Neue Geschäftssparte 03.04.2020 23:46:00

JD.com tritt beim Cloud-Computing in Konkurrenz zu Alibaba, Amazon und Microsoft

JD.com tritt beim Cloud-Computing in Konkurrenz zu Alibaba, Amazon und Microsoft

• JD.com bekannt für next-day- oder one-day-Lieferungen
• Netzwerk soll um Cloud-Geschäft erweitert werden
• Bernstein-Analyst stuft hoch

JD.com ist ein großes chinesisches Online-Versandhaus und bekannt für seine schnellen Lieferzeiten. Damit ist das Unternehmen ein unmittelbarer Konkurrent zu Alibaba. Umsatzseitig übertrumpft JD.com seinen Mitwettbewerber sogar: Während der 2004 gegründete Konzern mit Sitz in Bejing im letzten Jahresviertel 2019 166,47 Milliarden chinesische Yuan umsetzte, belief sich die Zahl bei Alibaba auf 161,5 Milliarden chinesische Yuan. Wie CNBC berichtet, intendiert der Handelsriese nun, seinem Konkurrenten in das hart umkämpfte Geschäft des Cloud-Computing zu folgen.

Neue Ziele: JD.com steigt in Cloud-Geschäft ein

JD.com konnte in jüngster Vergangenheit ein deutliches Wachstum verzeichnen. Im Laufe des Jahres 2019 verbuchte das Versandhaus einen Anstieg aktiver Nutzerkonten um 18,6 Prozent. Die Nettoeinnahmen aus Dienstleistungen konnten im vierten Quartal um 43,6 Prozent auf 20,97 Milliarden Yuan zulegen. Auf dieser Entwicklung will sich der chinesische Konzern nicht ausruhen, sondern weiter wachsen: Das offensichtlich erfolgreiche Lieferungs- und Einzelhandelsnetzwerk soll nun um ein neues Geschäftsfeld ergänzt werden: Technologieservices - was Logistik, Werbung und Cloud-Computing inkludiere, berichtet CNBC. "Seit dem letzten Jahr war unsere neue klare Richtung bei JD, dem Unternehmen basierend auf der Grundlage der Lieferkette zu dienen", sagte Bowen Zhou, Vorsitzender des JD-Technologieausschusses und Präsident von JD Cloud & AI, im Interview mit dem US-Sender. "Wenn wir die Richtung unserer zukünftigen Aktivitäten betrachten, sind Technologie und Dienstleistungen ein zentraler Wachstumsmotor", erklärte er.

Dabei hegt der E-Commerce-Konzern internationale Ambitionen. Wie Zhou im Gespräch mit CNBC eröffnete, möchte JD.com mit Fortune 500-Unternehmen, welche ihre Tätigkeiten in China ausweiten wollen, zusammenarbeiten. Dabei handelt es sich um US-Konzerne, die die Zeitschrift Fortune nach Umsatzstärke listet; sie machen zwei Drittel des Bruttoinlandprodukts der Vereinigten Staaten von Amerika aus. Darüber hinaus hat sich JD.com zum Ziel gesetzt, europäischen sowie US-Firmen mit dem Produkteintritt in China zu helfen.

Umkämpftes Cloud-Geschäft

Wie CNBC verlautet, ist China der zweitgrößte Markt für Cloud-Infrastrukturdienste. Im Jahr 2019 steigerten sich die Ausgaben für Cloud-Dienste um 63,7 Prozent auf 10,9 Milliarden US-Dollar, ermittelte die Techmarkt-Analysefirma Canalys. Davor liegen die USA mit 30 Milliarden US-Dollar. Mit dem Cloud-Geschäft hat sich JD.com ein relativ junges, aber bereits stark umkämpftes Geschäftsfeld ausgesucht. Nicht nur US-Techriesen wie Amazon, Microsoft und Alphabet mischen im Geschäft mit der Bereitstellung von IT-Infrastruktur und -Leistungen mit. Auch Alibaba ist im Bereich Cloud-Computing aktiv - hier konnte der chinesische Konzern im vergangenen Jahresviertel einen starken Zuwachs verzeichnen.

Natürlich gibt es auch weitere ortsansässige Unternehmen wie Tencent und Baidu, die in dieser Sparte ebenfalls um Kunden konkurrieren. Alibaba Cloud beanspruchte davon 46,4 Prozent, während sich die Anteile von Tencent Cloud auf 18 und von Baidu AI Cloud auf 8,8 Prozent im vierten Quartal beliefen, zeigt die Analyse von Canalys. Von diesem Kuchen möchte sich nun auch JD.com ein Stück sichern. Anfang März erklärte der im NASDAQ 100 gelistete Konzern JD Cloud und AI offiziell zu einem der wichtigsten Geschäftsfelder. Damit scheint JD.com die richtige Fährte zu verfolgen. Im Rücken hat der Online-Händler Tencent und auch Google habe bereits 550 Millionen US-Dollar in JD.com investiert, berichtet CNBC. Das Gesamtpaket, mit einem Mix aus Technologie, Einzelhandel und Lieferkettensystem, kommt offenbar gut an. Unter anderem stufte ein Bernstein-Analyst die JD.com-Aktie auf "outperform" hoch, während er die fortgeführte Arbeit währen des Neujahresfestes sowie der Coronakrise lobte.

Redaktion finanzen.at

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Bildquelle: Sundry Photography / Shutterstock.com

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