21.06.2023 13:23:40

MÄRKTE EUROPA/Indizes kaum verändert - Sorgen um Konjunktur

FRANKFURT (Dow Jones)--Mit leichten Abgaben zeigen sich Europas Aktienmärkte am Mittwochmittag. Der DAX gibt 0,1 Prozent auf 16.094 Punkte ab, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,1 Prozent auf 4.339 Punkte nach unten. Dem Markt fehlen klare Impulse. Vor allem der Schreck seit der Gewinnwarnung von Lanxess sitzt der Chemie-Branche noch in den Knochen. Ohne die marktschweren Titel fällt es den Aktienindizes schwer, zu steigen. Dazu belastet ein düsterer Konjunkturausblick für Deutschland vom Ifo-Institut. Die Autowerte können sich dem nur dank guter Absatzzahlen entziehen.

US-Zinsen mit Powell-Rede im Fokus

Im Blick steht auch die US-Geldpolitik mit der halbjährlichen Anhörung von US-Notenbank-Chef Jerome Powell vor einem Ausschuss des Repräsentantenhauses. Dazu kommen höhere Inflationsdaten aus Großbritannien im Vorfeld der Sitzung der Bank of England (BoE). Sie dürfte am Donnerstag die Leitzinsen weiter anheben.

Bei der Powell-Rede setzen Anleger darauf, die Bestätigung dafür zu erhalten, dass die US-Notenbank mit der eingelegten Pause in der vergangenen Woche auf einen lockeren geldpolitischen Kurs einschwenkt, meint CMC-Stratege Jochen Stanzl. Nach einer weiteren Anhebung im Juli könnte trotz der Anhebung der Prognose des Zinsgipfels um 50 Basispunkte Schluss sein. "Das Pendel der Inflation schwang aus dem Gefahrenbereich eines zu hohen Preisdrucks zurück auf ein Niveau, das man eher als Wohlfühlbereich bezeichnen könnte", so der Experte.

ifo sieht noch schwärzer für Deutschland

Noch schwärzer für die deutsche Konjunktur sieht das Ifo-Institut in der neuesten Wirtschaftsprognose. Sie senken ihre Erwartungen für 2023 und 2024 weiter ab. Entsprechend stehen konjunkturnahe Titel wie die Chemie-Industrie unter Druck. Statt wie bisher nur mit einem leichten Abschwung von 0,1 Prozent rechnet Ifo nun mit einem Minus im deutschen Bruttoinlandsprodukt (BIP) in diesem Jahr von 0,4 Prozent. Der private Konsum dürfte wegen der hohen Inflation sogar um 1,7 Prozent fallen.

Chemietitel werden weiter verkauft

Chemietitel liegen mit wenigen Ausnahmen weiter auf der Verliererseite. Allerdings nimmt der Druck ab. "Zwar sind Nachbeben noch möglich, nun dürften aber viele Risiken eingearbeitet sein", meint ein Marktteilnehmer. Der Stoxx-Chemie-Index gibt um 0,4 Prozent nach. Noch schwächer im Markt liegt der ebenfalls stark konjunkturabhängige Subindex der Rohstoffaktien mit einem Abschkag von 1,7 Prozent.

BASF fallen um 1,2 Prozent, Lanxess um weitere 1,9 Prozent. Nur Covestro steigen um 1,3 Prozent, nachdem sie am Dienstag mit Übernahmespekulationen um fast 13 Prozent zuegelegt hatten.

Die Serie von Gewinnwarnungen setzt sich fort. Mayr-Melnhof (-3,8%) hat wegen schwacher Absatzentwicklung die Prognose gesenkt. Das Unternehmen erwartet nun für das 1. Halbjahr 2023 ein operatives Ergebnis in einer Bandbreite von 90 bis 110 Millionen Euro nach 285 Millionen im Vorjahr. Die Analysten von Jefferies sprechen von einem historischen Volumenrückgang in Europa wegen hoher Lagerbestände und einer schwachen Konsumnachfrage.

Autowerte stellen mit 0,2 Prozent Plus im Sektor einen der Hauptgewinner. Hier treiben starke Zulassungszahlen aus Europa. Der Branchenverband Acea berichtet, der Automarkt in Europa habe im Mai weiter an Fahr gewonnen. Die Pkw-Neuzulassungen stiegen um 18,2 Prozent auf rund 1,12 Millionen Autos. Die Volkswagen-Gruppe legte mit 20,2 Prozent stärker als der Markt zu, BMW sogar um 24,8 Prozent. Die Aktien von VW und BMW steigen um bis zu 0,6 Prozent. Dazu gibt es einen Bericht, wonach China umfangreiche Steuererleichterungen für E-Autos plane.

Ein nachbörslicher Schwächeanfall von Fedex (-3,1%) schickt den Kurs der Deutschen Post um 3,0 Prozent nach unten. Der US-Konkurrent hat im vergangenen Geschäftsquartal einen Umsatzeinbruch um 10 Prozent erlitten. Eine schnelle Erholung erwartet Fedex nicht, das Unternehmen verweist auf die Inflation, höhere Zinsen und eine Verlangsamung des Welthandels.

Die Begebung einer Wandelanleihe drückt stark auf den Kurs von SGL Carbon (-8,4%). "Anleger dürften die Aktie verkaufen und dafür den Convertible ins Depot nehmen", so ein Marktteilnehmer. Nach einer Anhebung auf "Buy" von "Neutral" durch die UBS gewinnen Adidas 2,8 Prozent und sind Spitzenreiter im DAX.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.338,51 -0,1% -4,63 +14,4%

Stoxx-50 3.977,77 -0,1% -5,31 +8,9%

DAX 16.093,61 -0,1% -17,71 +15,6%

MDAX 26.651,22 -0,3% -67,95 +6,1%

TecDAX 3.167,90 -0,1% -2,56 +8,5%

SDAX 13.387,56 -0,1% -16,50 +12,3%

FTSE 7.560,74 -0,1% -8,57 +1,6%

CAC 7.274,11 -0,3% -20,06 +12,4%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,41 +0,01 -0,16

US-Zehnjahresrendite 3,74 +0,02 -0,14

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:22 Di, 17:14 % YTD

EUR/USD 1,0918 -0,0% 1,0911 1,0908 +2,0%

EUR/JPY 154,81 +0,3% 154,67 154,12 +10,3%

EUR/CHF 0,9799 -0,0% 0,9804 0,9801 -1,0%

EUR/GBP 0,8591 +0,4% 0,8552 0,8560 -2,9%

USD/JPY 141,78 +0,3% 141,94 141,27 +8,1%

GBP/USD 1,2709 -0,4% 1,2764 1,2744 +5,1%

USD/CNH (Offshore) 7,1885 +0,1% 7,1984 7,1842 +3,8%

Bitcoin

BTC/USD 28.856,69 +2,5% 28.801,16 26.759,85 +73,8%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 71,15 71,19 -0,0% -0,01 -10,3%

Brent/ICE 75,84 75,90 -0,1% -0,06 -9,4%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 38,46 38,71 -0,7% -0,25 -53,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.934,41 1.936,36 -0,1% -1,87 +6,1%

Silber (Spot) 23,06 23,23 -0,7% -0,17 -3,8%

Platin (Spot) 956,05 967,50 -1,2% -11,45 -10,5%

Kupfer-Future 3,86 3,88 -0,5% -0,02 +1,2%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mod/ros

(END) Dow Jones Newswires

June 21, 2023 07:24 ET (11:24 GMT)

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DHL Group (ex Deutsche Post) 36,51 -0,14% DHL Group (ex Deutsche Post)
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