15.05.2015 12:47:48

MÄRKTE EUROPA/Börsen weiter aufwärts - Optionsverfall stützt

   Von Herbert Rude

   FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten ziehen die Kurse am Freitagmittag weiter an. Der Euro-Stoxx-50 steigt um ein halbes Prozent auf 3.619 Punkte, und der Dax legt nach der Vortagesrally um 0,4 Prozent auf 11.601 Punkte zu. "Der Verfall an den Terminbörsen stützt die Kurse", sagt ein Händler. Um 13 Uhr verfallen Optionen auf den DAX, am Abend Optionen auf die Einzelaktien. Mit Blick auf die offenen Positionen hatten Marktteilnehmer im VOrfeld einen Anstieg in den Bereich um 11.600 Punkte beim DAX erwartet.

   Nach dem Verfall der DAX-Optionen könnten die Karten neu gemischt werden, heißt es am Markt. Sollten die US-Indizes am Nachmittag ihren Rekordkurs mit neuen Höchstständen wiederaufnehmen, könnte sich auch die Stimmung in Europa durchgreifend verbessern. Am Nachmittag dürften wieder US-Konjunkturdaten für Impulse sorgen, die wie üblich mit Blick auf die mögliche Zinsentwicklung interpretiert werden. Beim Empire State Manufacturing Index für Mai wird mit einem leichten Anstieg gerechnet, bei der US-Industrieproduktion dagegen mit einer Stagnation. Auch der Index der Verbraucherstimmung der Uni Michigan für Mai wird kaum verändert erwartet.

   Gestützt wird die Stimmung an den Börsen vom Umfeld wie dem sinkenden Euro. Er kommt von den Donnerstaghochs über 1,1420 zurück und steht bei 1,1350 Dollar. "Wir haben momentan eine hohe Abhängigkeit der Entwicklung im Euro zum Aktienmarkt", so ein Händler. Dies sei unter anderem darin begründet, dass ausländische Investoren beim Kauf europäischer Assets den Euro verkauften, um das Währungsrisiko gering zu halten.

   Am Rentenmarkt sinken die Renditen nach den jüngsten kräftigen Anstiegen weiter. Der Bund-Futures hatte am Vortag rund die Hälfte seiner Vortagesverluste wieder wettgemacht und legt auch am Freitag zu. Händler hoffen, dass der jüngste Verkaufsdruck auf die Rentenpapiere ausläuft. Hintergrund ist das Ende einer sehr regen Auktionswoche in den USA aber auch in Europa. Das hohe Angebot an Zinspapieren hatte - neben ihrer vermeintlichen Überbewertung - für Druck auf die Kurse gesorgt. Bei der Auktion 30-jähriger Anleihen stieg die Rendite am Donnerstag auf 3,044 Prozent und damit das höchste Niveau seit November 2014.

   Anleihe-Strategen weisen darauf hin, dass Investoren aus dem Ausland gut die Hälfte der Emission gekauft hätten, dies sei der höchste Anteil seit Februar 2006. Dies erkläre, wohin Anleiheanleger nach ihrem Rückzug aus Bundesanleihen gegangen seien. Die deutsche Zehnjahresrendite sinkt von 0,70 auf knapp 0,66 Prozent.

   Was die zehnjährige Bundesanleihe angehe, sei der jüngste drastische Anstieg der Rendite wohl bei 0,785 Prozent beendet worden, heißt es bei Morgan Stanley. Daher dürfte die Erholung des Euro zum Dollar vermutlich in den letzen Zügen liegen und bei 1,15 bis 1,1550 Dollar an ihre Grenzen stoßen.

   Auf der Aktienseite haben die Schweizer und österreichische Börse Nachholbedarf, nachdem sie am Donnerstag wegen des Feiertages geschlossen waren. In der Schweiz geht es mit 1,3 Prozent Plus am stärksten in Europa nach oben, in Wien steigen die Kurse um 1,2 Prozent.

   Bei den Stahlwerten geht die Rally weiter. Die Strafzölle der EU gegen Dumping-Importe sorge weiter für gute Stimmung, sagt ein Händler. Wegen Dumpingvorwürfen hat die EU-Kommission Elektrostahlprodukte aus mehreren Ländern mit vorläufigen Strafzöllen belegt. Bei ArcelorMittal treibt dies die Aktie um weitere 2,9 Prozent an, Klöckner & CO ziehen um 3,5 Prozent an. voestalpine steigen um weitere 4,0 Prozent, ebenso Outokumpu.

   Positiv für die Telekombranche stufen Händler Berichte ein, wonach die Roaming-Gebühren in der EU bestehen bleiben sollen. Das berichtet die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf ein Geheimpapier aus dem Europäischen Rat. Ursprünglich sollten sie per Gesetz bis Juli 2016 ersatzlos abgeschafft werden. Profitieren könnten davon vor allem Aktien von Telekomunternehmen aus tourismusstarken Ländern, wie Telekom Austria und Telecom Italia, heißt es. Telecom Italia ziehen um 1,2 Prozent an, Telekom Austria lediglich um 0,1 Prozent.

   UBS steigen um 0,9 Prozent, obwohl der Bank nun doch eine Strafzahlung in den USA drohen soll. Das US-Justizministerium will einen Deal mit der Bank offenbar platzen lassen. Die UBS hatte gehofft, dass das Ministerium über mutmaßliche Verstöße hinwegsieht, da die UBS bei der Aufklärung aktiv mitgeholfen hatte. Allerdings steht laut informierten Personen eine Geldstrafe in Höhe von lediglich rund 200 Millionen US-Dollar im Raum, was im Vergleich zu bereits gesehenen Milliardenstrafen im Bankensektor moderat klingt.

   Stabilus im SDAX springen nach sehr guten Quartalszahlen um 8,4 Prozent an. Der Hersteller von Gasfedern und Dämpfern hat beim bereinigten Ergebnis die Erwartung um rund 10 Prozent übertroffen.

INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.624,68 +0,62% Stoxx-50 3.456,35 +0,62% DAX 11.619,82 +0,52% FTSE 7.009,04 +0,52% CAC 5.065,43 +0,72% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 153,59 +70

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 9.05 Uhr Do, 17.53 Uhr EUR/USD 1,1357 -0,48% 1,1412 1,1360 EUR/JPY 136,01 -0,20% 136,28 135,44 EUR/CHF 1,0430 0,21% 1,0408 1,0396 USD/JPY 119,77 0,30% 119,42 119,25 GBP/USD 1,5734 -0,29% 1,5779 1,5755 === Kontakt zum Autor: herbert.rude@wsj.com DJG/hru/gos (END) Dow Jones Newswires

   May 15, 2015 06:17 ET (10:17 GMT)

   Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 06 17 AM EDT 05-15-15

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Klöckner & Co (KlöCo) 4,53 -1,31% Klöckner & Co (KlöCo)
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Telecom Italia S.p.A. (Risp.) 0,31 0,03% Telecom Italia S.p.A. (Risp.)
Telekom Austria AG 7,79 0,65% Telekom Austria AG
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