfen
FRANKFURT/LISSABON - Die Regierungskrise in Portugal nährt die Spekulationen über nahende EU-Rettungshilfen für das hochverschuldete südeuropäische Land. "Es ist kaum davon auszugehen, dass Portugal bis zu den Neuwahlen ohne fremde Hilfe auskommen wird", schrieb Commerzbank-Volkswirt (Commerzbank) Christoph Weil am Donnerstag.
Unionsfraktionschef Kauder besorgt über Etatziele wegen Euro-Rettungspakts
BERLIN - Unionsfraktionschef Volker Kauder hat die Pläne der Regierung zum neuen Euro-Rettungspakt verteidigt, zugleich aber Finanzsorgen der schwarz-gelben Koalition deutlich gemacht. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) werde beim EU-Gipfel in Brüssel darauf drängen, dass die auf Deutschland zukommenden Bareinzahlungen in den neuen Euro-Rettungsfonds von rund 22 Milliarden Euro auf einen längeren Zeitraum gestreckt werden, sagte der CDU-Politiker am Donnerstag in der Aussprache über die Regierungserklärung der Kanzlerin. Das sei nötig, damit "wir es auch mit unseren Haushaltszielen besser in Einklang bringen können", sagte Kauder.
Deutsche Firmen befürchten Kurzarbeit wegen Japan
NÜRNBERG/BERLIN - Mehrere deutsche Firmen prüfen derzeit wegen der Japan-Krise Kurzarbeit. Sie befürchteten, dass sie wegen Lieferengpässen in einigen Wochen möglicherweise ihre Produktion zurückfahren müssten, teilte eine Sprecherin der Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag in Nürnberg mit. Sie bestätigte damit einen Bericht der "Süddeutschen Zeitung". Anträge auf Kurzarbeit wegen der Japan-Krise lägen der Bundesagentur bislang nicht vor, Anfragen kämen aus dem Automobilbereich.
Athen versilbert Staatseigentum
ATHEN - EU-Schuldensünder Griechenland will in den kommenden Jahren Staatseigentum im Wert von 50 Milliarden Euro versilbern. Das hat die Regierung nach griechischen Medienberichten vom Donnerstag am Vorabend beschlossen.
ROUNDUP: Portugal-Krise überschattet EU-Gipfel
BRÜSSEL/LISSABON - Die Sorge um einen Bankrott Portugals belastet den EU-Gipfel in Brüssel. Die Regierungskrise in Lissabon nährt Spekulationen, dass das hochverschuldete südeuropäische Land nicht mehr länger ohne Hilfe auskommt. Schon bald könnte Portugal als zweiter Kandidat nach Irland unter den Euro-Rettungsschirm schlüpfen.
Merkel: Hochachtung für Sócrates und sein Sparprogramm
BERLIN - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat dem zurückgetretenen portugiesischen Ministerpräsidenten José Sócrates Hochachtung für sein Bemühen um ein Sparpaket gezollt. In ihrer Regierungserklärung zum geplanten neuen Euro-Rettungspakt sagte Merkel am Donnerstag im Bundestag, Europa erlebe nun am Beispiel Portugals, wie schwierig ein konsequenter Konsolidierungs- und Reformweg sei. Europäische Kommission und Europäische Zentralbank hätten dem Reformprogramm der portugiesischen Regierung zugestimmt, das diese mit umfangreichen Maßnahmen für die Jahre 2011 bis 2013 vorgelegt habe. "Und wir haben unsere Hochachtung, und das will ich heute hier auch noch einmal tun, für den portugiesischen Premierminister Sócrates (...) ausgedrückt."
EU fordert weiter harte Sparziele für Portugal
BRÜSSEL - Auch nach dem Scheitern der portugiesischen Linksregierung von Ministerpräsident José Socrates fordert die EU weiter harte Sparziele für das ärmste Land Westeuropas. Es sei klar, dass die Vorgaben erreicht werden müssten, sagte der Vorsitzende der Euro-Finanzminister, Luxemburgs Jean-Claude Juncker.
Merkel: Auch neue Regierung Portugals muss sparen
MEISE - Auch die nächste portugiesische Regierung muss nach den Worten von Bundeskanzlerin Angela Merkel strikt sparen. Die portugiesische Linksregierung von Ministerpräsident José Socrates war am Mittwoch mit einem Sparprogramm im Parlament gescheitert.
Schweden hilft Euro-Krisenländern von Fall zu Fall
MEISE - Schweden will sich nicht grundsätzlich auf Finanzhilfen für Euroländer wie das hochverschuldete Portugal festlegen. Schwedens Premierminister Fredrik Reinfeldt sagte am Donnerstag, über bilaterale Hilfen werde von Fall zu Fall entschieden.
Portugal droht Bankrott - EU-Gipfel alarmiert
BRÜSSEL/LISSABON - Europa stellt sich auf milliardenschwere Hilfen für den nächsten Pleitekandidaten Portugal ein. Auf dem EU-Gipfel in Brüssel präsentierte sich das ärmste Land Westeuropas am Donnerstag ohne handlungsfähige Regierung. Portugal dürfte nach Irland das nächste Euroland sein, dass unter den EU-Rettungsschirm flüchten muss. Auf dem EU-Gipfel wurde aber kein Hilfsantrag erwartet.
Deutsche Firmen befürchten Kurzarbeit wegen Japan
NÜRNBERG/BERLIN - Mehrere deutsche Firmen prüfen derzeit wegen der Japan-Krise Kurzarbeit. Sie befürchteten, dass sie wegen Lieferengpässen in einigen Wochen ihre Produktion zurückfahren müssten, teilte eine Sprecherin der Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag in Nürnberg mit. Sie bestätigte damit einen Bericht der "Süddeutschen Zeitung". Anfragen kämen aus dem Automobilbereich.
Bauarbeitgeber bieten 1,8 Prozent mehr Lohn
BERLIN - Bei den Tarifverhandlungen für die rund 700.000 Beschäftigten in der Baubranche haben die Arbeitgeber am Donnerstag 1,8 Prozent mehr Lohn angeboten. "Wir tragen dem Rechnung, dass die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland nicht einheitlich ist", sagte die Sprecherin des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Iris Grundmann, der Nachrichtenagentur dpa. Die IG Bau bezeichnete das Angebot als nicht akzeptabel. Damit werde noch nicht einmal die Inflation ausgeglichen, kritisierte Gewerkschaftssprecher Ruprecht Hammerschmidt. Die Arbeitnehmer-Vertreter fordern 5,9 Prozent mehr Lohn, eine Anhebung der Mindestlöhne sowie eine Angleichung des Ost- und Westlohnes.
/rob/jsl
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