20.06.2016 18:45:57

MÄRKTE EUROPA/Investoren setzen auf eine EU mit den Briten

   Von Thomas Leppert

   FRANKFURT (Dow Jones)--Mit einer Erholungsrally haben die Aktienmärkte in Europa die neue Woche eingeläutet. Das alles beherrschende Thema an den Finanzmärkten blieb dabei das am Donnerstag stattfindende Referendum über den EU-Verbleib oder -Austritt Großbritanniens. Schon seit Tagen bestimmen die Umfragen über den Wahlausgang die Richtung an der Börse. Nun hat sich die Stimmung wieder in Richtung eines britischen Verbleibs in der EU gedreht, was den Kursen am Montag zu einem Höhenflug verhalf. Laut zwei neuen Umfragen vom Wochenende haben die EU-Befürworter in Großbritannien erneut zugelegt.

   Der Dax sprang um 3,4 Prozent auf 9.962 Punkte nach oben, im Tageshoch scheiterte er mit 9.997 nur knapp an der 10.000er Marke. Der Euro-Stoxx-50 zog um 3,3 Prozent an auf 2.943. Der Londoner FTSE-100 erholte sich um 3,0 Prozent; das war das größte Tagesplus seit Mitte Februar. Die Wettbüros taxieren die Wahrscheinlichkeit eines "Brexits" auf nur noch 30 Prozent nach zuletzt 40 Prozent in den vergangenen Tagen. Sollte das Pendel allerdings in die andere Richtung ausschlagen, wären die Aufschläge an der Börse auch schnell wieder Makulatur.

   "An Europas Börsen hilft die starke Erholung der Finanzwerte", sagte Conall Mac Coille von Davy Research, mit Blick auf das Sektorplus von durchschnittlich 4,5 Prozent. Vor allem die Kurse britischer Bankentitel schnellten nach oben. Royal Bank of Scotland stiegen um 8,4 Prozent, Barclays um 6,7 Prozent und Lloyds Banking um 7,6 Prozent. Die britischen Geldhäuser gelten als Verlierer im Falle eines britischen Austritts aus der Europäischen Union. Entsprechend groß war unter Anlegern hier die Erleichterung.

Pfund und Euro steigen - sichere Assets werden verkauft Gestützt von den neuen Umfragen wertete das Pfund zum US-Dollar auf ein Dreiwochenhoch auf und zog auch zum Euro deutlich an. Auch der Euro profitierte von den jüngsten Umfragen in Großbritannien und legte zum Greenback ebenfalls zu - er stieg in der Spitze auf 1,1382 Dollar. Am Abend handelte das Währungspaar wieder bei 1,1320. Dagegen gab die Feinunze Gold als Krisenindikator um 1,0 Prozent nach und lag mit 1.285 wieder klarer unter der Marke von 1.300 Dollar.

   Bundesanleihen als sichere Anlagehäfen gaben nach. Die Rendite zehnjähriger Papiere, die in der vergangenen Woche erstmals in ihrer Geschichte unter null gefallen war, stieg auf 0,06 Prozent nach 0,016 Prozent am Freitag.

   "Nichtsdestoweniger wird die Unsicherheit bis zur Bekanntgabe des endgültigen Ergebnisses aus Großbritannien anhalten", mahnte Dirk Gojny von der National-Bank mit Blick auf die neuen Umfragen. Diese verdeutlichten, dass sich eine große Zahl der Briten noch immer nicht entschieden habe, wie sie abstimmen werden. "Schnelle Stimmungsumschwünge sind wahrscheinlich", sagte der Rentenanalyst.

   An Europas Aktienmärkten waren vor allem die als risikoreich geltenden Titel und Sektoren gesucht. Dazu zählte neben den Finanz- und Rohstoffaktien auch der Automobilsektor, der um 4,5 Prozent stieg. In diesem wiederum legen VW mit einem Plus von 5,1 Prozent überdurchschnittlich zu, nachdem JP Morgan die VW-Aktie auf "Übergewichten" erhöht hatte. Dass die Staatsanwaltschaft Braunschweig nunmehr ein weiteres Verfahren gegen den ehemaligen VW-Chef Winterkorn und ein weiteres, namentlich nicht genanntes, ehemaliges Vorstandsmitglied eingeleitet hat, holte die Aktie am Nachmittag nur geringfügig von ihren Tageshochs zurück. Den Spitzenreiter im DAX stellten die Aktien der Deutschen Bank, deren Kurs sich um 5,9 Prozent erholte.

Adidas zur EM der Champion adidas stiegen zum Wochenstart auf ein Allzeithoch. Der Ausrüstervertrag von Adidas mit dem Deutschen Fußballbund (DFB) wird im Handel als leicht positiv bewertet. Der Sportartikelhersteller konnte sich gegen Nike durchsetzen. Laut FAZ zahlt Adidas jährlich rund 50 Millionen Euro an den DFB. Der Vertragszuschlag sei positiv und zudem zu einem attraktiven Preis zustandegekommen, so ein Händler. Auch übergeordnet seien die fundamentalen Aussichten günstig. Adidas hatte in den vergangenen Monaten mehrfach die Prognosen erhöht. Für die Aktie ging es um 4,1 Prozent auf 121,95 Euro nach oben. === Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 2.942,88 +93,71 +3,3% -9,9% Stoxx-50 2.822,91 +92,49 +3,4% -8,9% Stoxx-600 337,67 +11,89 +3,6% -7,7% XETRA-DAX 9.962,02 +330,66 +3,4% -7,3% FTSE-100 London 6.204,00 +182,91 +3,0% -0,6% CAC-40 Paris 4.340,76 +146,93 +3,5% -6,4% AEX Amsterdam 436,50 +14,73 +3,5% -1,2% ATHEX-20 Athen 0,00 0,00 0,0% -100,0% BEL-20 Bruessel 3.432,18 +92,49 +2,8% -7,2% BUX Budapest 26.563,59 +321,09 +1,2% +11,0% OMXH-25 Helsinki 3.225,87 +101,16 +3,2% -4,0% ISE NAT. 30 Istanbul 95.592,52 +2757,16 +3,0% +7,0% OMXC-20 Kopenhagen 934,03 +19,01 +2,1% -7,9% PSI 20 Lissabon 4.519,19 +146,17 +3,2% -12,2% IBEX-35 Madrid 8.647,10 +285,10 +3,4% -9,4% FTSE-MIB Mailand 17.353,45 +430,16 +2,5% -19,0% RTS Moskau 935,04 +24,76 +2,7% +23,5% OBX Oslo 541,98 +12,53 +2,4% +0,6% PX-GLOB Prag 1.091,73 +8,52 +0,8% -12,0% OMXS-30 Stockholm 1.340,29 +41,91 +3,2% -7,4% WIG-20 Warschau 1.793,83 +39,38 +2,2% -3,5% ATX Wien 2.192,90 +53,09 +2,5% -8,5% SMI Zuerich 7.900,22 +186,61 +2,4% -10,4%

DEVISEN zuletzt +/- % Mo. 8.20 Uhr Fr, 17.20 Uhr % YTD EUR/USD 1,1320 -0,32% 1,1356 1,1258 +4,2% EUR/JPY 118,04 -0,64% 118,80 117,34 -7,4% EUR/CHF 1,0881 -0,07% 1,0889 1,0822 +0,0% GBP/EUR 1,2973 +1,07% 1,2835 1,2679 -4,5% USD/JPY 104,29 -0,32% 104,62 104,23 -11,2% GBP/USD 1,4679 +0,68% 1,4580 1,4273 -0,5%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 49,28 47,98 +2,7% 1,30 +19,2% Brent/ICE 50,33 49,17 +2,4% 1,16 +19,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.285,20 1.298,95 -1,1% -13,74 +21,2% Silber (Spot) 17,47 17,49 -0,1% -0,02 +26,4% Platin (Spot) 984,88 967,50 +1,8% +17,38 +10,5% Kupfer-Future 2,10 2,05 +2,0% +0,04 -2,6% === Kontakt zum Autor: maekte.de@dowjones.com

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   June 20, 2016 12:15 ET (16:15 GMT)

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