Kritik an Braunkohle-Kraftwerk des Verbund in der Türkei

Konkret geht es um ein 450-Megawatt-Braunkohlekraftwerk mit angeschlossener Mine in Tufanbeyli, das vom Verbund mit seinem türkischen Partner Enerjisa realisiert wird.

Das Projekt könne "signifikante negative Auswirkungen auf die Umwelt haben, die unumkehrbar sind", heißt es in einer Analyse, die vom britischen Beratungsunternehmen URS für Geberbanken angefertigt wurde, schreibt das "WirtschaftsBlatt".

Es sei zu erwarten, dass die Luftverschmutzung insbesondere durch den Braunkohle-Abbau Richtwerte der EU und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) überschreitet - auch wenn Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Die Partikel-Konzentration sei in dem Gebiet bereits jetzt hoch.

Aufgrund der mangelhaften Qualität der verwendeten Braunkohle könne das Kraftwerk nur einen Effizienzgrad von 34 Prozent erreichen, europäischer Standard sei aber 40 Prozent. Auch bestehe ein Risiko für die Reputation der Geldgeber, da es bei Enerjisa-Projekten schon öfters Störfälle gegeben hätte, heißt es im "WirtschaftsBlatt".

Der Verbund wies gegenüber dem "WirtschaftsBlatt" darauf hin, dass der Effizienzgrad am niedrigen Brennwert von Braunkohle und der Lage auf 1.200 Meter Seehöhe liege. Die Weltbank hätte das Kraftwerk bei Nichteinhalten von WHO-Grenzwerten nicht akzeptiert. Auch verwende das Projekt modernste Technologie und stelle für den Verbund keine Abkehr von der wichtigsten Erzeugungsform Wasserkraft dar.

(Schluss) tsk/phs

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