04.07.2016 16:47:50

MÄRKTE EUROPA/Börsen mit Rücksetzer - Gold glänzt

   Von Thomas Leppert

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Börsen in Europa starten leichter in die neue Woche. Nach der Erholungsrally in der Vorwoche, getragen vor allem von der Erwartung weiterer geldpolitischer Lockerungen durch die großen Notenbanken, geht es zu Wochenbeginn gemächlich zu. Der Terminkalender ist leer und die US-Börsen bleiben wegen des Unabhängigkeitstages geschlossen.

   Für Freude sorgt allerdings das Gold. Die Feinunze handelt erneut über der Marke von 1.350 Dollar. Nur in Folge des Brexit-Schocks notierte es dieses Jahr kurzfristig höher. Der Dax handelt bei 9.704 Punkten und damit 0,7 Prozent im Minus. Die Abgaben im Automobilsektor nach dem schwachem US-Absatz belasten. Der Euro-Stoxx-50 fällt 0,8 Prozent auf 2.861 Zähler.

   Schwache Konjunkturdaten sorgten am Vormittag für etwas Druck auf das britische Pfund. Nach einem Rückgang der Bautätigkeit in Großbritannien im Juni rutscht das Pfund bis auf rund 1,3220 Dollar ab, kann sich allerdings aktuell wieder auf 1,3273 Dollar erholen. Der Euro notiert kaum verändert bei 1,1130 Dollar. Außerhalb des Pfund und des Euro seien die Investoren weitaus weniger besorgt über die Auswirkungen des Brexit auf die Konjunktur, so Devisen-Stratege Adam Cole von RBC. Der "sichere Hafen" Yen verliere dagegen weiter an Boden.

LSE-Aktionäre stimmen Fusion mit der Deutschen Börse zu Wie erwartet haben die Aktionäre der London Stock Exchange (LSE) dem geplanten Zusammenschluss mit der Deutschen Börse grünes Licht erteilt. Fast 100 Prozent der Aktionäre stimmten für die Fusion. Wesentlich unklarer ist allerdings, ob die Aktionäre der Deutschen Börse dem Deal nach dem Brexit noch ihr Plazet geben werden. Die Aktionäre der Deutschen Börse können ihre Anteile bis zum 12. Juli andienen.

   Nach dem "Aus" der Briten hat sich das Kräfteverhältnis der beiden Börsenbetreiber zu Gunsten der Eschborner verschoben. Sollten die Briten tatsächlich aus der EU ausscheiden, könnten viele Banken ihren "EU-Pass" verlieren und damit die Möglichkeit, Dienstleistungen aus London heraus in die Eurozone anzubieten.

   Noch wichtiger ist ein sich abzeichnendes Veto der deutschen Aufsicht zu dem geplanten Sitz der Holding in London. Ein Börsensitz "außerhalb der EU" wird als nicht genehmigungsfähig angesehen. An den Aktienmärkten gilt der Deal daher als ausgepreist: Die Aktie der Deutschen Börse handelt etwa auf dem Niveau vor Ankündigung der Fusionspläne. Die Aktien der LSE notieren in London 1,6 Prozent leichter bei 2.483 Pence, Deutsche Börse verlieren 0,9 Prozent auf 72,52 Euro.

   Unter Druck stehen europaweit Bank-Aktien. Es belastet weiterhin die Sorge um die Kapitalausstattung der italienischen Institute. Die Europäische Zentralbank (EZB) will das italienische Geldhaus Monte dei Paschi zum Abbau seiner Verbindlichkeiten drängen. Das Portfolio ausfallgefährdeter Kredite solle auf Geheiß der Bankenaufseher bis 2018 auf 32,6 Milliarden Euro verringert werden, teilten die Italiener mit. Aktuell hat Monte dei Paschi hier Außenstände von 46,9 Milliarden Euro. Der Sektor notiert 1,6 Prozent im Minus. Banca MPS brechen um 10,5 Prozent ein. Intesa Sanpaolo und UniCredit fallen bis zu 3,8 Prozent.

Autohersteller verlieren US-Marktanteile Im Blick mit schlechten Nachrichten stehen die deutschen Automobilhersteller: Sie verlieren auf dem US-Markt weiter Marktanteile an japanische und US-Hersteller. "Bei Volkswagen hat sich der Absatzrückgang noch einmal beschleunigt", sagt ein Händler. Nach einem Minus von 9,7 Prozent im April und 17,2 Prozent im Mai waren es im Juni 21,8 Prozent weniger verkaufte Pkw. Der Abgasskandal schlage "voll durch".

   Auch bei BMW habe sich der Rückgang im Mai beschleunigt, lediglich die Marke Mercedes könne den Absatz stabil halten. Insgesamt hätten VW, Audi, BMW und Mercedes-Benz zusammen im Juni nur noch gut halb soviele Pkw abgesetzt wie Toyota, sagt ein anderer Händler. VW fallen um 2,6 Prozent, BMW um 2,0 Prozent und Daimler um 1,3 Prozent.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 2.863,74 -0,67 -19,32 -12,36 Stoxx-50 2.812,80 -0,46 -13,06 -9,27 DAX 9.714,53 -0,63 -61,59 -9,57 MDAX 19.904,00 -1,00 -201,23 -4,19 TecDAX 1.600,95 -1,21 -19,56 -12,55 SDAX 8.777,93 -1,16 -103,11 -3,52 FTSE 6.523,09 -0,83 -54,74 4,50 CAC 4.237,09 -0,86 -36,87 -8,63

Bund-Future 167,03 -4 7,71

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7.49 Uhr Fr, 17.29 Uhr % YTD EUR/USD 1,1138 -0,03% 1,1141 1,1145 +2,6% EUR/JPY 114,2922 -0,12% 114,4270 114,27 -21,4% EUR/CHF 1,0824 -0,16% 1,0841 1,0841 -0,5% EUR/GBP 0,8394 +0,13% 0,8380 1,1897 +14,0% USD/JPY 102,62 -0,09% 102,71 102,55 -12,6% GBP/USD 1,3269 -0,21% 1,3297 1,3258 -10,0%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 48,99 48,99 0% 0,00 +17,0% Brent/ICE 50,25 50,35 -0,2% -0,10 +17,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.351,48 1.342,03 +0,7% +9,45 +27,4% Silber (Spot) 20,47 19,76 +3,6% +0,71 +48,1% Platin (Spot) 1.064,30 1.060,25 +0,4% +4,05 +19,4% Kupfer-Future 2,22 2,22 0% 0 +3,0% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/thl/raz

   (END) Dow Jones Newswires

   July 04, 2016 10:17 ET (14:17 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 10 17 AM EDT 07-04-16

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