BMW Aktie
WKN: 519000 / ISIN: DE0005190003
20.09.2015 15:07:41
|
Experte: VW muss nach US-Vorwürfen interne Arbeitsabläufe ändern
BERGISCH GLADBACH (dpa-AFX) - Nach massiven Manipulationsvorwürfen der US-Umweltbehörde gegen Volkswagen (Volkswagen vz) fordert ein Experte strukturelle Änderungen beim Wolfsburger Konzern. "Da ist etwas fundamental schiefgegangen bei VW", sagte Stefan Bratzel von der Fachhochschule der Wirtschaft in Bergisch Gladbach der Deutschen Presse-Agentur. Die US-Umweltbehörde EPA beschuldigt VW, mit einer Software die Messung des Schadstoffausstoßes manipuliert zu haben. 482 000 Diesel-Autos sollen zurückgerufen werden. "VW muss den Fall zum Anlass nehmen, um die internen Prozesse zu überprüfen", sagt Bratzel.
Es sei sehr verwunderlich, dass die mutmaßlichen Machenschaften der amerikanischen US-Tochter nicht längst an Wolfsburg gemeldet worden seien und das Durchgreifen der Konzernspitze nach sich gezogen hätte, sagt der Experte. "Das muss jetzt ein Weckruf zur Einhaltung der Compliance-Regeln sein." Compliance-Regeln legen fest, wie sich Konzerne verhalten müssen, damit ihre Geschäfte im Einklang mit geltendem Recht stehen. Bratzel vermutet, die VW-Tochter in den USA sei mit ihren dortigen Geschäftspraktiken gewissermaßen aus dem Ruder gelaufen. "In Wolfsburg ist man sich doch im Klaren, dass man Regeln nicht einfach aushebeln darf."
VW könnten Strafen von bis zu 37 500 Dollar (gut 33 000 Euro) pro Wagen drohen, also insgesamt über 18 Milliarden Dollar, wenn sich die Vorwürfe bestätigen sollten. Bratzel hält das aber für einen sehr theoretischen Wert. Da VW ja bereits zugesagt hat, mit den Behörden zu kooperieren, würde das Strafmaß ohnehin gesenkt. Vermutlich drohten daher Strafzahlungen von mehreren Hundert Millionen Dollar oder ein Betrag im knappen Milliardenbereich, schätzt der Professor.
Wie andere Autoexperten auch ist Bratzel entsetzt über die Vorwürfe. "Das ist ein Bärendienst für die ganze deutsche Dieseltechnologie", sagt er. Hierdurch würde das Image von Dieselautos - in den USA ohnehin in einer Nische - schwer beschädigt.
Auch BMW und Daimler seien dadurch indirekt betroffen. "Man versucht seit Jahren, die Dieseltechnologie zu etablieren in den USA - und jetzt das", sagt Bratzel kopfschüttelnd. "Der Fall kommt zur Unzeit für die Strategie deutscher Autobauer, Dieselfahrzeuge als saubere Technologie in den USA zu etablieren." Sollten sich die Vorwürfe aber als haltlos erweisen, wäre das Image nicht dauerhaft angekratzt, so Bratzel. "Die breite Kundschaft vergisst relativ schnell."/wdw/DP/stb

Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Nachrichten zu Volkswagen (VW) AG Vz.mehr Nachrichten
11.04.25 |
Anleger in Europa halten sich zurück: Euro STOXX 50 verbucht schlussendlich Verluste (finanzen.at) | |
11.04.25 |
XETRA-Handel LUS-DAX beendet den Freitagshandel mit Verlusten (finanzen.at) | |
11.04.25 |
DAX-Handel aktuell: DAX notiert letztendlich im Minus (finanzen.at) | |
11.04.25 |
Zurückhaltung in Frankfurt: So entwickelt sich der LUS-DAX aktuell (finanzen.at) | |
11.04.25 |
Schwacher Handel: Euro STOXX 50 präsentiert sich am Nachmittag leichter (finanzen.at) | |
11.04.25 |
Börse Frankfurt in Rot: DAX am Freitagnachmittag schwächer (finanzen.at) | |
11.04.25 |
VW-Tochter Scania übernimmt Northvolt-Fabrik in Polen (dpa-AFX) | |
11.04.25 |
Freitagshandel in Frankfurt: LUS-DAX verbucht am Freitagmittag Verluste (finanzen.at) |
Analysen zu Volkswagen (VW) AG Vz.mehr Analysen
10.04.25 | Volkswagen Buy | Warburg Research | |
10.04.25 | Volkswagen Buy | Jefferies & Company Inc. | |
10.04.25 | Volkswagen Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
03.04.25 | Volkswagen Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
03.04.25 | Volkswagen Market-Perform | Bernstein Research |
Aktien in diesem Artikel
BMW AG | 67,28 | 2,37% |
|
Mercedes-Benz Group (ex Daimler) | 49,02 | 2,17% |
|
Volkswagen (VW) AG Vz. | 86,60 | 0,72% |
|