Produktion läuft wieder |
13.03.2024 20:48:00
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In Tesla-Werk in Grünheide arbeitet wieder volle Belegschaft - Elon Musk zu Besuch
Vor rund einer Woche wurde auf einem Feld Feuer an einem frei zugänglichen Strommast gelegt, der auch die Versorgung der Tesla-Fabrik sichert. Die Produktion in dem Autowerk kam zum Erliegen. Die linksextreme Vulkangruppe erklärte, sie sei für den Anschlag verantwortlich. Einige Mitarbeiter waren nach Angaben von Schmitz um ihren Arbeitsplatz und die eigene Sicherheit besorgt. Inzwischen ist die Versorgung wieder hergestellt und die Produktion angelaufen.
Tesla-Chef Elon Musk wird Medienberichten zufolge an diesem Mittwoch in Grünheide erwartet, um sich selbst ein Bild von der Lage zu machen. Er soll laut Betriebsrätin Schmitz auch an einer für diesen Tag angesetzten Mitarbeiterversammlung teilnehmen. "Ich erwarte schon eine gewisse Wertschätzung zu dem, wie vorbildlich sich die Mitarbeiter verhalten haben nach dem Anschlag", betonte sie.
Elon Musk zu kurzfristigem Werksbesuch bei Tesla in Grünheide
Mit Jubel und "Elon"-Rufen ist Tesla-Chef Elon Musk am Mittwoch von seinen Beschäftigten bei einem kurzfristigen Besuch im Werk in Grünheide begrüßt worden. Nach dem Anschlag auf die Stromversorgung und dem mehrtägigen Produktionsausfall am Standort kam der US-Amerikaner, um sich ein Bild von der Lage zu machen. In einem großen Zelt auf dem Werksgelände sprach er gegen Mittag zu den Mitarbeitern. Die Produktion dort war am Mittwoch wieder angelaufen, die erste Frühschicht seit dem Vorfall erschien am Morgen zur Arbeit, wie eine Sprecherin mitteilte.
"Mit der Frühschicht sind wir wieder die volle Belegschaft und produzieren auch wieder", hieß es auf Anfrage. Die Mitarbeiter seien froh über die Wiederaufnahme der Produktion, sagte die Betriebsratsvorsitzende Michaela Schmitz, im RBB-Inforadio. Sie könne große Erleichterung bei den Angestellten spüren. "Die Leute freuen sich, wieder zur Arbeit kommen zu können."
Von Musk dürften die Beschäftigten sich auch ein Bekenntnis zum Standort in Grünheide erhoffen. Es sei durch den Anschlag Vertrauen verspielt worden, hatte Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) in den Tagen danach gesagt. Nach Ansicht des Ministers seien aber keine negativen Folgen für die Ansiedlung absehbar. Bei adäquater Reaktion aller Brandenburger Kräfte - wenn Landesregierung, Polizei und andere das sicher angeschlagene Vertrauensverhältnis in den Standort wiederherstellten - seien keine Konsequenzen zu erwarten, betonte er kürzlich. Das sei auch der Tenor in den Gesprächen, die er danach mit Tesla-Verantwortlichen geführt habe.
Bisher unbekannte Täter hatten am Dienstag vergangener Woche auf einem Feld in Ostbrandenburg Feuer an einem frei zugänglichen Strommast gelegt, der Teil der Stromversorgung der Autofabrik in Grünheide ist. Die linksextreme Vulkangruppe erklärte, sie sei für den Anschlag verantwortlich. Die Bundesanwaltschaft übernahm die Ermittlungen.
Ganz in der Nähe der Fabrik protestieren Umweltaktivisten gegen eine geplante Erweiterung des Tesla-Werks. Die Polizei duldet das Camp mit Baumhäusern vorläufig bis Freitag (15. März). Mit der Besetzung seit Ende Februar will die Initiative "Tesla stoppen" eine Rodung des Waldstücks im Zuge einer Erweiterung des Werksgeländes verhindern. Die Initiative gab an, sie habe mit dem Anschlag nichts zu tun.
Die Aktivisten bereiten sich auf eine mögliche Räumung des Waldstücks vor, das dem Land Brandenburg gehört. SPD-Landtagsfraktionschef Daniel Keller forderte von Innenminister Michael Stübgen (CDU) und Umweltminister Axel Vogel (Grüne), den Protest am Freitag zu räumen, da es sich um Privatgelände handle.
Tesla-Chef Musk bekennt sich zu Ausbauplänen
Tesla-Chef Elon Musk hält trotz des Anschlags auf die Stromversorgung und anhaltender Proteste an den Ausbauplänen für sein Werk in Grünheide fest. Bei einem überraschenden Besuch der Fabrik in Brandenburg, dem einzigen Tesla-Werk in Europa, stärkte der Chef des Autoherstellers seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Mittwoch den Rücken. "Sie können uns nicht stoppen!" ("They can't stop us!"), rief er ihnen unter Jubel und "Elon"-Rufen zu und bekannte sich unmissverständlich zum Standort. Begleitet wurde Musk auf der Reise von seinem Sohn, X Æ A-XII, den er während seines Auftritts vor den Beschäftigten auf den Schultern trug.
"Ja, absolut", sagte Musk auf die Frage eines Journalisten, ob der Ausbau der Anlage weiter geplant sei. "Ich glaube, das ist ein toller Ort." Die Beschäftigten dürften seine Worte dankbar aufgenommen haben. Verunsicherung und Sorge hatten sich zuletzt bei ihnen breit gemacht, nachdem ein Anschlag auf die Stromversorgung des Werks die Produktion tagelang zum Erliegen gebracht hatte. Erst am Mittwoch ging die Arbeit in dem Werk weiter. Mit der Frühschicht war laut einer Sprecherin wieder die volle Belegschaft an Bord.
Bisher unbekannte Täter hatten am Dienstag vergangener Woche auf einem Feld in Ostbrandenburg Feuer an einem frei zugänglichen Strommast gelegt, der Teil der Stromversorgung der Autofabrik in Grünheide ist. Die Produktion kam über Tage zum Erliegen. Die linksextreme Vulkangruppe erklärte, sie sei für den Anschlag verantwortlich. Die Bundesanwaltschaft übernahm die Ermittlungen.
Elon Musk habe ihnen mit seiner Rede Mut machen wollen, betonte Betriebsratschefin Michaela Schmitz im Anschluss. "Er war sehr froh, dass niemand verletzt wurde bei dem Anschlag und hat die Mitarbeiter natürlich auch ermutigt, nach vorn zu schauen und dass wir uns nicht unterkriegen lassen sollen", schilderte sie den Auftritt des Tesla-Chefs in einem Zelt auf dem Werksgelände. "Die Erleichterung spürt man bei den Mitarbeitern, dass alle froh sind, wieder zur Arbeit kommen zu können."
Nach Musk sprach am Mittwoch Werksleiter André Thierig zu den Beschäftigten und dankte ihnen für ihren Umgang mit der Situation. "Wir nehmen es nicht auf die leichte Schulter was hier passiert", sagte er. Zudem kündigte Thierig jährliche Lohnerhöhungen an. "Da könnt ihr euch drauf verlassen", rief er. Ein Tarifvertrag sei nicht nötig. Thierig versprach ein Bonussystem und betonte: "Ihr leistet Großes."
Musk traf sich bei seinem Deutschland-Besuch auch mit den Regierungschefs aus Brandenburg und Berlin, Dietmar Woidke (SPD) und Kai Wegner (CDU). "Wir haben auch über den Anschlag auf den Strommast gesprochen, der zur Unterbrechung der Produktion geführt hat", schrieb Woidke am Mittwoch auf der Plattform Instagram. "Wir sind uns einig, dass es sich hierbei um einen terroristischen Akt gegen uns alle gehandelt hat. Denn dieser richtete sich eindeutig gegen den Wirtschaftsboom in Brandenburg und damit auch gegen die neuen Arbeitsplätze, die durch das Werk entstanden sind."
Für die Landesregierung und die Beschäftigten war es ein beruhigender Auftritt. Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) hatte zuletzt Sorgen geäußert, dass der Anschlag viel Vertrauen verspielt habe. Tesla will die Produktion von geplanten 500 000 Autos im Jahr auf eine Million erhöhen, zuletzt waren es hochgerechnet 300 000 Autos im Jahr. In Grünheide arbeiten laut Unternehmen rund 12 500 Beschäftigte. Die Mehrheit der Bewohner von Grünheide stimmte im Februar gegen eine geplante Erweiterung auf neuer Fläche mit Güterbahnhof, für die Wald gerodet werden müsste.
Ganz in der Nähe der Fabrik protestieren Umweltaktivisten gegen eine geplante Erweiterung des Tesla-Werks. Umweltschützer haben seit Jahren große Bedenken gegen die Tesla-Fabrik. Die Polizei duldet das Camp mit Baumhäusern vorläufig bis Freitag (15. März). Mit der Besetzung seit Ende Februar will die Initiative "Tesla stoppen" eine Rodung des Waldstücks im Zuge einer Erweiterung des Werksgeländes verhindern. Die Initiative gab an, sie habe mit dem Anschlag nichts zu tun.
Neue Modelle und Verschwörungstheorien
Elon Musk hat laut einem Zeitungsbericht die Produktion weiterer Modelle in Grünheide bei Berlin in Aussicht gestellt. So werde das für die nächsten Jahre geplante günstigere Elektroauto "definitiv langfristig nach Berlin" kommen, sagte Musk dem "Handelsblatt" zufolge bei einem Auftritt vor der Belegschaft am Mittwoch. Die Fertigung des Kompaktwagens könnte nach aktueller Planung im zweiten Halbjahr 2025 im texanischen Austin beginnen.
Auch wäre es auch seiner Sicht sinnvoll, den Elektro-Sattelschlepper Tesla Semi in Berlin zu bauen, sagte Musk. Dieser wird bisher nur in den USA produziert.
Musk war nach dem jüngsten Anschlag auf die Stromversorgung nach Grünheide gekommen. Bei seinem Auftritt schürte Musk dem Bericht zufolge auch Verschwörungstheorien. Da Tesla mit den Elektrofahrzeugen helfe, gegen den Klimawandel anzukämpfen, sei ein Anschlag im Namen des Umweltschutzes so albern, "dass ich mich frage: Waren hier größere Kräfte am Werk? Sind sie nur Marionetten und jemand anderes steht hinter ihnen?", sagte Musk./so/DP/jha
GRÜNHEIDE (dpa-AFX)
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