04.06.2015 13:24:47
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MÄRKTE EUROPA/Börsen nehmen Abwärtsbewegung wieder auf
Von Manuel Priego-Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Das Auf und Ab an Europas Börsen setzt sich an Donnerstag fort. Anhaltender Abgabedruck auf Bundesanleihen und ein weiter anziehender Euro drücken auf die Stimmung. Bei den Verhandlungen zwischen Griechenland und den Gläubigern steht eine Einigung derweil weiter aus. Das sich weiter drehende Übernahme-Karussell kann den Gesamtmarkt nicht stützen. Der Dax verliert 1,5 Prozent auf 11.244 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 1,6 Prozent auf 3.526 Punkte nach unten.
Am deutschen Rentenmarkt ist weiter kein Ende der Ausverkaufsstimmung in Sicht. Die Rendite von Bundesanleihen steigt um 5 Basispunkte auf ein neues Jahreshoch von 0,94 Prozent. EZB-Präsident Mario Draghi hatte am Mittwoch vor einer Phase der Volatilität an den Anleihemärkten gewarnt.
Die Analysten der Commerzbank sehen nun die Gefahr eines "perfekten Sturms" aufgrund der schneller als erwartet steigenden Inflation. Dies zeige Parallelen zum globalen Ausverkauf der Bond-Märkte im Jahr 2003. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen könnte nun schnell wieder auf 1 Prozent steigen.
Der Euro zieht bis Donnerstagmittag weiter an auf 1,1351 Dollar. Neben technischen Faktoren wie Shorteindeckungen stützen auch die steigenden Zinsen am Anleihemarkt. Dadurch verringert sich der Renditeabstand zum US-Markt, was den Euro relativ attraktiver macht.
Zum Thema Griechenland gibt es keine neuen Nachrichten. Das Gespräch zwischen Eurogruppen-Chef Dijsselbloem, dem griechischen Regierungschef Tsipras und EU-Kommissionspräsident Juncker hat in der Nacht keinen Durchbruch gebracht. Am Freitag wird eine Kredittranche an den IWF von rund 300 Millionen Euro fällig.
Die starke Volatilität an den Märkten liegt möglicherweise auch an "Fronleichnam". Die ausdünnenden Umsätze führen dazu, dass die Kursausschläge höher ausfallen. Mit dem Feiertag in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen fallen die für deutsche Aktien relevanten Bundesländer aus. In Österreich ist die Börse ganz geschlossen.
Spekulationen um ein Gegengebot von BASF für Syngenta lassen die Aktie des DAX-Unternehmens um 1,9 Prozent fallen. Für Syngenta in der Schweiz geht es umgekehrt um 2,5 Prozent nach oben. BASF denke über ein Gebot nach, so Reuters mit Verweis auf Kreise. Dies "erhöht die Wahrscheinlichkeit für einen Bieterkrieg", kommentieren die Analysten von Vontobel dazu und erhöhen Syngenta sogleich auf "Kaufen".
Monsanto bietet 45 Milliarden Dollar für den schweizerischen Agrochemie-Konzern. Für BASF wäre dies kein kleiner Fisch: Schließlich beträgt die Marktkapitalisierung nur rund 77 Milliarden Euro.
Einziger Kursgewinner im DAX sind Deutsche Telekom mit einem Plus von 1,4 Prozent. Hier stützen angebliche Fusionsverhandlungen zwischen T-Mobile US und dem US-Satelliten-TV-Anbieter Dish Network. Sollten sich beide Unternehmen handelseinig werden, würde der US-Telekom-Branche eine Mega-Fusion ins Haus stehen: T-Mobile bringt es gegenwärtig auf eine Marktkapitalisierung von rund 31 Milliarden US-Dollar, Dish auf 33 Milliarden Dollar.
Am Mittwochabend hat die Deutsche Börse Index-Änderungen bekannt gegeben. BB Biotech fallen wegen der TecDAX-Entnahme um 2,4 Prozent. Zalando werden in den MDAX aufgenommen und steigen um 1,7 Prozent. Reifenhändler Delticom fallen aus dem SDAX und verlieren 0,6 Prozent.
=== INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.526,28 -1,61% Stoxx-50 3.350,26 -1,59% DAX 11.243,53 -1,54% FTSE 6.855,33 -1,37% CAC 4.940,99 -1,85% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 150,55% -11DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.23 Uhr Mi, 17.12 Uhr EUR/USD 1,1351 0,77% 1,1264 1,1269 EUR/JPY 140,84 0,56% 140,06 139,96 EUR/CHF 1,0563 0,39% 1,0522 1,0538 USD/JPY 124,11 -0,21% 124,37 124,17 GBP/USD 1,5415 0,62% 1,5320 1,5330 === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com
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June 04, 2015 06:54 ET (10:54 GMT)
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Delticom AG | 2,06 | -0,96% |
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Deutsche Telekom AG (Spons. ADRS) | 34,00 | 0,59% |
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