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27.02.2020 12:52:45

MÄRKTE EUROPA/Börsen bauen Verluste aus - WPP brechen ein

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen bauen die Verluste bis Donnerstagmittag aus. Das Coronavirus hat die Finanzmärkte weiterhin fest im Griff. Für Verunsicherung sorgen neben den insbesondere außerhalb Chinas steigenden Fallzahlen Meldungen wie die über eine Neuinfektion einer zuvor bereits als geheilt entlassenen Patienten in Japan oder über einen in den USA infizierten Mann, bei dem der Ansteckungsweg bislang nicht nachvollziehbar ist. In Japan werden alle Schulen geschlossen.

Der DAX verliert 2,1 Prozent auf 12.513 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 2,2 Prozent auf 3.499 Punkte nach unten. "Das, was wir an der Börse im Moment erleben, ist irgendwo zwischen Angst und Panik", sagt Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Er verweist allerdings auch darauf, dass die Notenbanken für eine zumindest temporäre Beruhigung an den Börsen sorgen könnten. "Die Spekulationen auf eine Zinssenkung sind bereits in vollem Gang", sagt er mit Blick auf die US-Notenbank.

Ungebremst abwärts geht es auch am Donnerstag mit den Hauptleidtragenden der Corona-Krise, Tourismus- und Fluglinienaktien. Easyjet fallen um 11,1 Prozent, Tui um 6,2 Prozent, Lufthansa um 7,1 Prozent, Air France-KLM um 8,9 Prozent und IAG um 8,4 Prozent.

Bayer-Dividende leicht unter den Erwartungen

Daneben steht die Berichtssaison im Blick. Im DAX hat Bayer Zahlen bekannt gegeben. Sie liegen im Rahmen der Erwartungen. Die Dividende bleibt bei 2,80 Euro, hier war etwas mehr erwartet worden. Am Markt steht aber vor allem das Warten auf einen möglichen Vergleich im Glyphosat-Streit in den USA im Blick. Der Kurs fällt um 2,6 Prozent.

Gute Zahlen haben der Zementhersteller Lafarge und der französische Handelskonzern Carrefour vorgelegt. Lafarge gewinnen 0,6 Prozent und Carrefour sogar 4,1 Prozent.

Die Aktien von WPP brechen dagegen um 14,1 Prozent ein. Die Zahlen der weltgrößten Werbeagenturholding sind enttäuschend ausgefallen, heißt es im Handel. "Die Konjunktur im Werbesektor kommt einfach nicht auf die Beine", sagt ein Händler. Dies belastet den Mediensektor, der mit einem Abschlag von 3,3 Prozent einer der größten Verlierer in Europa ist. Standard Chartered wiederum fallen nach schwachen Zahlen um 3,6 Prozent.

Im Versorgersektor kommen die Zahlen des französischen Energiekonzerns Engie an der Börse gut an, für die Aktie geht es um 4,5 Prozent nach oben. Die Analysten der Societe Generale stellen heraus, dass das EBITDA sowie der Nettogewinn oberhalb der Markterwartung ausgefallen sind. Drax gewinnen immerhin 2,5 Prozent. Der britische Versorger habe zwar keine guten Zahlen für 2019 vorgelegt, wolle jedoch seine Kohle-Kraftwerke schon deutlich früher vom Netz nehmen als geplant.

Zalando nach Zahlen sehr schwach

Zalando geben um 7,9 Prozent nach. Und das obgleich die Geschäftszahlen von der Citigroup als solide eingestuft werden. Die Unternehmensprognose für 2020 decke sich mit den Erwartungen. Das Partnerprogramm funktioniere auch weiterhin gut, wobei 40 Prozent der Aufträge durch Zalando erfüllt würden.

Für die Aktie von Qiagen geht es um 3,0 Prozent nach oben. Während viele Unternehmen unter dem Ausbruch des Coronavirus leiden, könnte Qiagen davon profitieren. Das Unternehmen hat einen Schnelltest zur Erkennung des Coronavirus entwickelt. Dabei geht darum, innerhalb einer Stunde festzustellen, ob es sich um den neuen Virus oder aber einen anderen Erreger handelt, der schwere Atemwegssyndrome zur Folge hat. Diese Test-Kits sind nun an vier Krankenhäuser in China verschickt worden.

Besser als erwartet sind die Zahlen von SMT Scharf ausgefallen. Die Aktien legen um 5 Prozent zu. Dies könne sich aber als einmaliger Kursgewinn erweisen, warnt ein Händler. SMT habe von Aufträgen für alte Motoren profitiert, die schon ab 2021 keine Zulassung in China mehr haben werden. Daher lasse sich das Umsatzplus nicht extrapolieren.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.499,28 -2,19 -78,40 -6,57

Stoxx-50 3.233,25 -2,13 -70,52 -4,99

DAX 12.513,46 -2,05 -261,42 -5,55

MDAX 26.575,20 -2,03 -551,69 -6,14

TecDAX 2.979,34 -2,11 -64,11 -1,18

SDAX 11.785,47 -2,11 -253,83 -5,81

FTSE 6.908,02 -1,91 -134,45 -6,63

CAC 5.563,96 -2,12 -120,58 -6,93

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,53 -0,02 -0,77

US-Zehnjahresrendite 1,29 -0,04 -1,39

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:23 Mi, 17:20 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0944 +0,57% 1,0915 1,0878 -2,4%

EUR/JPY 120,42 +0,21% 120,21 120,24 -1,2%

EUR/CHF 1,0628 -0,04% 1,0628 1,0629 -2,1%

EUR/GBP 0,8501 +0,80% 0,8445 0,8419 +0,4%

USD/JPY 110,03 -0,36% 110,14 110,53 +1,2%

GBP/USD 1,2874 -0,23% 1,2926 1,2921 -2,9%

USD/CNH (Offshore) 7,0105 -0,16% 7,0204 7,0281 +0,6%

Bitcoin

BTC/USD 8.785,01 +0,05% 8.782,26 8.814,01 +21,8%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 47,71 48,73 -2,1% -1,02 -21,0%

Brent/ICE 52,30 53,43 -2,1% -1,13 -19,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.648,44 1.640,95 +0,5% +7,49 +8,6%

Silber (Spot) 18,04 17,95 +0,5% +0,09 +1,1%

Platin (Spot) 917,60 914,25 +0,4% +3,35 -4,9%

Kupfer-Future 2,56 2,57 -0,5% -0,01 -8,5%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/ros

(END) Dow Jones Newswires

February 27, 2020 06:53 ET (11:53 GMT)

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