10.07.2024 16:02:42
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MÄRKTE EUROPA/Freundlich - Gewinner von Zinssenkungen gesucht
FRANKFURT (Dow Jones)--Weiter freundlich zeigen sich die Aktienmärkte in Europa am Mittwochnachmittag. Fast alle Branchen notieren im Plus, angeführt von einer kräftigen Erholung der zinsempfindlichen Immobilienwerte. Gesucht sind auch Reiseaktien und defensive Versorger- und Telekomaktien. Der DAX steigt um 0,8 Prozent auf 18.383 Zähler, der Euro-Stoxx-50 liegt 0,9 Prozent höher bei 4.946 Punkten.
Die Zuversicht geht vor allem von der Zinsseite aus, Europas Anleihen legen deutlich zu. Besonders wichtig dabei ist, dass Frankreichs Aktien und Anleihen die Sorgen nach dem Linksrutsch bei der Wahl abschütteln. Auch der CAC-40 in Paris steigt um 0,7 Prozent, Bankentitel wie Societe Generale und BNP sogar bis zu 1,1 Prozent.
Die Rede von US-Notenbankchef Powell am Vorabend interpretieren die Märkte positiv als Chance auf baldige Zinserleichterungen. In Europa rechnet derweil kaum jemand mit einer EZB-Senkung auf der Sitzung in acht Tagen. Laut der aktuellen ZEW-Umfrage baut die Mehrheit der Marktteilnehmer aber auf den September als Termin für Zinsenkungen. Danach geht die Mehrheit von Zinssenkungen auf jeder zweiten EZB-Sitzung aus.
Zinsgewinner und Verliereraktien gesucht
Kräftig gesucht sind vor allem in den Vortagen abgestrafte Aktien. So legt der Immobilien-Sektor zu, sein europaweiter Index steht mit plus 2,4 Prozent vorn auf der Gewinnerliste. Im DAX steigen Vonovia um 4,3 Prozent, bei TAG und Aroundtown geht es 6 Prozent höher, bei LEG um 4 Prozent.
Bei Delivery Hero geht es sogar um 12 Prozent und Hellofresh um 8 Prozent nach oben. Bei Hellofresh hat die Citi ihr Buy bekräftigt, bei Delivery hat Morgan Stanley das Kursziel zwar gesenkt, allerdings noch weit über dem aktuellen Kurs belassen.
Autowerte mit Porsche und VW im Fokus
Kursgewinne zeigen die meisten Autoaktien: Porsche AG führen die DAX-Gewinner mit 4 Prozent Plus an. Ihr Pre-Close-Call am Vortag ist gut angekommen. VW geben 0,1 Prozent nach. Der Konzern hat seine Prognosen zwar leicht gesenkt, der Markt sieht dies aber eher als Anpassung an die Markterwartungen wegen der Kosten der Umstrukturierung für Audi in Brüssel. Eine Schließung des Werkes ist nicht ausgeschlossen.
Bei der Tochter MAN Gasturbinen ist es sogar so weit: Nach dem gescheiterten Verkauf an einen chinesischen Rüstungszulieferer machen die Wolfsburger die Firma ohne weitere Verkäufersuche dicht. Bei den Absatzzahlen für das zweite Quartal meldete die Marke VW ein Minus von 5,2 Prozent zum Vorjahr. BMW legen um 2,4 Prozent und Mercedes-Benz um 1,3 Prozent zu. Auch hier treibt die Hoffnung auf sinkende Zinsen wegen günstigerer Autofinanzierungen. Dazu hat Mercedes-Benz ordentliche Absatzzahlen vorgelegt.
Rüstung läuft rund
Eitel Sonnenschein herrscht derweil in der Rüstungsbranche. So legte der norwegische Marine- und Rüstungskonzern Kongsberg sehr starke Geschäftszahlen vor. Die Aktie zählt mit knapp 11 Prozent Plus zur Spitze der Gewinner in Europa. Der Umsatz sprang hier um 21 Prozent, der Ordereingang im Rüstungsbereich verdoppelte sich fast zum Vorjahr. Kongsberg stellt unter anderem Luftverteidigungssysteme und die Joint Strike Missile (JSM) für den F35-Jet der US-Luftwaffe her.
Auch Hensoldt springen danach um 4,7 Prozent nach oben, Leonardo um 2,2 Prozent und Renk um 2,3 Prozent. Rheinmetall und Thales tendieren mit leichtem Aufschlag.
Hapag-Lloyd gewinnen 6,1 Prozent. Die Reederei hat ihre Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr angehoben. Auch Konkurrent Moeller-Maersk profitiert davon und legt 1,6 Prozent zu.
Bei Kion steckt der Markt eine Sonderabschreibung locker weg, die Aktien geben nur 0,2 Prozent nach. Ohne diese wären alle operativen Erwartungen des Marktes erfüllt worden.
Bei Evotec geht es 3,1 Prozent höher. Das Biotechnologie-Unternehmen und der US-Pharmariese Pfizer arbeiten künftig in der Wirkstoffforschung zusammen. Evotec wird Forschungszahlungen erhalten und hat Anspruch auf mögliche Meilenstein- und Lizenzzahlungen.
Ionos steigen mit einer Kaufempfehlung durch Goldman Sachs um 4,1 Prozent auf ein neues Allzeithoch. Damit unterstreichen sie auch die Ambitionen auf einen Aufstieg in den TecDAX im September. Bei Südzucker geht es indes 3 Prozent tiefer. Der Zuckerkonzern hat zwar den Ausblick bestätigt, erwartet aber ein schwaches Quartal.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 4.945,87 +0,9% 42,25 +9,4%
Stoxx-50 4.500,95 +0,6% 27,66 +10,0%
DAX 18.383,02 +0,8% 146,83 +9,7%
MDAX 25.576,24 +1,3% 324,06 -5,8%
TecDAX 3.358,68 +1,0% 33,54 +0,6%
SDAX 14.422,00 +0,7% 98,36 +3,3%
FTSE 8.180,63 +0,5% 40,82 +5,3%
CAC 7.563,77 +0,7% 55,11 +0,3%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 2,51 -0,05 -0,06
US-Zehnjahresrendite 4,29 -0,01 +0,41
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:25 Di, 17:23 % YTD
EUR/USD 1,0822 +0,1% 1,0819 1,0810 -2,0%
EUR/JPY 174,92 +0,3% 174,65 174,54 +12,4%
EUR/CHF 0,9736 +0,3% 0,9707 0,9709 +4,9%
EUR/GBP 0,8437 -0,2% 0,8456 0,8453 -2,7%
USD/JPY 161,64 +0,2% 161,42 161,47 +14,7%
GBP/USD 1,2827 +0,3% 1,2795 1,2788 +0,8%
USD/CNH (Offshore) 7,2918 +0,0% 7,2928 7,2928 +2,4%
Bitcoin
BTC/USD 57.801,35 -0,0% 59.013,86 57.243,96 +32,7%
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 81,38 81,41 -0,0% -0,03 +13,5%
Brent/ICE 84,37 84,66 -0,3% -0,29 +11,2%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 31,025 31,10 -0,2% -0,07 -3,3%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 2.384,18 2.364,12 +0,8% +20,06 +15,6%
Silber (Spot) 31,08 30,80 +0,9% +0,28 +30,7%
Platin (Spot) 996,29 988,45 +0,8% +7,84 +0,4%
Kupfer-Future 4,61 4,57 +0,9% +0,04 +17,1%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjoness.com
DJG/mod/flf
(END) Dow Jones Newswires
July 10, 2024 10:03 ET (14:03 GMT)
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