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12.04.2016 20:28:40

GESAMT-ROUNDUP 2: Streit um VW-Boni kurz vor Lösung - Rückruf-Problem bleibt

(neu: Infos vom Abend)

WOLFSBURG (dpa-AFX) - Im Streit um die millionenschweren Boni für den VW (Volkswagen vz)-Vorstand zeichnet sich nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur eine Lösung mit Zugeständnissen vonseiten der Top-Manager ab. "Aufsichtsrat und Vorstand sind sich einig, dass angesichts der aktuellen Lage des Unternehmens ein Zeichen auch beim Thema Vorstandsvergütung gesetzt werden muss", sagte eine mit den Beratungen vertraute Person am Dienstagabend. Demnach werden "verschiedene Modelle diskutiert und abgestimmt, die für alle Beteiligten eine angemessene und faire Lösung darstellen".

Die Höhe der Einschnitte blieb zunächst unklar. Jedoch verlautete aus sicherer Quelle: "In der Konsequenz würde dies zu einer deutlichen Absenkung der variablen Vergütung führen." Ein Unternehmenssprecher wollte sich auf Anfrage zum Thema zunächst nicht äußern. Nach den dpa-Informationen gilt die Bereitschaft zu Verzicht "auf eigenen Wunsch" nachträglich auch für den neuen Aufsichtsrats-Chef Hans Dieter Pötsch. Der frühere Finanzvorstand war vergangenen Herbst an die weniger gut dotierte Spitze der Konzern-Kontrolleure gewechselt und hatte eine Regelung zugestanden bekommen, die seine finanziellen Nachteile auffing. Nun steckt auch er bei den Boni für 2015 zurück.

Ein anderes Problem wird den Konzern aber noch wochenlang belasten: Der Diesel-Rückruf des VW-Passats infolge der Abgas-Krise droht zum Desaster zu werden. Trotz Nachbesserungen an der neuen Software ist es bislang nicht möglich, die vorgegebenen Grenzwerte einzuhalten. Laut einem VW-Sprecher will der Autobauer den Rückrufplan nun ändern und andere Fahrzeuge - darunter den Golf - früher zurückrufen.

Zum Zeitkorridor beim Passat wollte sich VW nicht äußern. Wie zu hören war, könnte sich der Rückruf noch bis in den Juni verzögern. Eigentlich hatte er Anfang März anlaufen sollen. Doch das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) verweigert seit Wochen die Freigabe. Gründe dafür nennen weder VW noch das KBA. Nach dpa-Informationen gibt es Probleme mit Verbrauchswerten. Demnach soll der Verbrauch nach dem Aufspielen der neuen Motorsoftware leicht gestiegen sein. Die Besitzer der 160 000 2,0-Liter-Fahrzeuge, die von der illegalen Software befreit werden sollen, brauchen also weiter viel Geduld.

Wann nun die ersten Golf-Modelle in den Werkstätten auftauchen, ist letztlich aber auch abhängig von einer Genehmigung der Behörde. Aus Konzernkreisen war zu hören, dass Optimisten noch auf April hofften.

Beim Streitthema Boni wird es wohl schneller gehen. Mit dem Vorliegen einer Einigung im Vorstand könnte die VW-Aufsichtsratsspitze anschließend den Segen der Kontrolleure erteilen. Das sechsköpfige Gremium, das sogenannte Präsidium, kann sich für solche Einzelfragen auch per Telefon- oder Videokonferenz zusammenschalten. Ob eine solche Besprechung zeitnah ansteht, blieb zunächst unklar.

Aus Kreisen des Sechserzirkels verlautete mit Blick auf eine mögliche öffentliche Erklärung zu den Ergebnissen, dass es frühestens Mittwoch werden dürfte. Ende kommender Woche treffen sich alle 20 Aufseher des Konzerns zu einer Sitzung in Wolfsburg. Es ist anzunehmen, dass das VW-Präsidium das Thema Boni spätestens dann abgeräumt haben möchte.

Das Präsidium hatte sich am Montag noch nicht auf eine Linie zu den Vergütungen einigen können. Nach dpa-Informationen befürworten der Betriebsrat, das Land Niedersachsen und die IG Metall wegen des Abgas-Skandals eine Senkung der Sonderzahlungen für den Vorstand.

Mit Spannung wird erwartet, ob der im Abgas-Skandal zurückgetretene Konzernchef Martin Winterkorn ebenfalls bereit ist für einen Bonusverzicht. Laut "Handelsblatt" ist das der Fall. Die Zeitung berichtete dies am Dienstag unter Berufung auf Winterkorn Umfeld.

Die Vergütungen des gesamten VW-Vorstands sind wegen der wechselnden Besetzungen und des schwankenden Erfolges über die Jahre nur schwer zu vergleichen. Ex-Chef Martin Winterkorn verdiente zuletzt pro Jahr inklusive seiner Arbeit beim Großaktionär Porsche-Holding fast 17 Millionen Euro. Er war lange Zeit der Spitzenverdiener im DAX./hgo/hoe/loh/had/DP/he

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07:36 Volkswagen Neutral JP Morgan Chase & Co.
26.11.24 Volkswagen Market-Perform Bernstein Research
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