Etwa 1,9 Millionen Euro 24.04.2018 11:02:00

hkp: "Unauffälliges Jahr" bei Vergütung von ATX-Vorstandsvorsitzenden

hkp: "Unauffälliges Jahr" bei Vergütung von ATX-Vorstandsvorsitzenden

Durch die Aufnahme der BAWAG geriet aber das Entlohnungsschema durcheinander, erhielt BAWAG-Chef Anas Abuzaakouk doch mit 14,1 Mio. Euro eine Gage in ungewöhnlicher Höhe.

Die deutsche Unternehmensberatung hkp Group zeigt in ihrer jährlichen Auswertung der Bezahlung der Vorstandsvorsitzenden der ATX-Unternehmen, dass Abuzaakouk sowohl bei der fixen (3,375 Mio. Euro) als auch bei der variablen Vergütung (10,745 Mio. Euro) 2017 Spitzenreiter im ATX war. In den variablen Teil floss aber auch die Vorbereitung auf den Börsengang von 2017 ein. "So ein Vergütungspaket hat in Österreich Seltenheitswert", vermerkt hkp-Partner Michael Kramarsch im Gespräch mit der APA.

Aber dieses Paket sei sogar im internationalen Maßstab auffällig. Immerhin wäre Abuzaakouk mit der Gage auch im deutschen Aktienindex DAX Nummer zwei, wo es aber um Firmen mit 300.000 Mitarbeitern gehe. Seine Fixvergütung ist etwa gleich hoch wie die des Chefs der Deutschen Bank. "Es scheint keinen Unterschied zu machen, ob man die Deutsche Bank führt oder die BAWAG", wundert sich Kramarsch. Allerdings müsse man fairerweise noch abwarten, wie die Lage nächstes Jahr, ohne Sondereffekt des Börsengangs, aussieht.

Parallel zum BAWAG-Chef als Spitzenverdiener kam mit der s Immo auch ein Unternehmen mit besonders niedriger Entlohnung in die Statistik: Vorstandschef Ernst Vejdovszky erhielt lediglich 587.000 Euro Direktvergütung (fixe und variable Vergütung). "Die Spannweite steigt", heißt es im hkp-Bericht. Zwischen 3 und 3,5 Mio. Euro gab es für die Vorstandschefs von Erste Group, voestalpine, OMV und Andritz, 2 bis 3 Mio. Euro bei Lenzing, Post und Wienerberger, 1 bis 1,6 Mio. Euro bei BUWOG, UNIQA, SBO, ZUMTOBEL, IMMOFINANZ, Verbund, AGRANA und Telekom Austria. Unter der Million blieben neben der S IMMO die CA Immo und die VIG. Bei der RBI gab es unter dem Jahr einen Wechsel im Chefsessel, sodass die Werte schlecht vergleichbar sind. Der scheidende Chef Karl Sevelda erhielt aber mit 3,3 Mio. Euro Abfindung (zu seinen 204.000 Euro Fixvergütung) in Summe die zweithöchste Entlohnung der ATX-Vorstände.

Abgesehen von Ausreißern sei die durchschnittliche Vergütung bei ATX-Firmen "durchaus angemessen" und vergleichbar mit jener im deutschen MDAX/SDAX, sagt Kramarsch. Die Grundvergütung liege auf dem gleichen Niveau, die - ausgewiesene - variable Vergütung sei aber niedriger. "Unser Verdacht ist, dass es im ATX noch nicht ausgewiesene Vergütungselement gibt", sagt er. Aber spätestens in zwei Jahren werde die Intransparenz vorbei sein.

Denn wie Vergütungen in ATX-Unternehmen derzeit ausgewiesen werden, sei "noch teilweise steinzeitlich". Oft seien dafür nur 1,5 Seiten vorgesehen - die könne man sich besser sparen. Da die Qualität der Vergütungsausweise so schlecht sei, "stehen die Kurven von Performance und Vergütung eher zufällig zueinander", so Kramarsch. International würden Aktionäre inzwischen hohe Vergütungen akzeptieren, wenn sie durch gute Unternehmensentwicklung untermauert seien. "Da muss Österreich noch nachschärfen. Österreichs Unternehmen haben noch immer nicht die Signale gehört. Wenn sie so weitermachen, fahren sie ungebremst an die Wand." Gerade für einen kleinen Marktplatz wie Wien wäre Transparenz wichtig.

Im Vergleich zum Vorjahr habe es nur bei zwei Unternehmen leichte positive Veränderungen im Vergütungsausweis gegeben. Ausdrückliches Lob für die Ausweisqualität im ATX gibt es von Kramarsch für BUWOG, OMV und Wienerberger. Grundsätzlich würden nur die Hälfte der ATX-Unternehmen einjährige und mehrjährige variable Vergütung differenziert ausweisen. Nur neun geben Einblick in die Beiträge für die Pensionsvorsorge, nur acht weisen Nebenleistungen genau aus.

(GRAFIK 0449-18, Format 88 x 144 mm) (Schluss) tsk/sp

ISIN AT0000999982 WEB http://www.wienerborse.at

Weitere Links:

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Bildquelle: 2016 Wiener Börse AG,Pavel Ignatov / Shutterstock.com

Analysen zu Andritz AGmehr Analysen

29.11.24 Andritz buy Erste Group Bank
11.11.24 Andritz buy Baader Bank
01.11.24 Andritz kaufen Deutsche Bank AG
17.10.24 Andritz buy Baader Bank
09.10.24 Andritz buy Baader Bank
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Andritz AG 52,90 -1,12% Andritz AG
BAWAG 75,00 0,87% BAWAG
CA Immobilien 23,88 1,70% CA Immobilien
Erste Group Bank AG 51,90 1,01% Erste Group Bank AG
Lenzing AG 29,35 -0,51% Lenzing AG
OMV AG 37,92 0,05% OMV AG
Österreichische Post AG 28,80 0,35% Österreichische Post AG
Raiffeisen 18,46 1,71% Raiffeisen
S IMMO 22,30 0,00% S IMMO
Telekom Austria AG 7,85 0,64% Telekom Austria AG
UNIQA Insurance AG 7,20 0,00% UNIQA Insurance AG
Verbund AG 75,50 -0,46% Verbund AG
Vienna Insurance 29,05 0,17% Vienna Insurance
voestalpine AG 18,32 0,60% voestalpine AG
Wienerberger AG 26,62 -0,45% Wienerberger AG
ZUMTOBEL AG 4,78 -2,45% ZUMTOBEL AG

Indizes in diesem Artikel

DAX 19 626,45 1,03%
MDAX 26 320,47 0,36%
SDAX 13 557,80 0,80%
ATX 3 539,28 0,30%