04.01.2023 15:58:40
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MÄRKTE EUROPA/Entspannungsrally dank Inflation und Energie
FRANKFURT (Dow Jones)--Sehr fest zeigen sich Europas Aktienmärkte auch am Mittwochnachmittag. Die Rally seit Jahresanfang beschleunigt sich sogar noch weiter. Das frische Anlagekapital, das zum neuen Jahr an die Börsen strömt, trifft nun auch noch auf gute Nachrichten. Denn zu den zumeist nach oben revidierten Einkaufsmanager-Indizes in Europa gesellt sich eine zunehmende Entspannung an der internationalen Inflationsfront. Der DAX steigt um 2 Prozent auf 14.470 Punkte, der Euro-Stoxx-50 legt sogar um 2,3 Prozent auf 3.971 Zähler zu.
Entspannung von Energie- und Inflationsseite
Gesucht sind fast alle Branchen, nur Rohstoff und Öl- und Gaswerte geben deutlich nach. Sie leiden unter fallenden Energiepreisen, die für den Rest des Marktes aber als klarer Kurstreiber wirken.
Auch die Reihe besserer Inflationsdaten setzt sich fort: Nach den Daten aus Deutschland vom Vortag machen nun auch die Daten aus Frankreich Hoffnung. So gingen die französischen HVPI-Verbraucherpreise (CPI) auf einen Jahresanstieg von 6,7 Prozent nach 7,1 Prozent im Vormonat zurück.
Gleichzeitig gaben auch die Importpreise nach Deutschland dank fallender Energiekosten überraschend deutlich nach: Der Preisanstieg zum Vorjahr lag bei 14,5 Prozent im November, im Monat davor waren sie noch um 23,5 Prozent nach oben geschossen.
Nun hofft der Markt auf Freitag, wenn das Euroraum-CPI veröffentlicht wird. Volkswirte erwarten einen Rückgang der Inflation auf 9,7 (10,1) Prozent. "Der Markt hofft aber schon auf deutlich geringere Zahlen", sagt ein Händler. Denn nun hoffe man auf eine weniger aggressive Geldpolitik der EZB.
Passend dazu sagte auch US-Notenbank-Mitglied Neel Kashkari, die Anzeichen für das Überwinden der Inflationsspitze hätten sich verstärkt. Am Abend wird daher genau auf das Fed-Protokoll der Dezember-Sitzung geblickt.
Warmes Wetter drückt auf Energiesektor
Leidtragende der guten Laune um Inflation und Energiekosten sind die Öl- und Gaswerte. Der Sektor stellt mit 2,8 Prozent Minus das Schlusslicht in Europa. Einzelwerte wie BP, OMV, Shell oder Totalenergies handeln bis zu 3,7 Prozent im Minus. Nachdem der Sektor im Vorjahr zu den Gewinnern an der Börse gehörte und viele Investoren diesen nun höher gewichtet haben, könnte die Gewichtung nun gesenkt werden. In den USA waren die Gaspreise am Dienstag auf das niedrigste Niveau seit elf Monate gefallen. Von den Analysten der Bank of America heißt es dazu: "Der warme Winter rettet den Gas-Konsumenten".
Tech- und Finanzwerte kräftig gesucht
Kräftig gesucht sind europaweit die Tech-Werte. Sie profitieren mit am stärksten von der Aussicht auf ein baldiges Ende der Zinserhöhungen. Der Sektor-Index in Europa legt um 3 Prozent zu. Im DAX steigen Infineon um 4,3 Prozent. Auch lange vernachlässigte Konsumwerte profitieren von der Aussicht auf ein Ende der Inflationsspirale, so steigen Adidas um 5,1 Prozent und Zalando um 3,2 Prozent. Bei BASF geht es 3,6 Prozent höher, da sinkende Inflationsraten den Margendruck von dem Chemieriesen nehmen würden.
Auch Merck legen um 3,4 Prozent zu. Hier stützt die Aufnahme auf die Europe-1-Empfehlungsliste von JP Morgan, heißt es im Handel. Weiter gesucht sind auch Finanzwerte, vor allem Versicherer profitieren von dem besseren Umfeld für ihre Bond-Anlagen. Für Munich Re geht es 3,9 Prozent nach oben, für Allianz um 2,8 Prozent.
Selbst für Immobilientitel wie Vonovia geht es 4,7 Prozent höher. Den Sektor treibt die Aussicht, dass sich die Finanzierungsbedingungen durch steigende Zinsen nicht noch weiter verschärfen werden. Auch TAG Immobilien legen 5,6 Prozent zu.
Bei den Banken sind Deutsche Bank mit 4,7 Prozent und Commerzbank mit 3,5 Prozent Plus kräftig gesucht.
Bei RWE geht indes der Abwärtstrend mit 3,2 Prozent Minus weiter. Händler vermuten hier fallende Strompreise als Hintergrund. Verlierer im MDAX sind Wacker Chemie mit 5,6 Prozent Minus. Sie leiden unter Berichten über fallende Preise für Polysilizium.
Unter Druck stehen auch die Aktien der Containerschiffer nach einem Einbruch bei den Frachtraten. Hapag-Lloyd notieren 5 Prozent im Minus.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.973,06 +2,3% 90,77 +4,7%
Stoxx-50 3.777,97 +1,3% 47,02 +3,5%
DAX 14.474,71 +2,1% 293,04 +4,0%
MDAX 26.465,05 +2,1% 547,48 +5,4%
TecDAX 2.997,57 +1,9% 54,97 +2,6%
SDAX 12.398,38 +1,5% 179,55 +4,0%
FTSE 7.574,40 +0,3% 20,31 +1,4%
CAC 6.777,83 +2,3% 153,94 +4,7%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 2,27 -0,11 -0,30
US-Zehnjahresrendite 3,67 -0,07 -0,21
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:55 Uhr Di, 17:29 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0625 +0,7% 1,0599 1,0549 -0,7%
EUR/JPY 139,16 +0,7% 137,98 137,99 -0,9%
EUR/CHF 0,9857 -0,2% 0,9841 1,0667 -0,4%
EUR/GBP 0,8801 -0,1% 0,8808 0,8805 -0,6%
USD/JPY 131,03 +0,0% 130,17 130,84 -0,1%
GBP/USD 1,2070 +0,9% 1,2034 1,1981 -0,2%
USD/CNH (Offshore) 6,8972 -0,4% 6,8937 6,9229 -0,4%
Bitcoin
BTC/USD 16.814,88 +0,9% 16.862,73 16.624,60 +1,3%
ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 73,93 76,93 -3,9% -3,00 -7,9%
Brent/ICE 79,19 82,10 -3,5% -2,91 -7,9%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 66,51 72,31 -8,0% -5,80 -2,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.858,04 1.840,55 +1,0% +17,49 +1,9%
Silber (Spot) 24,25 24,08 +0,7% +0,17 +1,2%
Platin (Spot) 1.084,45 1.085,50 -0,1% -1,05 +1,5%
Kupfer-Future 3,74 3,77 -0,6% -0,02 -1,8%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mod/raz
(END) Dow Jones Newswires
January 04, 2023 09:58 ET (14:58 GMT)
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