Künstliche Intelligenz |
17.10.2024 23:43:00
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KI-Aktien wie NVIDIA, AMD und Co. werden bei Privatanlegern unbeliebter
• Hohe Volatilität von KI-Aktien
• Privatanleger werden vorsichtiger
Im Jahr 2024 hat sich Künstliche Intelligenz als dominierendes Thema in der Geschäftswelt und in den Portfolios der Anleger etabliert. Doch es scheint, als würde der KI-Hype langsam abflachen. Vor allem Privatanleger setzen immer weniger auf Aktien von NVIDIA, AMD und ähnlichen Unternehmen. Laut einem jüngsten Bericht von Marketwatch hat der Online-Broker Public in einer aktuellen Umfrage Privatanleger nach ihren Beweggründen für KI-Investments befragt. Die zweitbeliebteste Antwort war jedoch: "Ich bin nicht interessiert." Nur 30,8 Prozent der Befragten gaben an, dass sie in diesem Jahr intensiver in KI investieren möchten.
Rückgang des Handelsvolumens und der Anlegeraktivität
Die NVIDIA-Aktie erlebte im Jahr 2023 einen beeindruckenden Anstieg von etwa 240 Prozent. Dieser Trend setzte sich im Jahr 2024 fort, mit einem weiteren Anstieg von rund 180 Prozent bis Mitte Oktober. Mitte Juni erreichte NVIDIA kurzzeitig den Status des wertvollsten börsennotierten Unternehmens der Welt. Dennoch war die Entwicklung des Aktienkurses nicht linear. Nach einem schwachen dritten Quartal erlebten große KI-Aktien wie NVIDIA seit der zweiten Septemberhälfte eine positive Wende.
Laut Marketwatch hat der Online-Broker Public festgestellt, dass das Handelsvolumen für NVIDIA und AMD Ende 2023 anstieg, im Juni und Juli seinen Höhepunkt erreichte und danach wieder zurückging. So war das Handelsvolumen für NVIDIA im Juni 2024 über elf Mal höher als im Oktober 2023, sank jedoch bis September auf das 3,5-fache. Das Handelsvolumen von AMD war im Juli 2024 über 71 Mal höher als im Oktober 2023, fiel dann im September auf das Dreifache. Dell verzeichnete im Juni ein Handelsvolumen, das fast 600 Mal höher war als im vorherigen Oktober, bevor es drei Monate später auf das 49-fache zurückging. Obwohl diese Handelsvolumina im Vergleich zum Vorjahr hoch bleiben, deutet der Rückgang der Anlegeraktivität auf signifikante Veränderungen hin. Sam Nofzinger, Geschäftsführer für Krypto und Brokerage bei Public, erklärte gegenüber Marketwatch, dass die Begeisterung der Privatanleger stark auf NVIDIA fokussiert war, die zur meistgehandelten Aktie auf der Public-Plattform wurde. Seit dem Rekordhoch Mitte Juni wird die NVIDIA-Aktie jedoch zu relativ stabilen Kursen gehandelt, was einige Anleger dazu veranlasst haben könnte, das Interesse zu verlieren.
Gründe für die Skepsis gegenüber KI-Aktien: Verpasste Gelegenheiten und Volatilität
Ein zentraler Faktor für die Skepsis könnte darin liegen, dass viele Privatanleger die erste Welle des KI-Hypes zu Beginn des Jahres verpasst haben. Nofzinger erklärte gegenüber Marketwatch: "KI hatte einen wirklich guten Start ins Jahr und nahm richtig Fahrt auf. Viele Menschen waren jedoch noch nicht eingestiegen und fanden die Kurse bereits zu hoch." Dieses Gefühl, möglicherweise zu spät gekommen zu sein, führt zu Fragen wie: "Habe ich die Gelegenheit verpasst? Bin ich zu spät?" Solche Überlegungen tragen zur Unsicherheit vieler Anleger bei.
Einige Anleger sind der Meinung, dass der Markt für KI-Aktien bereits übersättigt ist, weshalb sie weniger Wachstumspotenzial sehen. Diese Wahrnehmung führt dazu, dass sie sich auf stabilere, weniger riskante Anlageoptionen konzentrieren. KI-Aktien sind für ihre hohe Volatilität bekannt, was viele Privatanleger abschreckt. Diese Vorsicht spiegelt sich in einem allgemeinen Rückgang des Interesses wider. Die Unsicherheit hat zu einer erhöhten Risikoaversion geführt, sodass Anleger eher in bewährte Anlageformen investieren. Günstig bewertete Aktien außerhalb des KI-Sektors gewinnen an Interesse, da Anleger nach stabileren Renditen suchen. Zudem zögern viele, in den schnelllebigen und sich entwickelnden KI-Sektor zu investieren, und streben eine breitere Diversifikation an. Sorgen über die allgemeine wirtschaftliche Lage und mögliche Rezessionen verstärken das zögerliche Verhalten der Anleger.
Sind KI-Aktien noch eine gute Investition?
Trotz des Rückgangs des Hypes bleibt das langfristige Potenzial von KI-Technologien unbestritten. Analysten betonen, dass Unternehmen mit soliden Geschäftsmodellen und einer klaren Strategie für den Einsatz von KIs weiterhin gute Investitionsmöglichkeiten bieten könnten. Nofzinger betonte gegenüber Marketwatch, dass viele Anleger auf einen Katalysator oder Anwendungsfall warten, um die Bedeutung von KI zu bestätigen. Möglicherweise warten viele Privatanleger darauf, dass KIs stärker in ihr persönliches Leben integriert werden, bevor sie erneut investieren. Schließlich neigen sie dazu, in Bereiche zu investieren, die sie gut verstehen.
Insgesamt zeigt sich, dass die Skepsis von Privatanlegern gegenüber KI-Aktien auf einer Vielzahl von Faktoren beruht, die sowohl psychologische als auch wirtschaftliche Aspekte umfassen. Ob das Vertrauen von Privatanlegern mit der Stabilisierung des Marktes zurückkehrt, bleibt abzuwarten.
Redaktion finanzen.at
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